Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Braunschweig, Am Nordbahnhofe 9. Gründung: Die Gründung erfolgte am 27. Juni 1884. Gegenstand des Unternehmens: 1. Betrieb der Nebeneisenbahn von Braunschweig und von Wolfenbüttel durch den Amtsbezirk Salder über Derneburg, Bockenem nach Seesen, und von Braunschweig nach Fallersleben; 2, Bau und Ausrüstung, Erwerb und Betrieb sowie pachtweise Uebernahme von Eisenbahnen; 3. Bau, Betrieb und Erwerb anderer Verkehrsunter- nehmungen sowie Beteiligung an solchen Unter- nehmungen; 4. Beteiligung an Geschäften aller Art, die dem Zweck der Gesellschaft mittelbar oder unmittel- bar förderlich sind. vorstand: Regierungs- Baumeister a. D. Dr.-Ing. Rudolf Knoop, Braunschweig. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Kurd Semler, Braun- schweig, Vorsitzender; Rudolf Kiehne, Präsident der Landesversicherungs- anstalt Braunschweig, Braunschweig, stellv. Vor- sitzender; Rechtsanwalt Heinrich Kirchholtes, Mitinhaber der Firma Gebr. Sulzbach, Frankfurt a. M.; Rentier Gustav Poll, Bad Harzburg: Geheimer Regierungsrat Adolf Rahmsdorf, nover; Bankherr Otto Stürken, Vorstandsmitglied der Ver- einsbank in Hamburg, Hamburg; Bankier O. H. Thomsen, Hamburg; Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. schweig. Geschäftsjahr: Han- H. Helms, Braun- 1. Januar bis 31. Dezember. Abschluß Generalversammlung (Stimmrecht): je nom RM 500.– Stammaktien 1 Stimme. Feststellung und Verteilung des Gewinns: Der aus dem Unternehmen bei dem jährlichen sich ergebende Reinertrag wird nach folgenden Bestimmungen ermittelt und verteilt: 1. Aus den Gesamteinnahmen werden zunächst die Betriebsausgaben und Besitzsteuern sowie die regulativmäßigen Zuweisungen an den Erneue- rungsfonds und dann an den Spezialreservefonds bestritten; 2. sodann werden die Zins- und Tilgungsbeträge für aufgenommene Anleihen und Darlehen gedeckt; 3. schließlich werden die ordentlichen Abschrei- bungen und Rückstellungen abgesondert; 4, der nunmehr verbleibende Betrag ist der Rein- gewinn, von dem die Zuweisung an den gesetz- fichen Reservefonds zu berechnen und auszu- scheiden ist; 5. der Rest wird, soweit nicht die Generalversamm- lung besondere Rückstellungen oder Rücklagen beschließt, unter Abzug der nach statutarischen oder vertraglichen Bestimmungen zu berech- nenden Gewinnanteile für Aufsichtsrat und Vor- stand nach dem Nennwerte der Aktien auf das Aktienkapital verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Braunschweig; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Frankfurt a. M.; Gebr. Sulzbach, Frankfurt a. M.; Vereinsbank in Hamburg, Hamburg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Braunschweig, Hamburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Ab 18. Juli 1886 erfolgte die Betriebseröffnung der Linie Braunschweig–Derneburg, der Verbindungs- bahn in der Stadt Braunschweig, und Wolfenbüttel— Hoheweg. Derneburg–Bockenem und Bockenem— Großrhüden wurden 1587, der Anschluß bis Seesen 1889 eröffnet. Der Anschluß Seesen und wWolfenbüttel folgte 1890. Die Konzessionäre, von Erlanger & Söhne sowie Gebr. Sulzbach in Frankfurt a. M., verpflichteten sich durch Vertrag für das von der braunschweigischen Regierung festgestellte Anlagekapital in Höhe von M 7 300 000.— und die Staatssubvention von M 10 000.— je Kilometer die Herstellung und Ausrüstung durch- zuführen, auch die Bauzinsen während der festgesetz- ten Bauperiode zu tragen und M 500 000.– in bar oder Prioritäten an den Reservefonds der Gesellschaft zu überweisen. Auf der Schuntertalbahn wurde der Betrieb er- öffnet am 11. November 1901 von Braunschweig- Nord-–Gliesmarode, am 1. September 1902 von Glies- marode–Brunsrode-Flechtorf, am 1. November 1904 von Brunsrode-Flechtorf–Fallersleben. 1925/26 Erweiterungen auf dem Bahnhof Braun- schweig-Nord; Bau eines Lokomotivschuppens in Bockenem und neuer Anschlußgleise. 1926/27 Bau neuer Anschlußgleise. 1926/27 Bau neuer Anschlußgleise. von Kraftomnibuslinien. 1928/29 Bau neuer und Erweiterung bestehender Anschlußgleise. 1929 Auf dem Bahnhof Seesen wurde zur Er- weiterung des Güterschuppens und der Laderampe ein Kohlenschuppen angekauft. Das Empfangs- Einrichtung 341 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV gebäude auf dem Bahnhof Bornhausen wurde ab- gerissen und unter Benutzung der alten Fundamente wieder neu aufgebaut. Des weiteren wurden im Betriebsjahre die Aus- bau- und Verbesserungsarbeiten am Gleiskörper durchge- führt und der Wagen- und Lokomotivpark vergrößert. 1930 Bau einer Wartehalle in Wendhausen. Um- stellung der Gleichstromversorgung auf Bahnhof Braunschweig-Nord auf Drehstrom. Erneuerung des Wagen- und Lokomotivparks; Umbau- und Verbesserungsarbeiten am Bahnkörper. 1931 Bau einer Schranke am Lehndorfer Wege. Umbau- und Verbesserungsarbeiten am Bahnkörper und am Oberbau. 1932 Bau eines Anschlußgleises auf Bahnhof Braun- schweig-Lehndorf. Verbesserungsarbeiten am Oberbau. 1933 Beschaffung von zwei Dieselmotoren von je 110 PS als Ersatz für Benzolmotoren. 1934 Erwerb eines Anschlußgleises; Bau eines Nebengleises auf Bahnhof Dibbesdorf- Hondelage. Verbesserungen am Oberbau, Herstellung einer Fern- sprechleitung zwischen Gliesmarode und Lehre. Umbau einer Brücke in km 73.9 der Strecke Derneburg-Seesen. Beschaffung einer 1-D-1 Heißdampf-Tenderloko- motive mit 88.7 t Dienstgewicht sowie eines Per- sonenwagens mit zwei Drehgestellen. Umbau eines Personenwagens in dieselelektrischen Triebwagen und eines Personenwagens als Steuerwagen für dieselelektrischen Triebwagen. 1935 Erwerb von Anteilen an der Braunschwei- gischen Eisenbahn-Hoch- und Tiefbau G. m. b. H. Beschaffnung zweier 1-C-1 Krupp Heißdampf-Lokomotiven. 5441