―― Vereinigte Strohstoff-Fabriken; Dresden Gründung: Die Gründung erfolgte am 1. November 1885 mit einem Grundkapital von M 3 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Papierstoffen aus Stroh und anderen Faserstoffen sowie Weiterverarbeitung und Verwertung der erhaltenen Produkte. Erzeugnisse: Gebleichter Strohzellstoff für mittelfeine, feine und feinste Papiere und gleichartige Kartons. Als Nebenerzeugnis wird getrockneter Düngekalk ge- wonnen, der an die Landwirtschaft geliefert wird. Vorstand: Direktor Christiaa Wilhelm Hermann Wittmer, Dresden; Direktor Albert Keller, Coswig, Bez. Dresden; Direktor Wilhelm Konrad, Rheindürkheim b. Worms, stellv. Vorstandsmitglied. Aufsichtsrat: Konsul Kommerzienrat Gottlieb Paul Leonhardt, Dresden, Inhaber der Firma Leonhardt Söhne, Crossen a. d. Mulde, Vorsitzender; Dr. Viktor von Klemperer, Dresden, stellv. Vor- sitzender; Direktor Willy Hopp, Düren; Direktor Dr.-Ing. Ralph von Klembperer, Vorstands- mitglied der Aktiengesellschaft für Cartonnagen- industrie, Dresden; Konsul Dr. Herbert Klippgen, Mitinhaber der Firma Richard Klippgen & Co., Dresden, Papiergroß- handlung, Dresden; sitz der Verwaltung: Coswig, Bez. Dresden. (Aufsichtsrat:) Professor Architekt Karl von Loehr, Kronberg (Taunus); Kommerzienrat Charles W. palmié, Dresden; Direktor Arthur Prölß, Vorstandsmitglied der Patent- papierfabrik zu Penig, Penig i. Sa. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Vereinigung A.-G., Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reserve- fonds bis 10 % des Aktienkapitals; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen und außerordentlichen Abschreibungen; 3. zur Zahlung der dem Vorstande und den Beamten vertragsmäßig zustehenden Tantiemen; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat vom noch verbleibenden Gewinn; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Coswig: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Dresden; Dresdner Bank, Berlin, Dresden, Frankfurt a. M., Ludwigshafen a. Rh., Mainz. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde am 1. November 1885 mit einem Grundkapital von M. 3 000 000.– ins Leben gerufen. 1924 erfolgte die Umstellung des Kapitals im Verhältnis 10: 1 auf RM 1 600 000.—–. 1927 Die ordentliche Generalversammlung vom 4. April 1927 beschloß, das Kapital um Reichsmark 1 600 000.–— auf RM 3 200 000.– durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen. Die neuen Stammaktien wurden den Altaktionären im Verhältnis 1:1 zu 120 %, zunächst mit 50 % Einzahlung, zum Bezuge angeboten. Im Juli 1927 wurde das Werk Dohna von einer Hochwasserkatastrophe betroffen. Der Schaden be- Die Werke in Coswig und Rl technisch auf der Höhe, das Werk in Dohna liegt seit lief sich auf ca. RM 150 000.—–. händigte gegen je zwei mit 50 % eingezahlte Interims- scheine über junge Aktien zu RM 1000.–— bzw. RM 100.– eine vollgezahlte Aktie aus. Das Aktien- kapital wurde damit (Generalversammlungsbeschluß vom 2. Juni 1932) um RM 800 000.– auf Reichs- mark 2 400 000.– (gleich 60 % des Aktienkapitals von 1913: RM 4 000 000.—–) herabgesetzt. Im Verhältnis zu dieser Kapitalshöhe beliefen sich, ungerechnet den Wert der unbelasteten Werksanlagen, schon die über die bestehenden Verbindlichkeiten hinaus vorhan- denen, jederzeit realisierbaren, also liquiden Ge- sellschaftswerte allein auf netto rund 70 % des Aktienkapitals. leindürkheim sind 1928 Errichtung einer Kaianlage im Werke Cos- Anfang 1931 still. wig für Strohbezug und Strohstoff-Verladung. 1930 Weiterer Ausbau der drei Werke und Dohna die Herstellung eines Im Jahre 1932 wurde in dem stilliegenden Werk dem Verpackungsbedart Mod ― 0 * 0 2 ocnno — 9 4 ernisierung, Die Anlas en-Zugäuße seit 1924 be dienenden Stroherzeugnisses aufgenommen und der tragen RM 1 650 000.—–; die Leistungsfähigkeit ist Vertrieb des Erzeugnisses 7 70 ― — * gegen 1913 um 50 % gesteigert. der neugegründeten „Stramenta“ G. m. b. H. für Strohfabrikate, Coswig, 1081 Rachdem 6 Jahre Mintepeinardar (1924 vis übertragen. Die Kosten für die Betriebsumstellung 1929) je 18 % Dividende verteilt worden waren, wurden aus eigenen flüssigen Mitteln gedeckt. mußte die Gesellschaft für 1930 die Dividendenaus Stramenta 1933 Das Fabrikationsverfahren für schüttung auf 8 % beschränken und für 1931 ganz hat sich erfolgversprechend entwickelt. ausfallen lassen. Aus der Kapitalerhöhung im April 1927 hatte die Gesellschaft noch Anspruch auf die Resteinzahlung in Höhe von RM 800 000.–; die Gesellschaft verzichtete auf diese Resteinzahlung une des Werkes Dohna 1934 Abermalige Stillegung zum Betrieb benötig- infolge Mangels an Angebot der 1 ten Strohmengen. 5101 ― ―――――― ―― ‚‚‚― ―― 0 = — =―― ― =―― ― ―――――――