Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Eisleben Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Berlin, im Mai 1936. – Deutsche Revisions- und Treuhand-Aktiengesellschaft: prüfer; ppa. Dr. Frey, Wirtschaftsprüfer.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 26. Mai 1936, Bemerkungen zur Bilanz per 31. Dezember 1935: Der Zugang bei den Anlagewerten in Höhe von RM 5 332 353.– ist auf Neuanlagen bei den Kupfer- und Messingwerken, bei den Braunkohlengruben und bei der Zeche Mansfeld zurückzuführen. Der mit RM 291 781.– ausgewiesene Abgang ist durch Ver- äußlerung von Grundbesitz entstanden. Im Hinblick auf die Zweckgebundenheit eines Teils der betrieb- lichen Um- und Neubauten hat die Gesellschaft neben den normalen erhebliche außergewöhnliche Abschrei- bungen gemacht. Außerdem sind die als Zugang auf- geführten kurzlebigen Wirtschaftsgüter in voller Höhe abgeschrieben worden. Die gesamten Abschrei- bungen stellen sich wie folgt: normale Abschreibungen RM 2 419 188.–, außergewöhnliche Abschreibungen RM 3 108 922.–, insgesamt RM 5 528 110.– gegen ins- gesamt RM 3 402 271.– im Vorjahr. Die geringfügige Erhöhung der Beteiligungen ist auf einige Veränderungen bei kleineren Beteiligungen zurückzuführen. Die gegen das Vorjahr erhöhten Vorräte wurden wie bisher vorsichtig bewertet. Die Erhöhung bei den Wertpapieren ist durch die Zeichnung von Reichsschatzanweisungen und den Ankauf von sonstigen festverzinslichen Werten ent- standen. Die Erhöhung der Außenstände, insbesondere bei den Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen, ist auf die Geschäftsbelebung bei den verschiedenen Abteilungen zurückzuführen. In den unter sonstigen Forderungen verbuchten Beträgen sind als Hauptposten Forderungen an das Ostelbische Braunkohlen-Syndikat, an Reich und Preußen sowie rund RM 150 000.– Guthaben, die für die Einhaltung von Verpflichtungen bzw. Leistungen gesperrt sind, enthalten. Den Forderungen an abhängige Gesell- schaften liegen zum weitaus größten Teil Warenliefe- rungen einer der Tochtergesellschaften an Dritte zu grunde. Der Rückgang der flüssigen Mittel (Wechsel, Schecks, Kasse und Bankguthaben) von Reichsmark 6 244 932.– auf RM 5 497 301.– erklärt sich aus der Abdeckung von Rembours- und sonstigen Krediten. Die Bankguthaben werden im wesentlichen bei den Instituten, unterhalten, bei denen das Unternehmen Rembours- und sonstige Kredite aufgenommen hat. Dem im Vorjahr geschaffenen Erneuerungs- und Wertberichtigungskonto hat die Gesellschaft, ins- besondere im Hinblick auf eine Wertberichtigung des Beteiligungskontos, aus Sondererträgen weitere RM 1 500 000.– zugeführt. Im Hinblick auf Verpflichtungen, deren Höhe und Fealligkeit noch nicht zu übersehen sind, wie Pensions- verpflichtungen, Bergschäden, Steuern usw., wurden Erhöhungen der Rückstellungen vorgenommen. Der Posten Abwicklung mit Reich und Preußen hhat sich durch eine weitere vereinbarungsgemäß ge- leistete Rate von RM 1 300 000.– auf RM. 950 000.– vermindert. Von der Dollaranleihe konnten im Jahre 1935 nom. § 101 000.– zurückgekauft werden. Die rest- 4992 Hesse, Wirtschafts- lichen nom. § 605 000.– wurden wie bisher mit dem Kurs von RM 4.20 bewertet. Die Vorkriegsanleihen sind bis auf einen Kkleinen Rest eingelöst worden. Von den Genußrechten aus anerkanntem Altbesitz waren am Bilanzstichtage noch RM 445 800.– im Umlauf. Die Hypotheken und Restkaufgelder haben sich durch Rückzahlung auf RM 292 876.—– ermäßigt. Die Verpflichtungen haben sich um RM 421 654.– erhöht. Die Steigerung ist insbesondere auf die Er- höhung der Verpflichtungen gegenüber abhängigen Gesellschaften zurückzuführen. Ein großer Teil der sonstigen Verpflichtungen besteht aus den von der Gefolgschaft angelegten Spargeldern. Die Verpflich- tungen aus Akzepten betreffen die Finanzierung des von der Montangesellschaft übernommenen Zinkver- triebs der Zinkhütte Magdeburg sowie den in 1934 er- folgten Erwerb der 500 Sachsen-Kuxe. Die anteiligen, noch nicht fälligen Löhne, Frachten, sozialen Ab- gaben usw. in Höhe von RM 673 904.– sind erstmalig gesondert unter Verpflichtungen ausgewiesen worden, während sie bisher in den Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen, enthalten waren. Die Bankschulden haben sich durch Rückzahlung von Krediten um rd. RM 950 000.– vermindert, trotz- dem für außergewöhnliche Zahlungen, wie Einlösung von Akzepten für den Erwerb der Sachsen-Kuxe, Einzahlungen auf die Beteiligung an der Braunkohle- Benzin A.-G., Rückkauf von Dollarbonds, Rate aus der Abwicklung mit Reich und Preußen u. a. m., ins- gesamt etwa RM 4 500 000.– aufgewendet werden mußten. In den Bankschulden befinden sich rund 10 % für Exportzwecke aufgenommene Währungs- kredite sowie noch rund 8 % Dollarkredite, die zum Kurs von RM 4.20 bewertet worden sind. Ferner ist unter den Bankschulden der mit hfl. 797 176.– auf die Gesellschaft entfallende Anteil an dem im Rahmen des deutsch-niederländischen Finanzabkommens in Anspruch genommenen Kredit enthalten, der mit ins- gesamt hfl. 1 143 921.– aufgenommen wurde. Der andere Teil von hfl. 346 745.– entfällt auf die Kupfer- gesellschaft. Der gesamte Kredit ist durch Ver- Dfändung von Metallbeständen beider Gesellschaften gesichert. Weitere Verpfändungen liegen nicht vor. Bürgschaften und Sicherheitsleistungen werden auf beiden Seiten der Bilanz mit RM 4 997 038.—– aus- gewiesen. RM 3 529 812.– betreffen die Bürgschaften, welche die Gesellschaft bei Uebertragung von Bank- schulden auf die Kupfergesellschaft übernommen hat. Im übrigen handelt es sich bei diesen Posten um Bürgschaften für Aufwertungsanleihen der Gewerk- schaft Sachsen sowie Frachtenkredite usw. 5 Am ZBilanzstichtag betrug das Wechselobliso außer Wechselverbindlichkeiten aus Lieferungen für das Arbeitsbeschaffungsprogramm RM 718 284.– Aussichten für 1936: Im laufenden Geschäftsjahr sind die Betriebe bis- her zufriedenstellend beschäftigt gewesen.