Aktiengesellschafft Concordia Sbmmezei und Weberei Sitz der Verwaltung: Marklissa (Niederschlesien). Zweigniederlassung: Bunzlau. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. Juni 1888 unter Übernahme der Firma Gebr. Woller in Marklissa und Burglehn (Bunzlau) mit einem Grundkapital von Mark 3 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der mechanischen Kammgarnspinnerei und der mechanischen Weberei einschließlich der hier- mit verbundenen Geschäftszweige, wie Färberei, Bleicherei, Appretur, sowie Herstellung und Vertrieb von Web-, Strickgarnen, Fantasie-Handelsgarnen und von wollenen, halbwollenen, baumwollenen und kunstseidenen Geweben. Die Gesellschaft ist be- rechtigt, an anderen Orten Zweigniederlassungen sowie Agenturen zu errichten und sich an anderen Unternehmungen gleicher Art zu beteiligen. Erzeugnisse: Web-, Strick- und Stickgarne sowie Handelsgarne, halb-, ganzwollene, baumwollene und kunstseidene Gewebe. Vorstand: Richard Roepell, Marklissa; Paul Mann, Bunzlau; 7 Fritz Keller, Marklissa, stellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Dr. Otto Abshagen, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Vorsitzender; Dr. jur. Gerhard Sachau, Vorstandsmitglied der Allge- meinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, stellv. Vorsitzender; Erich Davignon, i. Fa. Roediger & Davignon, Leipzig; Kgl. Dänischer Generalkonsul Friedrich Jay, Leipzig; (Aufsichtsrat: Fabrikbesitzer Dr.-Ing. h. c. babelsberg; Rechtsanwalt Willy Tormann, Berlin. Günther Quandt, Neu- Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 10.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. mit 5 % zu dem gesetzlichen Reservefonds, so- lange, als diese Rücklage den zehnten Teil des Aktienkapitals nicht übersteigt; 2. bis zu 10 % nach Bestimmung des Aufsichtsrats, zur Bildung bzw. Dotierung einer Spezialreserve; 3. als Vordividende von 4 % auf die Aktien; 4. gemäß den Beschlüssen der Generalversammlung zur Bildung etwaiger Sonderrücklagen; 5. der Rest bleibt zur Verfügung der Generalver- sammlung. Der Aufsichtsrat erhält einen Anteil von 8 % des Jahresgewinnes, welcher nach Vornahme sämt- licher Abschreibungen und Rücklagen, sowie nach Ab- zug von 4 % des auf die Aktien eingezahlten Grund- kapitals verbleibt. Zahlstellen: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Breslau, Frankfurt a. M., Görlitz, Leipzig; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Breslau, Dresden, Leipzig. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1925 Erwerb einer neuerbauten Weberei in Friedersdorf, Kreis Lauban, zu einem sehr vorteil- haften Preise. Bauliche und maschinelle Neuan- schaffungen der Abteilung Marklissa. durch die der Betrieb auf die volle Höhe moderner Anforderungen gestellt und die Fabrikation in weitgehendem Maße rationalisiert wurde. 1926 Neubau einer Merino-Spinnerei in Bunzlau. 1927 Ankauf einer Weberei von 300 Stühlen in Markersdorf. Ausbau des Werkes Marklissa und Ver- größerung der Merino-Spinnerei in Bunzlau. 1928 ist die Gesellschaft bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt gewesen, besonders in ihrer Kunstseidenabteilung, die sich sehr gut ent- wickelt hat. 1929 Erwerb der Aktienmehrheit der Hermann Herzog & Co. A.-G., Neugersdorf i. Sa., sowie sämt- licher Anteile der Kunstseidenweberei Schönbach, G. m. b. H., Schönbach i. Sa. 1932 Die Generalversammlung vom 24. Juni 1932 beschloß eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form von RM 5.5 Mill. auf RM 3 Mill. durch Ein- ziehung von nom. RM 500 000.– eigener Stamm- 329 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV aktien und Zusammenlegung des verbleibenden Stammaktienkapitals im Verhältnis 5: 3. Der durch die Kapitalumgestaltung und Auflösung der Reserven erzielte Buchgewinn wurde zu Abschreibungen und Wiederauffüllung des Reservefonds verwendet (s. a. Aufstellung über die Verwendung der Buchgewinne) 1933 Nach Ablauf des Jahres 1932, das nach Vor- nahme von Abschreibungen auf Anlagen in Höhe von RM 160 576.19 einen Verlust von RM 1 329 006.06 durchgreifende Sanierungsmaß- erbrachte, waren Nachdem mit den Anleihe- nahmen erforderlich. gläubigern am 23. Dezember 1933 Vereinbarungen über eine Herabsetzung des Zinssatzes der Anleihe von 1926, Aussetzung der Auslosung usw. zum Abschluß gelangt waren, beschloß die ordentliche Generalver- sammlung vom 29. Dezember 1933 eine Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von Reichs- mark 3 070 000.– auf RM 623 000.– mit Wirkung per 31. Dezember 1932. Das Stammaktienkapital von RM 3 Mill. wurde im Verhältnis 5: 1 auf RM 600 000.— zusammen- gelegt. Von den RM 70 000.— Vorzugsaktien wurden zunächst RM 1000.– unentgeltlich zur Ver- fügung gestellte eingezogen. Das hiernach ver- 5249 —TX ――――――――――