Heinrich Lanz Aktiengesellschaft. Sitz in Mannheim, Lindenhofstraße 53–37. Gegründet: 3./12. 1925 mit Wirkung ab 1./1. 1925; eingetr. 31./12. 1925. Zweigstellen in Berlin, Breslau, Hannover, Köln, Königsberg i. Pr., Magdeburg, München. Zweck: Fortführung der bisher von der offenen Handels-Ges. in Fa. Heinrich Lanz in Mannheim betrieb. Maschinenfabrik sowie der Betrieb von Fabriken u. Unternehm. jeder Art im Gebiete der Maschinenfabri- kation. Fabrikationsprogramm (nach der Ueber- nahme der Lanz-Wery Mähmaschinenfabrik A.-G. und nach Erwerb der alleinigen Lizenzrechte von der Georg Harder Maschinenfabrik A.-G., Lübeck, der „Original- Harder-Kartoffelerntemaschinen''): Produktion von Rohölschleppern, Dreschmaschinen, Strohpressen, Ernte- maschinen, insbesondere Grasmähern, Schlepperbindern und Pferdebindern, Getreidemähern, Heurechen, Heu- wendern, Kartoffelerntemaschinen. Mehr als die Hälfte des Absatzes an Schleppern in Deutschland und nahezu die Hälfte der deutschen Schlepperausfuhr entfallen auf den Lanzschen Bulldogg. Vorstand: P. J. Zils, Dr.-Ing. Otto Kölsch, Eduard Max Hofweber. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Ludwig Fuld; Stellv.: Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Ernst Röchling, Mann- heim; Fabrik-Dir. Dr. E. Busemann, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Dr. Carl Jahr, Egon Kaufmann, Mannheim; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Wilhelm Kleinherne, Magde- burg; Komm.-Rat Dr. Hermann Röchling, Völklingen; Max H. Schmid, Berlin; Wilhelm Werhahn, Neuß/Ober- rhein; Bankdir. Dr. Karl Ernst Sippell, Berlin; Güter- direktor Rudolf Besemfelder, Waghäusel; Bankdirektor Phil. Frank, Mannheim. Bilanzprüfer für 1936: Rheinische Treuhand- Ges. A.-G., Mannheim. Entwiceklung: Anläßlich der Gründung wurde die bisher von der off. Handelsges. in Fa. Heinrich Lanz, Mannheim, betriebene Maschinenfabrik mit Grundst. z. Werte von 13 200 000 RM übernommen. – Die seit 1924 mit der Fa. R. Wolf A.-G. in Magdeburg-Buckau (jetzt Maschinenfabrik Buckau-R. Wolf) bestehende Inter- essengemeinsch. wurde auf Grund Ffreundschaftl. Ver- einbar. mit Wirk. ab 1./7. 1927 aufgelöst; ledigl. die Bestimm. hinsichtl. Aufteil. des Fabrikationsprogr. blieb weiterhin in Kraft. Auf Grund des Vertrages über die Aufteil. des Fabrikationsprogr. übernahm die Ges. den gesamten Dreschmasch. u. Schlepperbau, die R. Wolf A.-G. dagegen den gesamten Lokomobilen- u. statio- nären Motorenbau. Die bisher. Erzeug. gleichartiger Masch. an getrennten Produktionsstätten wurde dadurch vermieden. – 1930 erbrachte einen Verlust von 907 306 RM, davon 900 000 RM durch Entnahme aus R.-F. gedeckt. – April 1931 übernahm die Ges. mit Wirk. ab 1./5. 1931 von der Vereinigte Fabriken land- wirtschaftl. Maschinen vorm. Epple & Buxbaum, Augs- burg, die teilw. Produktion u. den ges. Vertrieb der bisher von Epple & Buxbaum hergestellten Erzeugn. Die Wirtschaftskrise führte zu einem weiteren bedeut. Rückgang des Absatzes. Das Geschäftsj. 1931 erbrachte einen Verlust von 1 394 534 RM. Sanier. wurde nach Uebergang der Aktienmajorität auf eine der Bankver- bind. (DD-Bank) nahestehende Gruppe beschlossen (s. u. Kapital). Mit Rücksicht auf die Notwendigk. einer Unk.-Senkung wurde Fusion mit der Tochterges., der Lanz-Wery Mähmaschinenfabrik A.-G., Zweibrücken, beschlossen. Da die Reinrich Lanz-A.-G. von dem 1 000 000 RM betragenden A.-K. der Lanz-Wery A.-G. bereits 300 000 RM besaß, war zur Erwerb. der restl. 700 000 RM (Umtausch 2: 1) nur eine Erhöh. um 350 000 RM erforderl. – Durch Vereinbar. mit den Aktion. u. Banken war es der Ges. fernerhin möglich, durch Vornahme von Abschreib. u. durch Rückstell. ihre Vermögensw. der eingetret. Wertminder. anzu- passen. Die Vereinbar. mit der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A.-G. in Magdeburg, wonach die Hein- rich Lanz A.-G. an diese Firma für die Aufheb. des Interessengemeinschaftvertr. noch für eine Reihe von Jahren bestimmte Zahl. zu leisten hatte, sind gegen einmalige Abfindung aufgehoben worden. 