wildenfelser Papierfabrik vormals Gustav Toelle Aktiengesellschaft. Sitz in Langenbach (Post Fährbrücke, Sa.). Gegründet: 30./1. 1931; eingetragen 5./2. 1931. Firma bis 11./8. 1931: Wildenfelser Papierfabrik. Zweck: Papiererzeugung, die damit zusammen- hängende Fabrikation und die dazu gehörigen Geschäfte sowie der Handel mit Papier und Papiererzeugnissen. Vorstand: Dir. Gerd Kaul, Langenbach. Aufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Dr. Otto Hoffmann, Zwickau; Stellv.: Staatsbankdir. Kurt Werrmann, Zwickau; Kaufm. Hermann Hohmann, Erfurt; Dr.-Ing. h. c. Willi Schacht, Weimar. Bilanzprüfer für 1935/36: Treuhand Aktien- gesellschaft. Entwiceklung: Am 30./1. 1931 wurde die Wilden- felser Papierfabrik A.-G. mit dem Sitz in Langenbach errichtet mit dem Ziele, die Betriebe der Firmen Gustav Toelle Papierfabrik in Wildenfels, Langenbach, und Gebr. Toelle, Blauenthal, zunächst pachtweise fortzu- führen. Die endgültige Einbringung der Betriebs- anlagen Langenbach mit 30 Werkswohnhäusern, ehem. Schleiferei Prinzenhöhle, Schleiferei mit Holzstoffabrik und Sägewerk Blauenthal und Kraftwerk Spitzleithe erfolgte am 11./8. 1931 unter gleichzeitiger Erweiterung des Firmennamens durch die Einfügung „vormals Gustav Toelle-' und Erhöhung des A.-K. von 100 000 RM auf 1 000 000 RM. Als Gegenleistung für die Ein- bringung hatte die Ges. die Vergleichsverbindlichkeiten Toelle übernommen, die bis auf die restliche 5 % ige Barquote = 80 979.11 RM im Jahre 1931 erfüllt wurden. — 1932 Gründung einer Betriebsges. zus. mit der Papier- u. Kartonfabrik Köttewitz G. m. b. H. unter der Firma Papier- u. Kartonfabrik Köttewitz G. m. b. H. & Co. (Toelle-Köttewitz) in Köttewitz. Die Fabrikanl. der Ges. in Langenbach u. Blauenthal wurden pachtweise in die neue Firma eingebracht. Die off. Handelsges. ist 31./5. 1933 wieder aufgelöst worden u. die Ges. pachtete nunmehr ihrerseits das Köttewitzer Unternehmen und führte es bis 31./3. 1934 unter der bisherig. Firma fort. Ab 1./4. 1934 arbeiten beide Werke wieder getrennt; die Ges. unter der alten Firma und Köttewitz als Papier- u. Kartonfabrik Köttewitz Betriebs-G. m. b. H. – Ueber die Sanierung im Okt. 1933 siehe bei Kapital. Grundbesitz: 357 350 qm, davon 25 196 qm bebaut. Anlagen: Papierfabrik Langenbach mit 5 Papier- maschinen (tägl. Gesamtleistung: 80 000 kg Papier) 2 Großkraftschleifereien (tägl. Gesamtleistung: 45 000 Kilogramm Holzstoff, lufttrocken),. Verbände: Die Ges. ist folgenden, den Absatz regelnden Verbänden angeschlossen: a) dem Verband Deutscher Druckpapierfabriken G. m. b. H., Berlin, mit einer Beteilig. von 45 960 RM; b) der Vereinigung Holzhaltig/Holzfrei, Berlin. Kapital: 900 000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 100 000 RM in 100 Akt. zu 1000 RM,. übern. von den Gründern zu pari mit 3 % Agio. Die G.-V. v. 11./8. 1931 beschloß Erhöh. um 900 000 RM in 750 Akt. zu 1000 RM u. 1500 Aktien zu 100 RM. – Die G.-V. vom 30./10. 1933 beschloß Herabsetz. des A.-K. in erleichter- ter Form von 1 000 000 RM auf 100 000 RM durch a) Her- absetz. des Nennwerts hinsichtlich 850 Stück Aktien zu je 1000 RM auf je 100 RM, bp) Zusammenleg. von 1500 Stück Akt. zu je 100 RM in der Weise, daß je 10 Stück Aktien in eine Aktie zu 100 RM zusammengelegt werden. Ferner Beschlußfassung über Erhöhung des A.-K. von 100 000 RM auf 900 000 RM durch a) Uebernahme von 700 000 RBI neuer Aktien gegen Verrechnung von Bankschulden in gleicher Höhe. b) Zeichnung von 100 000 RM neuer Akt. gegen Barzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Bilanz 31./12. 1934: Siehe Seite 305. