Siemens-Planiawerke Aktiengesellschaft für Kohlefabrikatc, Berlin Sitz der Verwaltung: Berlin- Lichtenberg, Herzbergstraße 128–139. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. Mai 1928 mit Wir- kung vom 1. April 1928; das Grundkapital wurde auf RM 18 000 000.– festgesetzt. Die Siemens & Halske A.-G. brachte ein die bisher von ihr unter der Firma Gebrüder Siemens & Co. in Berlin-Lichtenberg und Meitingen geführten Betriebe mit einem Gesamt- einbringungswert von RM 8 997 000.– gegen Reichs- mark 8 997 000.– Aktien. Die Rütgerswerke A.-G. brachten die von ihr in Ratibor geführten, ehemals der Planiawerke Aktiengesellschaft gehörenden Be- triebe ein; der Einbringungswert der Anlagen betrug RM 9 000 000.–, wogegen RM 9 000 000.— Aktien ausgehändigt wurden. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Erzeugnissen aller Art aus Kohlenstoff, Kunstkohle, natürlichem und künstlichem Graphit, Silit, Karburit sowie von feuerfesten Massen und allen im Zusammenhang mit diesen Erzeugnissen herzustellenden oder zu gewinnenden Stoffen oder von sonstigen chemischen Erzeugnissen, der Handel mit den vorbezeichneten Erzeugnissen. Vorstand: Dr. phil. Hans Adam, Berlin-Siemensstadt: Traugott Frenzel, Berlin-Charlottenburg; Hans Henning von Pentz, Berlin-Dahlem. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. E. h. Carl Friedrich von Siemens, Berlin, Vorsitzender; Staatsrat Dr.-Ing. E. h., Dr. der Staatswissenschaften E. h. Georg von Stauss, M. d. R., Mitglied des Auf- sichtsrats der Deutschen Bank und Disconto- Gesellschaft, Berlin, stellv. Vorsitzender; Julius Fabian, Vorsitzender des Vorstandes Rütgerswerke A.-G., Berlin; Dr. phil., Dr.-Ing. E. h. Adolf Franke, Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens & Halske A.-G. und der Siemens-Schuckertwerke A.-G., Berlin: jur. Fritz Jessen, Vorstandsmitglied der Siemens & Halske A.-G. und der Siemens-Schuckertwerke A.-G., Berlin; phil. Hermann von Siemens, Vorstandsmitglied der Siemens & Halske A.-G. und der Siemens- Schuckertwerke A.-G., Berlin; Kurt Weigelt, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin. der Dr. Dr. Dr. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das erste Geschäftsjahr der neuen Gesellschaft (1. 4. 1928 bis 31. 3. 1929) hat die an den Zusammen- schluß geknüpften Erwartungen insofern gerecht- fertigt, als die zweckentsprechende Gliederung und Zusammenfassung der verschiedenen Fabrikations- zweige bereits Betriebsersparnisse brachte. Die drei Werke (Berlin-Lichtenberg, Ratibor und Meitingen) waren 1928/29 auf fast allen Gebieten gut beschäftigt; den steigenden Anforderungen sowohl an die Menge wie an die Güte ihrer Fabrikate konnte die Gesell- schaft durch neuzeitliche technische Einrichtungen und Verbesserungen der Fabrikationsmethoden gerecht werden. An der italienischen Gesellschaft „Societa Italiana dei Forni Elettrici e dell' Elettrocarbonium, Mailand“ nahm die Siemens-Planiawerke A.-G. Inter- esse. Die im Herbst 1929 einsetzende Depression hatte auf das Geschäftsjahr 1929/30 noch keinen fühlbaren Einfluß. Bei angemessen gesteigertem Umsatz waren die Werke zufriedenstellend beschäftigt; der Ausbau der Werke wurde planmäßig fortgesetzt. Die ita- lienische Beteiligung machte hinsichtlich der Güte und 13 „ ihrer Fabrikate sichtbare Fort- schritte. Das 1928 einsetzende Neubauprogramm ist 1930/31 praktisch zum Abschluß gekommen; die Neuanlagen haben die erwarteten technischen Fortschritte ge- bracht. Die italienische Gesellschaft erbrachte zum ersten Male 1930 einen Betriebsgewinn. Der Umsatz 1930/31 betrug 18 % weniger als 1929/30. 1931/32: Infolge der weiteren allgemeinen Wirt- schaftsschrumpfung und der Herabsetzung der Preise ging der Umsatz um 15.7 % gegenüber 1930/31 zurück. Die einzelnen Arbeitsgebiete wurden nicht sämtlich in gleicher Weise betroffen; auf einigen Ge- bieten konnte der Vorjahrsumsatz aufrechterhalten werden, auf anderen trat infolge weitgehender Ein- schränkung der Abnehmer ein stärkerer Rückgang ein. Die italienische Gesellschaft Società Italiana dei Forni Elettrici e dell' Elettrocarbonium hat auch im Jahre 1931 einen Betriebsgewinn erwirtschaftet, der ebenso wie im Jahre 1930 zur Verminderung des be- stehenden Verlustvortrages dieser Gesellschaft ver- wendet worden ist. 1932/33: Der wertmäßige Umsatz der Gesell- schaft ist in 1932/33 gegenüber dem Vorjahre um 19,7 % zurückgegangen. Der verminderte Bedarf und der mit der schlechten Wirtschaftslage verbundene erhöhte Konkurrenzkampf verringerten sowohl den mengenmäßigen Umsatz wie die preislichen Ergeb- nisse. Das Inlandsgeschäft konnte mengenmäßig auf etwa der gleichen, allerdings durchaus unbefriedigen- den Höhe des Vorjahres gehalten werden. Das Aus- landsgeschäft, das in seinem hohen Anteil an dem Gesamtumsatz der Gesellschaft von jeher von maß- gebender Bedeutung war, wurde durch alle die be- 5453