„Imag“ Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft, Berlin Sitz der Verwaltung: Berlin NW 7, Karlstraße 31. Gründung: Die Gründung erfolgte am 30. März 1921 mit einem Grundkapital von M 25 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb von industriellen Unternehmungen und Beteiligung an solchen in jeder Rechtsform, ins- besondere Erwerb von Aktien und Geschäftsanteilen von Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Kuxen, Gründung von geschäftlichen Unter- nehmungen und Beteiligung an solchen. Vorstand: Max Anderlohr, Erlangen; Dr. phil. Theodor Sehmer, Berlin. Aufsichtsrat: Direktor Dr. rer. nat. h. c. Dr.-Ing. e. h. Heinrich von Buol, Berlin, Vorsitzender; Direktor Theodor Frenzel, Berlin; Bankdirektor Werner von Richter, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1935: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 300.— Vorzugsaktien 500 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer Dividende von 7 % auf die Vorzugsaktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Diwidende bis zu 4 % auf die Stammaktien: 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach noch verbleibende Ueberschuß steht zur Verfügung der Generalversammlung. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin; Dresdner Bank, Berlin, und Filialen; Bayerische Staatsbank, Erlangen. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft ist Holdinggesellschaft für Unternehmungen, an denen sie maßgeblich mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist. 1925 wurden die Beteiligungen an der Oskar Skaller A.-G., Berlin, M. Pech A.-G., Berlin, und Huber & Link A.-G., Tuttlingen, deren Tätigkeits- gebiet denjenigen der übrigen Konzernfirmen ferner lag, zu angemessenen Bedingungen abgestoßen. Von der M. Schaerer A.-G., Bern, wurden neu erworben Aktien der Medic. Warenhaus A.-G., jetzt Medicihaus A.-G., Berlin, der J. Odelga A.-G., Wien, der „Atiag“ Aerztlich-Technische Industrie A.-G., Prag, und die Anteile der E. F. G. Küster G. m. b. H., Berlin, im Austausch gegen Schaerer-Aktien, die zu einer Ver- minderung des Grundkapitals dieser Gesellschaft ver- wendet wurden. Ferner übernahm die Inag sämt- liche Aktien der Dentema Co. Ltd., London. 1926 wurde das Geschäftsergebnis durch Wert- verminderung einer großen Forderung gegen die süd- amerikanische Tochtergesellschaft empfindlich beein- flußt. Der Geschäftsgang bei den übrigen Tochter- gesellschaften besserte sich gegenüber dem des Vor- jahres. Der Sitz der Gesellschaft wurde von Erlangen nach Berlin verlegt. 1927 wurden eine Anzahl ausländischer Beteili- gungen, die auf elektromedizinischem Gebiet arbeiten, in die Siemens-Reiniger-Veifa Gesellschaft für medi- zinische Technik G. m. b. H. eingebracht. Diese Um- organisation wirkte sich günstig aus. Die Ergebnisse der der Inag verbliebenen Gesellschaften gestatteten zum Teil die Wiederaufnahme der Dividenden- zahlungen. Die Beteiligungen an der Nordgummi- werke A.-G., Berlin, und der Dr. Mayer & Rotzler A.-G., Karlsruhe, wurden mit angemessenem Nutzen verkauft. 1928 konnten die Tochtergesellschaften durch- weg ihren Umsatz steigern. Einzelne Gesellschaften brachten kein befriedigendes Ergebnis, weil infolge des scharfen Konkurrenzkampfes die erzielbaren Ver- kaufspreise trotz rationeller Herstellungsweise unzu- länglich waren. Die Beteiligung an der Zahnfabrik Union A.-G., Grötzingen, wurde gewinnbringend ver- äußert. 1929 konnten die Umsätze der Tochtergesell- schaften im ganzen betrachtet nicht unwesentlich ge- steigert werden, doch stieg der Reinertrag nicht im Verhältnis zu dem erzielten Umsatz. Das Wiener a der Gesellschaft wurde mit Nutzen ver- kauft. 1930 haben im wesentlichen Verluste der süd- amerikanischen Tochtergesellschaft die Gesellschaft genötigt, namhafte Rückstellungen vorzunehmen. Die übrigen Konzernfirmen haben den Umsatz des Vor- jahres fast durchweg gehalten, zum Teil sogar noch etwas steigern können, doch sind die Ergebnisse dieser Gesellschaften, insbesondere der inländischen, infolge des durch die Ungunst der Wirtschaftslage immer schärfer werdenden Konkurrenzkampfes im ganzen gesehen nicht befriedigend. 1931 hat sich die zunehmende Wirtschaftskrise noch weiter ausgewirkt. 5445