Kheinmetall —– Borsig Aktiengesellschaft, Düsseldorf besondere die Abschreibungen der Sömmerda Aktien- 8 gesellschaft für die Zeit vom 1. Juli 1934 bis zum 15. Dezember 1934 in den entsprechenden Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Das am 31. März 1935 beendete Geschäftsjahr der Tochtergesellschaft, der A. Borsig Maschinenbau A.-G., deren Aktienkapital sich ganz im Besitz der Gesellschaft befindet, zeigt ebenfalls eine günstige Weiterentwicklung. Die Auftragseingänge nahmen in erheblichem Umfange zu, und der in fast allen Fabrikationszweigen gesteigerte Umsatz führte zu einer entsprechenden Verstärkung der Gefolgschaft. Neben einer umfangreichen Erneuerung und Aus- gestaltung der Werksanlagen wurden auch die sozialen Einrichtungen weitgehend ergänzt und erweitert. Er- freulicherweise konnte die Tochtergesellschaft, wenn auch unter großen Schwierigkeiten und Opfern, die Ausfuhr steigern und ihre Auslandsstützpunkte zur Vermehrung des künftigen Auslandsgeschäftes aus- bauen. Gegenüber dem Vorjahre hat sich der Verlust der A. Borsig Maschinenbau A.-G. von RM 975 842.64 auf RM 390 725.98 im Berichtsjahre vermindert. Die Gesellschaft hat auch in diesem Jahre auf Grund einer Abmachung mit der Tochtergesellschaft den Verlust übernommen. Er erscheint in dem Posten „Sonstige Aufwendungen“. In beiden Jahren war der Verlust durch die Anlaufzeit, die naturgemäß noch nicht alle Kräfte zur Entfaltung kommen ließ, bedingt. Für die Zukunft ist mit einem befriedigenden Geschäfts- ergebnis zu rechnen. Aus der Beteiligung an der Patronen-, Zünd- hütchen- und Metallwarenfabrik vorm. Sellier & Bellot. Schönebeck, deren Geschäftsverlauf sich ebenfalls günstig gestaltet hat, ist der Gesellschaft eine Dividende von 4 % im laufenden Geschäftsjahr zu- geflossen. Auf Grund des Beschlusses der Generalversamm- lung vom 12. Dezember 1934 wurde im Januar 1935 das Aktienkapital von RM 20 Mill. auf RM 28 Will. erhöht. Diese Erhöhung hat aber keine Entspannung der finanziellen Inanspruchnahme gebracht, da durch den bedeutend erhöhten Auftragseingang eine starke Steigerung der Vorratshaltung erforderlich wurde. Auch wurden die Mittel von der Tochtergesellschaft, der A. Borsig Maschinenbau A.-G., durch deren Aus- bau und Geschäftsentwicklung in Anspruch ge- hommen. Aus diesen Gründen stiegen die Verbind- lichkeiten trotz der Einzahlung der Kapitalerhöhung von RM 8 Mill. im Berichtszeitraum um rund Reichs- mark 15.5 Mill. auf RM 32.76 Mill. Das Aktienkapital von RM 28 Mill. steht dazu und zu dem heutigen Geschäftsumfang in keinem angemessenen Verhältnis. Die Gesellschaft sah sich daher veranlaßt, in der Generalversammlung vom 18. Dezember 1935 eine Erhöhung des Aktienkapitals von RM 28 Mill. auf RM 36 Mill. durch Ausgabe von nom. RM 8 Mill. neuer Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1936 zu beantragen und zu beschließen. Eine außerordentliche Generalversammlung der A. Borsig Maschinenbau A.-G. beschloß die Auflösung dieser Gesellschaft und die Uebergabe des gesamten Vermögens an die Rheinmetall. Diese Umwandlung bedeutet für die Gesellschaft eine Vereinfachung der Verwaltung, eine Verminderung der Werbekosten, und ermöglicht ferner ein geschlossenes Auftreten sowie ein Kraftvolleres Wirken nach außen. Im Zuge der Verschmelzung beider Gesellschaften und zur Erhaltung des im In- und Ausland angesehenen Namens der in der Gesellschaft aufgehenden A. Borsig Maschinenbau A.