5016 Besitztum: Die Maschinenfabrik in Mannheim so- wie in Zweibrücken (Lanz-Wery) sowie Grundst. in Mannheim, Zweibrücken, Schwetzingen, Brühl, Breslau. Grundbesitz: 544 612 qm. Beteiligungen: Uzinele Lanz S. A., Bukarest. — Kapital: 1 000 000 Lei; Beteiligung: maßgeblich. Kümmelbacherhof G. m. b. H., Heidelberg. — Gegr.: 9./11. 1921; Kapital: 40 000 RM; Beteilig.: maßgeblich. Lanz-Wery G. m. b. H., Zweibrücken. – Gegr.: 27/6. 1932; Kapital: 20 000 RM; Beteiligung: maßgeblich. Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgruppe Maschinenbau, Berlin; Fachgruppe Landmaschinenbau, Berlin; Fachgruppe Eisengießereien, Düsseldorf,. Kapital: 7 000 000 RM in 7000 Aktien zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 12 000 000 RM in 12 000 Aktien zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 13./5. 1932 zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. in erleich- terter Form von 12 000 000 RM auf 6 650 000 RM durch Einzieh. von 5 350 000 RM Aktien zur Verlustdeckung u. zum Ausgleich von Wertminderungen im Vermögen der Ges., sowie zur Wiederauffüllung des R.-F. Anschließend erfolgte zwecks Angliederung der Lanz-Wery-Mähmaschi- nenfabrik A.-G., Zweibrücken, Erhöhung des A.-K. um 350 000 RM mit Div.-Ber. ab 1./1. 1932. Anleihen: 4½ % Anleihe von 1912. Die Stücke zu 1000 M wurden auf 150 RM abgestemp. Für die Alt- besitzgenußrechte wurden besondere Urkunden über je 100 RM ausgegeben. Sämtliche Genußrechte wurden zum 31./12. 1934 gekündigt. 5 % Anl. v. 1920. Gesetzl. Aufwert.-Betrag 11.79 RM bzw. 23.58 RM für je nom. 1000 M bzw. 2000 M. Die Stücke wurden abgestemp. auf 10 RM bzw. 20 RM bei Neubesitz u. auf 20 RM bzw. 40 RM bei Altbesitz; bei letzterem ist das Genußrecht damit abgegolten. Die bei Neubesitz verbleibend. Spitzenbeträge von 1.79 RM bzw. 3.58 RM wurden in bar abgelöst. Für den noch ausstehend. Rest beider Anleihen, der 2./1. 1932 zur Rückzahl. fällig war (inkl. Genußrechte 1 385 830 RM), wurde durch die Spruchstelle des Badi- schen Ober-Landesger. Karlsruhe Rückzahl.-Stund. ge- währt derart, daß je 20 % der Schuldbetr. auf 31./12. 1932, 30 % der Schuldbetr. auf 31./12. 1933 u. 50 % der Schuldbetr. auf 31./12. 1934 zurückzuzahlen sind, das Aufgeld mit 2, 4 und 6 %. Am 31./5. 1933 wurden sämt- liche noch in Umlauf befindliche Obligationen zur Rück- zahlung auf 30./6. 1933 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— Stimmrecht: I1 Aklie. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 20 550 092 RM. Aktiva: Anlagevermögen (4 634 287): Grundstücke: Geschäfts-, Wohn- u. sonstige Grundstücke 131 281, Fabrikgrundst. 2 603 000, Geschäfts- und Wohngebäude 1, Fabrikgeb. 1 900 000, Masch. u. maschin. Anlagen 2, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinv. 2, Patente, Lizenzen u. ähn- liche Rechte 1; Beteilig. einschl. der zur Beteilig. be- stimmten Wertp. 5005; Umlaufsvermögen (15 828 442): Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 2 900 593, halbfert. Er- zeugnisse 2 799 223, fertige Erzeugn., Waren 3 252 936, Wertp. 70 726, Hypoth. 466 598, Anzahl. an Lieferanten 28 155, Forder. auf Grund von Warenliefer. und Leist. 2 730 388, Forder. an abhäng. Ges. u. Konzernges, 7310, Wechsel 2 662 136, Schecks 2717, Kassenbestand einschl. Guthaben bei Notenbanken u. Postscheckguth. 84 351, andere Bankguth. 823 297; Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 82 358. – Passiva: A.-K. 7 000 000, gesetzl. R.-F. 700 000, R.-F. II 300 000, Rückstellungen 4 295 707, Wertberichtig. 1 255 520, Delkredererücklage 800 000; Verbindlichkeiten (4 892 695): Teilschuldver- schreibungen 48 046, Teilschuldverschreib.-Zinsen Guth. der Heinrich- und Julia-Lanz-Stiftung (1 33 abzügl. in festverzinsl. Wertpapieren angelegt 197 57 1 390 101, Anzahl. von Kunden 405 296, Verpflicht. 13 Grund von Warenliefer. 2 176 113, sonst. V erbindlic 844 192, Verbindlichk. gegenüber abhäng. Ges. u. zerngesellschaften 12 449, Verbindlichkeiten gegenn 3 Banken 6682; Posten, die der Rechnungsabgrenz. diene