Essener Stcinkohlenbergwerke Aktiengesellschaft, Essen ――― Sitz der Verwaltung: Essen, Huyssenallee 92/94. Gründung: Die Gründung erfolgte am 29. N ovember 1933 mit einem Grundkapital von RM 70 000 000. unter Uebernahme der Bergwerksanlagen nebst den dazu- gehörigen Grubenfeldern, Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Vorräten und Beteiligungen sowie sonstigen damit verbundenen Aktiven und Passiven der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Essen. Nach dem Gründungsvertrag gilt der 1. April 1933 als Stichtag für die Uebernahme des Vermögens. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb, Betrieb und Errichtung von Bergwerken, insonderheit solcher des Steinkohlenbergbaues, Verwertung aller dabei anfallenden Emeugnisse durch Handelsgeschäfte jeder Art, Beteiligung bei anderen Unternehmungen sowie Vorahme aller damit in Zusammenhang stehenden Rechts-, Handels- und Geldgeschäfte. Vorstand: Dr. Ing. e. h. Ernst Tengelmann, Vorsitzender des Vorstandes, Essen; Walter Tengelmann, Bergassessor a. D., stellv. Vor- sitzender des Vorstandes, Essen; Adolf Beckmann, Bergwerksdirektor, Essen; Heinrich Busch, Bergwerksdirektor, Essen; Ernst Fromme, Bergassessor a. D., Kamen; Paul Kratz, Bergassessor a. D., Essen; Fritz Tengelmann, Bergwerksdirektor, Dortmund- Dorstfeld; Walter Borgmann, Bergwerksdirektor, stellv. Vor- standsmitglied, Essen. Aufsichtsrat: Generaldirektor Dr. h. c. Friedrich Flick, Berlin- Grunewald, Vorsitzender; Generaldirektor Bergassessor Ernst Buskühl, Vor- sitzender des Vorstandes der Harpener Bergbau- A.-G., Dortmund; Werner Car p, Ratingen b. Düsseldorf; Dr. jur. Hans von Floto w, Geh. Oberregierungs- rat, Berlin; Dr. jur. Jacob Haßlacher, Generaldirektor, Essen; (Aufsichtsrat: Alfred C. P. J. Honigmann, Vorsitzender des Raad van Beheer der Wodan Handelmaat- schappij N. V., Rotterdam; Dr. Karl Kimmich, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Dr.-Ing. e. h. Gustav Knepper, Bergwerksdirektor, Essen; Dr.-Ing. e. h. Carl Knu pe, Bochum.-Linden; Dr. jur. Karl Rasche, Berlin; Dr. jur. Kurt Schmitt, Reichs- und Staatsminister a. D., Berlin; Dr. jur. Oskar Sempel1, Berlin; Otto von Velsen, Oberbergrat a. D., Berlin; F. H. Fentener van Vlissingen, Utrecht; Dr. Albert Vögler, Dortmund. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. F. Gasters, Mülheim/Ruhr. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (Zwischengeschäftsjahr 1. April bis 31. Dezember 1933). Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an die gesetz- liche Rücklage, solange diese den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überschreitet; 2. zur Zahlung eines Gewinnanteils von 4 % des eingezahlten Grundkapitals; 3. zur Zahlung von 5 % des nach Vornahme sämt- licher Abschreibungen und Rücklagen unter Ab- zug der unter 2 erfolgten Verwendung ver- bleibenden Reingewinns an die Gesamtheit der von der Generalversammlung gewählten Mit- glieder des Aufsichtsrats als Vergütung für ihre Mühewaltung; 4. zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteils an die Aktionäre, soweit die Generalversammlung nicht anders beschließt. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Essener Steinkohlenbergwerke Aktiengesell- schaft wurde am 29. November 1933 unter Wieder- aufnahme des Namens der im Jahre 1930 mit der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft fusio- nierten Firma aus dem Umbau der Vereinigte Stahl- werke Aktiengesellschaft heraus durch Uebertragung der gesamten Werksanlagen der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft nebst den dazugehö- rigen Grubenfeldern, Grundstücken, Gebäuden, Ma- schinen, Vorräten und Beteiligungen sowie sonstiger damit verbundener Aktiven und Passiven gegründet. Der förmliche Gründungsvorgang war am 9. Dezember 1933 durch Eintragung der neuen Firma in das Handelsregister abgeschlossen. Von diesem Zeit- punkte ab werden unter der Firma der Essener Stein- kohlenbergwerke Aktiengesellschaft die bisherigen Bergbaubetriebe der Gelsenkirchener Bergwerks- Aktien-Gesellschaft in sonst unveränderter Form weitergeführt. Im Jahre 1935 erfuhren die Beteiligungen einen Zugang durch die Beteiligung an der neugegründeten Ruhrbenzin A.-G., Oberhausen-Holten, einem Gemein- schaftsunternehmen des Ruhrbergbaues, und durch die Kapitalerhöhung der Rheinisch- Westfälischen Jrubenholzeinkaufsgesellschaft m. b. H., Berlin. In Ab- gang kam die Beteiligung an der Ruhrmontanindustrie A.-G. in Essen, deren Liquidation beendet wurde. Auf der neuen Doppelschachtanlage Grün- berg III/IV im Felde Monopol wurden die Aus- und Verrechnungsarbeiten sowie die Anlagen über Tage soweit gefördert, daß im März 1936 der Förderungs- nachweis für die Erhöhung der Verkaufsbeteiligung erbracht werden konnte. Im Juni 1936 unterbreitete die Gesellschaft den Inhabern der 5 % Anleihe von 1934 zwecks Ablösung dieser kurzfristigen Emission ein Umtauschangebot in eine langfristige Anleihe. Zu diesem Zweck wurde eine 5 % Anleihe im Gesamtbetrage von RM 30 Mill. aufgenommen. (Näheres über den Umtausch siehe unter Anleihen.) 5031