Aktiengesellschaft Concordia Spinnerei und Weberei Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 ii. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer bflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. den 4. Juni 1936. – Deutsche Treuhand-Gesellschaft: Ppa. Grevel, ppa. v. Richter, Wirtschafts. Drüfer.“ 0 Letzte ordentliche Generalversammlung: 25. Juni 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Weberei: dDie verschärfte Devisen- und damit wertigkeit größere Absatzschwierigkeiten entgegen. Rohstoffeinfuhrkontrolle brachte schon Ende 1934 Der Export der Weberei konnte im Verkältnis zum starke Voreindeckungen seitens der Kundschaft mit Vorjahre unter besonderen Anstrengungen und Auf- sich, welche im Umfang des Auftragseingangs in der wendungen vergrößert werden. Weberei direkt zur Hamsterei wurden. So kam es, Spinnerei: Das Ergebnis der Kammgarn- daß diese mit einem außergewöhnlich hohen Auf- spinnerei war für das Jahr 1935 im großen und tragsbestand in das Geschäftsjahr 1935 eintrat, der ganzen befriedigend. Ungünstig beeinflußt wurde das die Beschäftigung der Weberei auf Monate sicher- Ergebnis jedoch durch unzureichende Wollkontingen- stellte. Diese großen Voreindeckungen der Weberei- tierung. Der erforderliche Umsatz wurde durch ge- kundschaft hatten jedoch einen starken Rückgang des steigerte Verspinnung nicht kontingentierten Materials Bedarfs und damit des Auftragseingangs zur Folge. erzielt, doch standen die Garne daraus unter einem Die Gesellschaft sah sich daher gezwungen, von etwa erheblichen Preisdruck. Infolge des Deutsch-Eng- Jahresmitte ab die Arbeitszeit und die Produktion lischen Handelsabkommens war es den Kunden von Monat zu Monat einzuschränken, so daß sie in (Webereien) möglich, laufend Weftgarne — harte allen Abteilungen in den letzten Monaten 1935 Kurz- Kammgarne –— in erheblichem Umfang einzuführen, arbeit mit all ihren nachteiligen Folgen in der Un- während der Gesellschaft die Einführung ent- kostenfrage hatte. Ueberall in der Kunstseide ver- sprechender Kammzüge zur Herstellung der gleichen arbeitenden Industrie war eine Anhäufung von Vor- Garne nicht genehmigt wurde. Der seit Jahren an- räten die Folge vorstehend geschilderter Entwicklung. gestrebte Zoflschutz für harte Kammgarne konnte Aehnlich der Lage im Jahre 1932 setzte dann ein auch im Jahre 1935 nicht erreicht werden. Diese Um- gewaltsames Abstoßen der Bestände zu aus- Stände beeinflußten das Ergebnis der zum großen gesprochenen Schleuderpreisen ein. Die Marktlage Teil auf Weft eingestellten Spinnerei. spitzte sich dadurch weiter zu, um sich erst kurz vor 3 Jahresschluß wieder etwas zu beruhigen. Jedoch Aussichten für 1936: Konnte dank der in früheren Jahren bei der Bewer- Das Ergebnis des Geschäftsjahres 1936 ist nach tung der Vorräte getroffenen Vorsorge ein Verlust- Lage der besonderen Verhältnisse zur Zeit noch nicht abschluß vermieden werden. Den Mischgeweben aus zu übersehen. Wolle und Zellwolle stellten sich trotz ihrer Hoch-