Gegründet: 6./6. 1918; eingetragen 28./6. 1918. Zweck: Bau und Betrieb von Schiffswerften. Als Sonderfabrikate werden hergestellt: Simplex-Balance- u. Simplex-Stau-Ruder, Turbulo-Feinfilter- u. Entölungs- apparate, Funkenfänger, Abgaskessel, Drucklager u. a. m. Vorstand: Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. William Scholz, Dr. jur. Dr. phil. Rud. Krull. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Kommerz.-R. Dr.- Ing. Paul Reusch, Oberhausen; Stellv.: Bank-Dir. A. Hübbe, Hamburg; Stellv.: Gen.-Dir. Dr. Herm. Bücher, Berlin; sonstige Mitglieder: Dr.-Ing. h. c. Albert Bannwarth, Max Brock, Hamburg; Dr. Friedr. Eich- berg, Berlin; Paul Ganszauge, Hamburg; Dr. Karl Haniel, Düsseldorf; Rich. Haniel, Baden-Baden; Bau- rat Paul Jordan, Berlin; Edmund von Oesterreich, Hamburg; Dir. Oscar Overweg, Hamburg; Bergassessor a. D. Dr. Hermann Reusch, Oberhausen; Gen.-Dir. Joh. W. Welker, Duisburg; F. H. Witthoefft, Hamburg. Bilanzprüfer für 1936: G. Bergmann, Ham- burg, öff. best. Wirtschaftsprüfer. Entwiceklung: Der Betrieb wurde 1918 auf einem vom Hamburger Staat gemieteten Gelände auf der Elb- insel Finkenwärder eröffnet. Am 1./1. 1920 wurde der im inneren Hafen belegene Betrieb der im Jahre 1916 gegründeten „Hamburger Werft“' pachtweise mitüber- nommen u. unter der Bezeichnung „Betrieb Tollerort“ weitergeführt. Da der Hamburger Staat Gewicht dar- auf legte, das vom Betrieb Tollerort in Anspruch ge- nommene Gelände wieder zu seiner Verfügung zu haben, kam Anfang 1927 ein Vertrag zustande, demzu- folge das Tollerorter Terrain einschl. sämtl. Bauten, Maschinenanlagen, Werkzeuge usw. (Schwimmdocks wurden ebenso wie die Lagervorräte von der Abgabe ausgeschlossen) an den Hamburger Staat zurückfiel. Als Gegenleist. für die übergebenen Werte u. als Ent- schädigung für die vorzeitige Aufhebung des noch bis 1966 lauf. Mietvertrages erhielt die Deutsche Werft eine Abfind.-Summe von 3 000 000 RM. Um eine Weiter- führ. des Reparaturgeschäfts, dem der Betrieb Toller- ort in erster Linie gedient hatte, zu ermöglichen, nahm die Deutsche Werft zugleich mit Aufgabe des Toller- orter Geländes durch Einbringung ihrer Schwimmdocks u. Kapitalhergabe maßgebenden Anteil an der alten „Reiherstieg Schiffswerfte u. Maschinenfabrik“, die zu diesem Zeitpunkt als Reiherstieg Schiffswerfte & Ma- schinenfabrik Wetzel & Freytag K. a. A. firmierte u. nunmehr in eine Akt.-Ges. mit der Bezeichnung: „Reiherstieg-Deutsche Werft Aktiengesellschaft' um- gewandelt wurde. Die Beteiligung an der Reiherstieg- Deutsche Werft brachte der Ges. zwar einen größeren Anteil an dem Hamburger Reparaturgeschäft, es zeigte sich jedoch bald, daß bei einem Nebeneinanderbestehen zweier selbständiger Ges. der erhoffte Rationalisierungs- erfolg nicht erzielt werden konnte. Im August 1927 vereinbarten infolgedessen die Verwaltungen der beiden Firmen einen vollständigen Zusammenschluß in der Weise, daß das Vermögen der Reiherstieg-Deutsche Werft unter Ausschluß der Liqu. von der Deutschen Werft übernommen wurde und daß für 1500 RM Reiher- stieg-Deutsche Werft-Aktien den Aktionären der auf- genommenen Firma 1000 RM Deutsche Werft-Aktien gegeben wurden. Dieser Vertrag fand am 27./9. 1927 die Zustimm. der G.-V. beider Ges. Die Deutsche Werft erhöhte zum Zwecke des Umtausches der Reiherstieg- Deutsche Werft-Akt. ihr A.-K. um 2 000 000 RM. Seit der Uebernahme durch die Deutsche Werft führt die Reiherstiegwerft die Bezeichnung: Deutsche Werft, Betrieb Reiherstieg. Anlagen: Betrieb Finkenwärder: 6 Hellinge für den Bau von Schiffen mit einer Länge bis zu 280 m; Betrieb Reiherstieg: 4 Hellinge für Schiffe bis zu einer Länge von 140 m; für Reparaturzwecke: 5 Schwimm- docks mit einer Gesamthebefähigkeit von etwa 40 000 t. Beteiligungen: Dockbaugesellschaft vorm. Philipp von Klitzing G. m. b. H., Hamburg. —– Gegr.: 12./5. 1924; Kapital: 20 000 RM; Beteiligung: 50 %. Simplex Rudder and Turbulo Auxiliaries Limited, London. Altbesitz-Genußrechte: Die G.-V. vom 27./3. 