-G. wurde als neue Firmenbezeich- nung der Name in „Rheinmetall – Borsig Aktien- gesellschaft“ geändert. 5198 XX‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚ ―― Bemerkungen zum Abschluß ber 31. Dezember 1935: Der Bericht umfaßt für die alten Werke die Zeit vom 1. Juli 1935 bis zum 31. Dezember 1935 und für die A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft die Zeit vom 1. April 1935 bis zum 31. Dezember 1935. Die rege Geschäftstätigkeit des Vorjahres setzte sich in allen Abteilungen der Betriebe in der Berichts- zeit fort. Die Gesellschaft war erfreulicherweise auch in der Lage, neue größere Auslandsaufträge herein- zuholen. Der Bestand an Auslandsaufträgen beträgt zur Zeit rund 13 % des Gesamtauftragsbestandes. Die Erneuerung und Ausgestaltung der Werksanlagen wurde in der Berichtszeit fortgeführt. Die Rohstahlerzeugung betrug in der Berichtszeit einschließlich der Erzeugung des Werkes Borsig 707 „ Die günstige Geschäftsentwicklung ließ auch eine Vergrößerung der Gefolgschaft insbesondere im Werk Borsig zu. Zu den Abschlußposten ist folgendes zu erläutern: Die Gesamtanlagen der Gesellschaft stehen am 31. Dezember 1935 mit RM 33 949 792.82 zu Buch. Bei den alten Werken betragen die Neuinvestierungen ab- züglich der Abgänge RM 3 863 994.01, während die vorgenommenen Abschreibungen sich auf Reichs- mark 3 919 488.29 belaufen, so daß sich die Bilanz- werte der Anlagen der alten Werke fast auf der gleichen Höhe gehalten haben. Bei den Anlagen der A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft, deren Werke sich noch im Auf- bau befinden, betrugen die Zugänge abzüglich der Ab- gänge (ohne im Bau befindliche Anlagen) Reichsmark 2 430 537.82, die Abschreibungen RM 1 601 601.35. Die Bilanzwerte der Anlagen der A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft sind von RM 10 251 964.59 am 1. April 1935 unter Zuzählung von RM 6 833 482.50 am Bilanzstichtage im Bau befindlicher Anlagen auf RM 16 144 097.39 am 31. Dezember 1935 gestiegen. Bei den Zugängen zu den Beteiligungen sind RM 90 000.– gebucht für eine weitere Einzahlung auf die Beteiligung an dem Gemeinnützigen Bauverein Volkswohl e. G. m. b. H. in Sömmerda, die in voller Höhe in der vorliegenden Bilanz wieder abgeschrieben sind. Die übrigen Zugänge verteilen sich auf ver- schiedene Verkaufs- und Verbands-Gesellschaften. Durch die Uebernahme der früheren Tochtergesell- schaft, der A. Borsig Maschinenbau Aktiengesell- schaft, ist die frühere Beteiligung mit RM 8 000 000.—– zur Abbuchung gekommen. Dagegen wurden von der früheren Tochtergesellschaft deren Beteiligungen mit einem Buchwert von RM 498 915.58 übernommen. Der bemerkenswerteste Posten darunter ist die Beteiligung an der Hydraulik G. m. b. H. in Duisburg. Von den Vorräten entfallen RM 31 241 048.28 auf die A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft. Die Bewertung aller Vorräte ist wieder in vorsichtiger Weise vorgenommen worden. Der Posten Wertpapiere ist infolge Verkaufs von RM 49 915.25 auf RM 8918.– gefallen. In den Forderungen auf Grund von Warenliefe- rungen und Leistungen sind die von der A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft übernommenen Forderungen mit RM 3 510 595.62 enthalten. Die Forderungen an abhängige Gesellschaften und Konzerngesellschaften haben sich hauptsächlich durch die Aufhebung der früheren Forderung an die A. Borsig Maschinenbau Aktiengesellschaft infolge der Uebernahme dieser Tochtergesellschaft von RM 12 279 419.91 auf RM 1 264 234.61 ermäßigt.