– Mechanische Weberci Sorau vormals F. A. Marfin Ö Co. Sitz der Verwaltung: Sorau N.-L., Priebuser Straße 5. Gründung: Die Gründung erfolgte am 25. Oktober 1886 unter Uebernahme der seit 1835 bestehenden Firma F. A. Martin & Co. in Sorau. Das Grundkapital be- trägt seit 1. Januar 1924 M 1 900 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Leinen- und Halbleinen-Jacquard- Gewebe für Tischwäsche und Handtücher, Errichtung von Zweigniederlassungen, Erwerb anderer industrieller Unter- nehmungen sowie Beteiligung daran. Erzeugnisse: Halbleinene, reinleinene und kunstseidene ge- musterte Tischzeuge und Handtücher. Drillich und glattleinene Waren für Behörden. Vorstand: Direktor E. Hugo Baumann, Sorau N.-L. (General- vollmacht). Aufsichtsrat: Otto Fliegel, Fabrikbesitzer, Sorau-Seifersdorf, Vor- Sitzender; Dr. Hans Pilder, Direktor der Dresdner Bank, Berlin, Sstellv. Vorsitzender; Dr. h. c. Jac. Hildebrand, Generaldirektor a. D., Ziller- thal i. Riesengebirge; Otto Weyl, Direktor der Deutschen Bank und hif Zweigstelle Sorau, Sorau Rechtsanwalt Ewald Raaz, Dresdner Bank, Berlin. stellv. Direktor der Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhandvereinigung, Aktiengesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 200.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds bis 10 % des Aktienkapitals; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Sorau N.-L.; Dresdner Bank, Berlin, und Filialen; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, und Filialen. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1929 wurden wieder bedeutende technische Ver- „ Das Unternehmen wurde im Jahre 1835 von Herrn Friedrich August Martin gegründet. Am 25. Oktober 1886 wurde dasselbe in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die ersten Gebäude für den mechanischen Betrieb sind im Jahre 1858/59 errichtet worden. Die gesamte An- lage wurde im Jahre 1910 durch Feuer zerstört. Der Neu- aufbau der jetzigen Fabrikgebäude Priebuser Straße er- folgte im gleichen Jahre. 1918 Verkauf der Braunkohlengrube Martin. 1919 Verkauf der zweiten Sorauer Fabrik und der Ziegelei in Kunzendorf. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von ca. 394 000 qm, wovon 22 000 qm bebaut sind. I1. Werk Sorau N.-L., Priebuser Str. 4–6. Grundbesitz: 44 000 qm, bebaut 20 012 qm. Anlagen: Mechanische Weberei mit 719 Webstühlen = yvorwiegend für Gebild- und J acquardgewebe ein- gerichtet – und den dazugehörigen Vorbereitungs- maschinen, Leinen- und Baumwollgarnbleiche sowie 333 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV besserungen vorgenommen, die sich als vorteilhaft erwiesen haben. 1930/31 wurde ein Drittel der gesamten Web- stühle gestattet. 1931 ging die Aktienmajorität des Unternehmens infolge Auflösung des Blumenstein-Konzerns in den Besitz der Dresdner Bank, Deutschen Bank und Dis- conto-Gesellschaft und Commerz- und Privatbank Aktiengesellschaft, Berlin, über. 1934 und 1935 wurden erneut technische Ver- besserungen vorgenommen. Warenbleiche, Ausrüstung und Näherei. Es sind kstätten vorhanden, um außerdem eigene Betriebswer notwendige Reparaturen und Verbesserungen Selb- ständig ausführen zu können. Die Kraft wird durch eigene Dampfmaschine mit 550 Ps und Schwungrad- generator erzeugt. 6 durch Einzelantrieb betrieben. Vorsorglich ist das Werk außerdem der Ueberlandzentrale angeschlos- sen, um Betriebsstörungen infolge Kraftmangel zu vermeiden. Auf dem Grundstück befinden sich ferner das Direktions-, Kontor- und Lagergebäude, sowie 7 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. 5313 Berlin mit Webschützenauswechselautomaten aus- Sämtliche Maschinen werden