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 2 877 540 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 910 191): Grundst. ohne Berück- sichtigung von Baulichkeiten 70 191, Geschäfts- und Wohngebäude 143 300, Fabrikgebäude u. andere Bau- lichkeiten 625 000, Maschinen und masch. Anl. 907 000, Wasserkraftanl. 111 200, Werkz., Betriebs- u. Geschäfts- Inventar 21 700, Gleisanlagen 31 800; Beteilig. 27 630; Umlaufsvermögen (702 131): Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 278 213, Fertigwaren 75 147, von der Ges. ge- leistete Anzahlungen 22 145, Forder. a. Gr. v. Waren- liefer. u. Leist. 309 157, Kassenbestand einschl. Post- scheckguthaben 2532, sonstige Forder. 14 936, Rechn.- Abgrenz. 6057, Verlust (Verlustvortrag a. 1934: 251 874 abzügl. Auflösung des gesetzl. R.-F. 3000 = 248 874 ab- zügl. Gewinn 1935: 17 344) 231 530. – Passiva: A.-K. 900 000, Rückstell. 44 409; Verbindlichk. (1 933 131): Hyp. 633 234, langfristige Verbindlichk. 29 206, Ver- bindlichk. a. Gr. v. Warenliefer. u. Leist. 106 862, Ak- zepte 68 737, Verbindlichk. gegenüber Banken 1 007 962, sonst. Verbindlichk. 87 128. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 1 722 803 RM. Soll: Verlustvortrag aus 1934 abzügl. Auflösung des gesetzl. R.-F. 248 874, Löhne u. Geh. 620 056 (ab- zügl. auf Anlagen aktiviert 2716) 617 340, soziale Ab- gaben 52 203, Abschreib. auf Anlagen 134 363, sonstige Abschreib. 58 135, Zinsen 127 949, Besitzsteuern 12 724, alle übrigen Aufwend. mit Ausnahme der Aufwend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 471 213. – Haben: Ertrag nach Abzug der Aufwend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 1 256 216, Kapitalerträge 15 685, ao. Erträge 219 371, Verlust 231 530. 1935 1936 Angestellte 31 31 Arbeiter 340 350 125 Mill. RM 2.9 Dividenden 1931–1935: 0 %. Bankverbindung u. Zahlstelle: SGächs. Staatsbank, Zwickau. Letzte o. G.-V.: 3./7. 1936. 05 Eisenwerk Kaiserslautern. Sitz in Kaiserslautern (Pfalz). Gegründet: 19./9. 1864. Zweck: Herstellung von Eisen- und Stahlerzeug- nissen, die Anfertigung von Eisenkonstruktionen, Brückenbauten, Zentralheizungsanlagen aller Systeme, emaillierter und nichtemaillierter gußeiserner bzw. schmiedeeiserner Waren, insbesondere hochsäurebestän- dig-emaillierter Apparate für die chemische Industrie. Vorstand: Fritz Köhler, Dipl.-Ing. Walter Frey. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanw. Fr. Neumayer, Kaiserslautern; Stellv.: Oberbürgermeister Dr. Weis- brod, Kaiserslautern; Bank-Dir. Dr. K. Fuchs, Ludwigs- hafen (Dedibank); Bank-Dir. Dr. Barlet, Mannheim; Zimmermeister Friedr. Burkei, Kaiserslautern. Bilanzprüfer für 1936: Süddeutsche Re- visions- und Treuhand-A.-G., Mannheim. Entwicklung: Die durch die Schrumpfung des Auftragsbestandes bedingte ungenügende Ausnutzung der Betriebseinrichtungen sowie das Mißverhältnis zwischen Eigenkapital und fremden Mitteln führten im März 1932 zur Zahlungseinstellung, im Juni 1932 wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Die Tochtergesellschaft, die Phönix Zentralheizungen b. H., mußte ebenfalls ihre Zahlungen einstellen. Das Eisenwerk Kaiserslautern erlitt dabei erhebliche Ver- luste. Ein nach der Zahlungseinstellung verfaßtes Sachverständigengutachten kam zu dem Resultat, daß das Unternehmen lebensfähig sei. wobei Voraussetzung eine weitere Anpassung der Unkosten an die ver- ringerte Umsatzmöglichkeit und die Zuführung neuer Betriebsmittel sei. Der gerichtliche Vergleich ist am 24./9. 1932 durch das Amtsgericht Kaiserslautern bestätigt worden. Die Bemühungen wegen der Zufüh- rung neuer Betriebsmittel waren erfolgreich, so daß nach Durchführung der Sanierungsmaßnahmen (Herab-