Dyckerhoff & Widmann A.-G. in Berlin Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß 1935 und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Berlin, im Mai 1936. – Deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandgesellschaft m. b. H.; Walter Haensch, Wirtschaftsprüfer; i. A. P. Elvers.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 28. Mai 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Das Jahr 1935, das 70. Jahr seit Gründung der Firma, hat der gesamten Bauwirtschaft eine weitere Belebung und damit auch der Gesellschaft gesteigerte Beschäftigung auf allen ihren Arbeitsgebieten gebracht. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um etwa 50 % gestiegen; an dieser Steigerung sind in erheblichem Umfange hochwertige Beton- und Eisenbetonbauten – auch für industrielle Anlagen – beteiligt. Fördernd wirkte hier die überragende Eignung des Betons und Eisenbetons für Luftschutzzwecke. Getreu einer siebzigjährigen Tradition hat sich die Gesellschaft auch im vergangenen Jahr die Fort- entwicklung dieser Bauweisen durch Studien und Versuche angelegen sein lassen und diese, sowie solche vergangener Jahre, in Sonderentwürfen für bedeutende Bauwerke mit Erfolg verwerten können. So konnten im Bau weiträumiger Hallen und weitge- spannter Tragkonstruktionen bemerkenswerte Fort- schritte erzielt werden, wobei insbesondere die An- wendung der uns patentierten Schalenbauweise erfreuliche Weiterentwicklung zeigte. Entsprechend dem vermehrten Arbeitsumfang mußte auch die Betriebsausrüstung über den normalen Ersatz hinaus ergänzt werden; die Gesellschaft war wieder in der Lage, die Arbeitsbeschaffungsmaß- nahmen der Regierung durch Herauslegung von Auf- trägen von rund RM 1,6 Mill. zu unterstützen. – Im Ausland hat sich die Gesellschaft an verschiedenen Ausschreibungen beteiligt; Erfolge waren ihr nur auf dem Gebiet der Schalenbauweise beschieden. Die fühlbare Belebung des Auslandsgeschäftes läßt aber trotz der bekannten starken Hemmungen auf all- mähliche Besserung der Aussichten hoffen. Zu den Einzelheiten der Bilanz ist zu bemerken, daß auch im Jahre 1935 die auf den Anteil der Gesell- schaft entfallenden Werte aus Arbeitsgemeinschaften in die betreffenden Posten des Rechnungsabschlusses übernommen wurden. Bei den Anlagen betrugen die Zugänge Reichs- mark 3.02 Mill., die Abgänge RM 274 838.– und die Abschreibungen RM 3.1 Mill. Das Konto „Grund- stücke“' weist infolge Erwerbs eines größeren Lager- platzes in Spandau eine Erhöhung auf. Auf den Konten „Maschinen und maschinelle Anlagen'' sowie „Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar“' wurden wiederum neben den vom Anschaffungswert der Anlagen vorgenommenen normalen Abschreibungen erhebliche Sonderabschreibungen auf die kurzlebigen Gegenstände vorgenommen, so daß trotz umfang- reicher Neubeschaffungen und Zugänge beide Konten eine nur unwesentliche Steigerung erfahren haben. Zu bemerken ist, daß die Holzbestände in das Konto „Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar“' umge- bucht worden sind. Der Verkauf der Beteiligung an der Entreprises Réunies S. A. kommt in der diesjährigen Bilanz im 5292 Rückgang des „Beteiligungskontos“ und durch erheb- liche Steigerung der „außerordentlichen Erträge“ zum Ausdruck. Die „Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“, die in der Hauptsache an Baustellen zum Einbau lagern, weisen infolge der obenerwähnten Umbuchung der Holz- bestände einen Rückgang auf. Von den „fertigen Erzeugnissen / Waren“ war ein erheblicher Teil auf Bestellung gearbeitet. Die noch nicht abgerechneten Bauten wurden diesmal mit Selbstkosten bewertet. Auf der Passiv- seite der Bilanz erscheinen als „Anzahlungen von Kunden“ die von den Auftraggebern auf diese Bauten bisher geleisteten Zahlungen. Der Posten „Rückstellungen“ enthält u. a. in aus- reichender Höhe Rückstellungen für Steuern, Garantie- verpflichtungen, Reparaturkosten für Maschinen und Geräte sowie anteilige Baurückstellungen aus Arbeits- gemeinschaften. Die auf den Grundstücken der Gesellschaft lasten- den Hypotheken sind durch Amortisation um rund RM 183 000.– zurückgegangen. Die „Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Gesellschaften und Konzerngesellschaften“ haben sich infolge der Abwicklung verschiedener Geschäfte stark vermindert. Die Bürgschaftsverpflichtungen weisen gegenüber dem Vorjahre einen erheblichen Rückgang auf, der zum Teil auf die Außerachtlassung allgemein üblicher bauvertraglicher Bindungen zurückzu- führen ist. Das „Wechsel- und Scheckobligo-' stellte sich auf RM 192 882.05. Ein Teil der ausgeführten Arbeiten wurde wiederum mit Arbeitsbeschaffungswechseln finanziert. Die Verbindlichkeiten aus Kautionswechseln beliefen sich auf RM 477 123.08, denen Rückgriffs- rechte in Höhe von RM 144 547.24 gegenüberstanden. Zur Gewinn- und Verlust-Rechnung ist zu be. merken, daß der Posten „Alle übrigen Aufwendungen infolge veränderter Bilanzierungsart nicht die dem erhöhten Umsatz entsprechende Steigerung zeigt. Sonstige aus der Bilanz nicht ersichtliche Haf- tungsverhältnisse, Pfandbestellungen und Sicherheits- übereignungen bestehen nicht, abgesehen von den üblichen bauvertraglichen Bindungen des laufenden Geschäfts. Die Lohn- und Gehaltssumme der Gesamtfirma für 1935 zeigt gegenüber 1934 eine Steigerung von fas 50 %. 0 Aussichten für 1936: Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden nach den bisherigen Ergebnissen als zulfrieuen stellend bezeichnet. Die Beschäftigung ist gend. Wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse 9 treten, erwartet die Verwaltung wieder ein gu Ergebnis.