1936 hat beschlossen, die sämtlichen noch in Umlauf be- findlichen Genußrechte 5042 Deutsche Werft Aktiengesellschaft. Sitz in Hamburg, Arningstraße 15. a) aus der ehem. 4% % Anleihe von 1920 b) aus der ehem. 4% % Anleihe der Reiherstieg Schiffswerfte und Maschinenfabrik Wetzel & Freytag K. a. A. von 1906 c) aus der ehem. 5 % dergl. von 1912 zum Nennwert abzulösen. Die Auszahl. der Beträge erfolgt gegen Einlieferung der Genußrechte, und zwar zum Nennwert zuzügl. = 2 3 % Zinsen für 1935 außer an der Gesellschaftskasse in Hamburg, Arningstr. 15, an der Couponkasse der Berliner Handels-Gesellschaft in Berlin W 8, Fran- zösische Straße 42/44. Verbandszugehörigkeit: Fachgruppe „Schiff- bau'' in der Wirtschaftsgruppe „Stahl- u. Eisenbau“. Kapital: 10 000 000 RM in 10 000 Akt. zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 10 000 000 M, übern. von den Gründern. Erhöht 1919 um 20 000 000 M, 1921 um 30 000 000 M. Lt. G.-V. Y. 23./3. 1925 Umstell. von 60 000 000 M auf 5 000 000 RM (12: 1) in 5000 Akt. zu 1000 RM. Die G.-V. v. 19./8. 1926 beschloß zur Tilgung der Unterbilanz die Herabsetz. des Stammkapitals auf 2 500 000 RM durch Zusammenleg. von je 2 Aktien zu einer Aktie; sodann Erhöh. um 2 500 000 RM durch Ausgabe von 2500 Inh.-Akt. zu je 1000 RM. Die G.-V. v. 16./3. 1927 beschloß zwecks Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung um 3 000 000 RM. Die neuen Aktien übernahm ein Konsortium aus etwa 25 Hamburger Firmen (Mitgliedern der Bankvereinigung, Reedereien, Vers.-Ges., Hamburger Elektrizitätswerke und weitere erste Hamburger Firmen) unter Führung der Dresdner Bank zu 100 % Lt. G.-V. „. 27./9. 1927 Erhöh. um 2 000 000 RM auf 10 000 000 RM durch Ausgabe von 2000 Akt. zu 1000 RM. Die neuen Aktien dienten zur Durchführung der Fusion mit der Reiherstieg-Deutsche Wertt A.-G. Grofßaktionäre: Gutehoffnungshütte, Aktienver- ein für Bergbau- u. Hüttenbetrieb, Nürnberg (über 50 %); Allgem. Elektr.-Ges., Berlin (ca. 30 %). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz 31./12. 1934: Siehe Seite 312. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 45 559 009 RM. Aktiva: Anlagevermögen (6 250 006): Grundstücke und Gebäude: Grundst. ohne Berücksichtig. von Baulichkeiten 261 000, Geschäfts- u. Wohngebäude auf eigenen Grundstücken 238 000, Fabrikgebäude u. andere Baulichk. auf gemie- teten Staatsgrundst. 1 780 000, Geschäfts- u. Wohngeb. auf gemieteten Staatsgrundst. 212 000, Siedlungshäuser auf eigenen Grundst. 193 000, Siedlungshäuser auf Erb- baugelände 218 000, Hellinge und allgemeine Betriebs- anlagen: Hellinge 744 000, allgemeine Betriebsanlagen 155 000, Maschinen 950 002, Werkzeuge 1, Schwimmdocks u. Fahrzeuge: Docks 1 459 000, Fahrzeuge 40 001, In- ventar u. Werkstatteinricht. 1, Patente, Lizenzen, Mar- ken u. ähnliche Rechte 1, Beteiligungen 6; Umlaufsver- mögen (39 284 084): Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 152 508, fertige Erzeugn. 14 335, im Bau befindliche Schiffe u. sonst. Objekte 7 037 656, Wertpap. 2 130 348, Hypotheken 15 501, geleistete Anzahlungen: an Konzern- Sesellschaften 10 528 744, do. an sonstige 2 192 866, For- derungen auf Grund von Warenliefer. u. Leistungen 1 985 541, sonst. Forder. 700 091, Wechsel 263 770, Kas- senbestand einschl. Guthaben bei Notenbanken u. beim Reservefonds: gesetzl. bzw. satzungsmäßige Rücklagen 1 000 000 Rückstellungen 1 290 123; Verbindlichkeiten (32 513 309): Anzahlungen auf im Bau befindl. Schiffe u. sonstige OÖbjekte; a) von Konzernges. 45 163, b) von sonstigen 30 271 556, Verbindlichk. auf Grund von Wa- renliefer. u. Leist. 1 423 697, Verbindlichk. auf Grund von Warenliefer. u. sonstige Verbindlichk. gegenüber Konzernges. 506 151, sonst. Verbindlichk. 266 739, Rech- nungsabgrenzung 108 272, Gewinn (Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 239 921, Gewinn während des Berichts- jahres 407 383) 647 304 (davon Div. 400 000, an die Ge- folgschafts-Unterstützungskasse 50 000, zur Verzinsung der Altbesitz-Genußrechte 4264, zur Ablösung dieser Genußrechte 121 840, Vortrag 71 200).