Rinfeln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Berlin W 50, Tauentzienstraße 19a. Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. Juli 1898 mit einem Grundkapital von M 2 363 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Bau und Betrieb einer vollspurigen, eingleisigen Nebenbahn von Rinteln über Steinbergen, Eilsen, Obernkirchen und Osterholz nach Stadthagen. Vorstand: Regierungsbaumeister a. D. Erich Kabitz, Charlotten- burg; Eisenbahndirektor Carl Stoephasius, Berlin-Pichels- dorf. Aufsichtsrat: Generaldirektor Max Dräger, auf Rittergut „Der Kohl- hof“ b/Hohennauen, Kreis Westhavelland, Vor- sitzender; Eisenbahndirektor Dr. Südende; Kapitän z. See a. D. Hans Erler, Berlin-Zehlendorf; Landrat Oskar Funk, Rinteln; Landrat a. D. William v. Guenther, Liegnitz; Dr. Erich Lübbert, Generaldirektor der A.-G. für Ver- kehrswesen, Neuschwante, Kreis Osthavelland; Direktor Regierungsbaumeister a. D. Max Semke, Berlin; Eisenbahndirektor Dr. Erich Stephan, Berlin-Zehlen- dorf; Reichsbahndirektionspräsident a. D. Alexander Wulff, Berlin. ing. Hans Drewes, Berlin- Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Aenderung des Geschäftsjahres am 1. Januar 1925 (früher 1. April bis 31. März). Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Bildung oder Verstärkung des Erneuerungs- fonds und des Betriebsreservefonds; 2. zur Abführunng von 5 % an den gesetzlichen Reservefonds; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Be- amten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer Dividende von 4 % an die Stammaktien Lit. A ohne Nachzahlungsansprüche; 5. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien Lit. B; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Berlin; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Mendelssohn & Co., Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Bestrebungen, von Rinteln aus nordwärts zur Bahnlinie Minden-–-Hannover eine Schienenver- bindung zu erhalten, reichen weit zurück. Man dachte zuerst an eine Linie Rinteln-–Obernkirchen-–-Kirch- horsten. Dieser Plan wurde aber fallen gelassen, nach- dem sich das Gesamtbergamt Obernkirchen ent- schlossen hatte, seine Grubenbahn von Osterholz nach Stadthagen, woselbst die Bahn an die frühere preußi- sche Staatsbahn anschloß, käuflich an das neue Unter- nehmen abzutreten, um so eine Verbindung Rinteln- Obernkirchen–Osterholz–OStadthagen zu schaffen. Die Gründung der neuen Eisenbahn-Gesellschaft erfolgte unter Führung der Westdeutschen Eisenbahn- Gesellschaft zu Köln am 16. Juli 1898, die Eintragung in das Handelsregister am 22. März 1899. Das Grund- kapital von M 2 363 000.–— wurde am 15. Dezember 18090 voll eingezahlt. Die obengenannte Grubenbahn wurde durchVertrag vom 7./10.September 1898 erworben. Der Bahnbau erfolgte durch die vorerwähnte Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, und zwar wurde derselbe bereits vor Gründung der neuen Eisenbahn- Gesellschaft begonnen und so gefördert, daß am 3. März 1900 die Eröffnung des Betriebes stattfinden konnte. Schon während der Bauzeit hatte sich herausge- stellt, das das ursprünglich vorgesehene Anlage- kapital von M 2 363 000.– nicht ausreichte. Es war dieses auf nachträgliche Forderungen der Militärver- waltung und auf die Notwendigkeit der weitläufigeren Ausgestalturng verschiedener Bahnhöfe, der ver- mehrten Beschaffung von Betriebsmitteln und der be- triebssicheren Herstellung des Oberbaues auf der Grubenbahn zurückzuführen. Schließlich reichte auch der für Grunderwerb vorgesehene Betrag nicht voll aus, so daß das Aktienkapital von M 2 363 000.— zu- nächst auf M 3 380 000.– und im Jahre 1904/5 auf M 3 524 000.– erhöht wurde. Zur Deckung der Kosten für die Beschaffung einer Güterzuglokomotive und von 7 Güterwagen sowie für kleinere Ergänzungen auf den Bahnhöfen wurde im Geschäftsjahre 1908/9 eine schwebende Schuld von M 200 000.—– aufge- nommen, die aber inzwischen getilgt worden ist. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die Bahn liegt auf eigenem Grund und Boden. 312* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV ―― ― ―‚ÜÜ‚‚ÜÜÜ