1 .. Berlin-Charlottenburg, worben. Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Eisleben Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Eisleben; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Dresden, Halle, Leipzig; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Dresden, Erankfurt a. M., Eisleben, Halle (Saale), Hamburg, Köln a. Rh., Leipzig, München; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Dresden, Frankfurt a. M., Halle (Saale), Hamburg, Köln a. Rh., Leipzig, München; Dresdner Bank, Berlin, Dresden, Frankfurt a. M., Halle (Saale), Hamburg, Köln a. Rh., Leipzig, München; Hardy & Co., G. m. b. H., Berlin, München; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Bankhaus M. M. Warburg & Co., Hamburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die ersten Anfänge des Mansfelder Bergbaues reichen bis in das Jahr 1199 zurück. Ursprünglich ein persönlicher Besitz der Grafen von Mansfeld, war der Kupferschieferbergbau nach dem 30jährigen Kriege in die Hände verschiedener Gewerkschaften gelangt, die sich schließlich in der Mitte des 19. Jahr- hunderts (1851) zu einer Gewerkschaft, der Mansfeld- schen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft, zu- sammenschlossen. Mit dieser Konsolidation wurde die Grundlage zu der großzügigen Weiterentwicklung des Unter- nehmens gelegt. Durch Schaffung zahlreicher nhneuer Anlagen und Aufnahme verschiedener neuer Betriebszweige (Steinkohle, Kali, Weiter- verarbeitung von Kupfer und Silber) erweiterte sich der Umfang des Betriebes um ein Vielfaches; die Beleg- schaft stieg von ca. 4500 auf weit über 20 000 Mann. Diese Entwicklung Mansfelds zu einem industriellen Großunternehmen ergab jedoch allmählich, daß die mehr auf einen mittleren Bergbaubetrieb zu- geschnittene Form der Gewerkschaft zu eng geworden war. Man entschloß sich daher im Laufe des Jahres 1921, die Gewerkschaft in die den veränderten wirt- schaftlichen Verhältnissen besser Rechnung tragende Form der Aktiengesellschaft umzuwandeln. Am 26. November 1921 beschloß eine außerordentliche Gewerkenversammlung, die Gewerkschaft aufzulösen und mit sämtlichen Aktiven und Passiven auf die in. zwischen neu gegründete Gesellschaft, die Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, zu übertragen. 1924 wurden 500 Kuxe der tausendteiligen Ge- werkschaft Sachsen bei Heessen zu einem Preise von RM 7 125 000.– an die Firma Otto Wolff, Köln, verkauft. Die Beteiligungsziffer der Mansfeldsche Kaliwerke A.-G. bis 1953 ist im Jahre 1925 an eine Reihe anderer Kaliwerke (,Antiblocké-') zum Preise von ca. Reichs- mark 12 Millionen übergegangen. 51 % der Geschäftsanteile der Montangesellschaft wurden 1925 er- 1926 erfolgte die Fusion mit der Halleschen Pfännerschaft A.-G., wofür keine Kapitalerhöhung vorgenommen wurde. 1927 wurden die restlichen 49 % der Montangesell- schaft G. m. b. H., Charlottenburg, erworben. Ferner wurden in den Jahren 1927 und 1929 größere Posten Aktien der A.-G. für Bergbau, Blei- und Zinkfabri- kation zu Stolberg und in Westfalen erworben. Die Mansfeld A.-G. ist bestrebt gewesen, von Jahr zu Jahr mit den Forderungen der Modernisierung und 4984 Rationalisierung ihrer Betriebe weitgehendst Schritt zu halten. Nach der übertriebenen Kupferhausse im Jahre 1929 erfolgte im April 1930 ein starker Preissturz, der sich ständig fortsetzte, so daß der Kupferpreis am 31. Dezember 1932 nur noch 5,20 cts. betrug. Dazu kam noch, daß die übrigen Metallpreise sowie die Silberpreise in einem ebenfalls ungeahnten Maße zu- rückgingen. Die ungünstige Entwicklung der Metall- Preise hatte zur Folge, daß Mitte des Jahres 1930 ein Notprogramm zur Weiterführung der kupfererzeu- genden Betriebe aufgestellt wurde. Die Gefolgschaft erklärte sich mit erheblichen Lohn- und Gehalts- kürzungen einverstanden. Außerdem wurden nam- hafte Zuschüsse vom Reich und vom Staate Preußen sowie auch von der Gesellschaft selbst zur Verfügung gestellt, um die Weiterführung des einzigen bedeu- tenden deutschen Kupferbergbaues aus sozial-, national- und wehrpolitischen Gründen sicherzustellen. Da die Schwierigkeiten andauerten, waren Hilfsmaß- nahmen auch in den folgenden Jahren erforderlich. Am 1. Juli 1931 veräußerte die Gesellschaft ihren ca. 5000 ha großen Forstbesitz in der Nähe von Wippra (Südharz) an den preußischen Forstfiskus zum Preise von RM 5.5 Mill. Gegen Ende des Jahres 1931 wurde von den Anhaltischen Kohlenwerken ein größeres Kohlenfeld erworben. 1932 Die Generalversammlung vom 27. Juni 1932 beschloß eine Herabsetzung des Grundkapitals in el- leichterter Form von RM 37.5 Mill. auf Reichsmark 35 839 500.– durch Einziehung von RM 1 660 500.— eigenen Aktien zwecks Deckung von Verlusten und zum Ausgleich von Wertminderungen. 1933 Die Mansfeld A.-G. hatte trotz öffentlicher Zuschüsse von 1930 bis Ende 1933 über RM 11 Mill. für die teilweise Deckung der beim Mansfelder Kupferbergbau entstandenen Betriebs- und 19 wertungsverluste beigesteuert und aus diesem wertvolle Vermögensstücke veräußert. Da die 1 nung, daß dieser Zustand vorübergehend sei, sic nicht erfüllte, wurden die gesamten kupfererzeu- genden Haupt- und Nebenbetriebe aus dem Rahmen der Mansfeld A.-G. losgelöst und in eine besondere Gesellschaft, die Mansfeldscher Kupferschieferbergbau A.-G. p16 rückwirkend auf den 1. Januar 1933, eingebracht. neue Gesellschaft ist die alleinige Empfängerin 33 öffentlichen Zuschüsse. Diese Lösung wird auch 3 weiterer Gewährung von Reichs- und schüssen mehr als vorher den öffentlichen Interesse gerecht.