Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. in Nürnberg 1935/36 Das Jahresergebnis für 1935/36 zeigt durch die seit mehreren Jahren erstmalig wieder ver- einnahmte Siemens-Schuckert-Dividende eine wesent- liche Besserung, die infolge von Kursanpassungen bei einigen Beteiligungen und der erheblichen Ver- minderung der außerordentlichen Erträge eine ge- wisse Einschränkung erfahren hat. Die Verwaltung unterstreicht im Geschäftsbericht, daß es in den vergangenen Jahren bei dem Gewinn- entgang durch den Ausfall der Siemens-Schuckert- Dividende nicht leicht gewesen sei, die Interessen der Aktionäre zu wahren. Bei den Siemens-Schuckert- Werken ist ein Kapital von rund RM 60 Mill. in- vestiert, während die übrigen Beteiligungen und Wertpapiere von Schuckert & Co. nur rd. RM 15 Mill. ausmachen. Diese haben mit einigen außerordent- lüichen Erträgen, ohne die Rücklagen auch nur nennenswert zu schmälern, den Gewinnanteil für die Aktionäre in den letzten Jahren erbracht. Bei den der Schuckert & Co. A.-G. nahestehenden Elektrizitätswerken hat die Stromabgabe wie in den beiden Vorjahren auch 1935 weiter zugenommen, und zwar betrug die Steigerung 11.8 % gegenüber 1934. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf sind, da der Hauptteil der Stromabgabemehrung auf die Groß- abnehmer entfiel, nur um 5.8 % höher gewesen. Wenn auch die Stromerzeugungsanlagen nur in einem Werk vergrößert wurden, so sind doch bei den Strom- verteilungsanlagen aller Elektrizitätswerke auch 1935 umfangreiche Erweiterungen und Erneuerungen durchgeführt worden. Bei den Bahnen hat sich die Zunahme der Be- förderung und der Einnahmen 1935 nicht fortgesetzt. Es wurden um 1.4 % weniger Personen befördert und um 2.4 % weniger Einnahmen erzielt. der Verkehrsunfernehmungen, besonders jener auf dem Gebiet des öffentlichen Nahverkehrs, die nach dem Bericht trotz des Wirtschaftsaufschwungs immer größer wird, erheische notwendig stärkere Beachtung von seiten der in Frage kommenden Instanzen. Die A. Schuckert ist eine der größten deutschen Holdinggesellschaften; sie steht durch ihren Besitz von RM 58.1 Mill. SSW-Aktien in nahen Be- ziehungen zum Hause Siemens. Besitzbeschreibung. Die Gesellschaft besitzt keine eigenen Betriebe. Sie ist in der Hauptsache Holding- bzw. Finanzierungsgesellschaft. Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 14 157 qm. Tochtergesellschaften und Beteiligungen. I. Siemens - Schuckertwerke Aktien- gesellschaft, Berlin. Gegründet: 12. Juli 1927 mit Wirkung ab 1. Oktober 1926 (G. m. b. H. seit 1. 4. 1903). Kapital: RM 90 000 000.–— Inhaber-Stammaktien Lit. A. RM 30 000 000.– Namens-Stammaktien Lit. B. Dividenden seit 1924/25: 6, 87, 9, 10, 10, 7%, 0, 0, 0, 0, 5 %. Beteiligung: 47.94 % = nom. RM 43 150 000.— Lit. A-Aktien und 49.83 % nom. RM 14 950 000.– Lit. B-Aktien (Rest bei S. & H. A.-G.). 2. Beton-Schleuderwerke Aktiengesell- schaft, Nürnberg. Gegründet: 7. Juni 1919. Kapital: RM 400 000.—. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Erzeugnissen aus Beton, insbesondere aus Schleuderbeton: Trag- und Spannmaste für elektrische Leitungen, Beleuchtungs- maste und -kandelaber, Mastfüße, Transformatoren- häuser, Rammpfähle, Röhren usw. Die Gesellschaft liefert ihre Erzeugnisse in der Hauptsache an die Betriebe der öffentlichen Hand. Anlagen: a) Werk Köln: Grundbesitz: 18 000 qm. Maschinelle Einrichtung: Schleudermaschine mit elek- trischem Antrieb. Gebäude: 1 Fabrikgebäude mit Büroräumlichkeiten. b) Werk Erlangen: Grundbesitz: 77 000 qm. Maschinelle Einrichtung: Schleudermaschine mit elek- trischem Antrieb. Gebäude: 1 Fabrikgebäude mit Büroräumlichkeiten. Beteiligung: 96.25 %. 3. Rheinische Elektrizitäts-Aktiengesell- schaft, Mannheim. Gegründet: 1. Juli 1897. Kapital: RM 14 044 000.—. Anlagen: a) Ueberlandwerk Achern i. Baden, b) Stadtzentrale Sinsheim a. Elsenz (Baden). Beteiligungen: Ueberlandwerk Jagstkreis Akt.-Ges., Ellwangen in wWürttemberg; Elektrizitätswerk Rheinhessen Akt.- Ges., Worms; Ueberlandwerk Mainz, Groß-Gerau; Willstätter Elektrizitätswerk Akt.-Ges., Willstätt in Baden; Stierlen-Werke Akt.-Ges., Rastatt in Baden; Elektrizitätswerk Neckargemünd G. m. B. H Neckargemünd; Accumulatorenfabrik Berga G. m. b. H., Rastatt in Baden; Elektro-Baugesellschaft m. b. H., Dessau; Elektrische Ueberlandcentrale Oberhausen Akt.-Ges., Herbolzheim i. Br.; Müllheim- Badenweiler Eisenbahn-Akt.- Ges., Müllheim in Baden; Elektrizitätswerk Bammenthal G. m. b. H., Bammenthal in Baden; Hessische Elektrizitätswerke zu Groß-Almerode G. m. b. H., Rommerode; Gesell- schaft für Bau und Verwaltung elektrischer An- lagen „Rheinelektra m. b. H., Berlin; Rheinische Hoch- und Tiefbau-Akt.-Ges., Mannheim. Dividenden ab 1924: 7, 8, 9, 9, 9, 10, 9, 5, 5, 5, 6, 6 %. Beteiligung: gering. 4. Hamburgische Electricitäts -Werke Aktiengesellschaft, Hamburg. Gegründet: 15. März 1894. Kapital: RM 89 000 000.—–. Zweck: Versorgung des gesamten Hamburger Staats- gebietes mit elektrischer Energie und Wärme; Stromversorgung auch über die Grenzen des Hamburger Staatsgebietes. 5417 * Die Notlage,