Gegründet: 10./3. 1928; eingetragen 26./3. 1928. Zweck: Bau und Verwaltung von Kleinwohnungen im eigenen Namen. Die Tätigkeit der Ges. ist gemein- nützig. Es handelt sich nicht um den Bau von Werks- wohnungen; die Vermietung erfolgt vielmehr durch eine besondere gemeinnützige Ges., die Ruhrwohn- stätten-G. m. b. H., deren Anteile zu 100 % im Besitze der Ges. sind. Vorstand: Rechtsanwalt Dr. Detmar Philippi, Gerichtsassessor a. D. Dr. Hans Wehmeier, Dortmund. Aufsichtsrat: Vors.: Bergwerksdir. Bergass. a. D. Dr.-Ing. e. h. Ernst Brandi, Dortmund; Stellv.: Geh. Reg.-Rat Dr. Dr. Hermann Althoff, Münster i. W.; Dir. Julius Grauenhorst, Rauxel; Bergwerksdir. Berg- assessor a. D. Konsul Heinrich Bomke, Dortmund; Ver- bandspräsident Dr. Max Hüesker, Essen; Dir. Dr. Lud- wig Holle, Essen; Dir. Rüdiger Schmidt, Dortmund; Dir. Bruno Fugmann, Rheinhausen; Stadtbaurat a. D. Prof. Franz Knipping, Darmstadt; Dr.Ing. e. h. Hein- rich Vormbrock, Essen. Entwicklung: Das Bauprogramm 1928/29 umfaßte rd. 3000 Wohnungen. Fertiggestellt waren Ende 1929: 1401 Wohn. in Dortmund u. 1678 außerh. Dortmunds ge- legene Siedlungen. 1021 Wohn. der Dortmunder Gemein- nützigen Siedlungsges. in Dortmund hat die Ges. finan- ziert. Diese Zahl ist dem eigenen Wohnungsbestand nicht zugerechnet. Das Bauprogramm 1929/30 verteilte sich auf 1769 Wohnungen in den Siedlungen. 1931 wurden die Reste des Bauprogramms 1929/30 durch- geführt. Durch Zusammenlegung von dreiräumigen Wohnungen zu zweiräumigen wurden neue Wohnungen u. durch Zusammenfassung mehrerer Mansarden weitere Wohnungen geschaffen. Die Ges. hat ihre Neubautätig- keit eingestellt, bis sich wieder Bedarf an Arbeiter- wohnungen für die großen Werke des Ruhrbezirks zeigt. – Die Entwicklung i. J. 1935 hat dazu geführt, wieder zu bauen. Vorbereitungen hierzu sind bereits getroffen. Im Jahre 1935 hat die allgemeine wirtschaftliche Ent- wicklung den Wohnungsbedarf stark ansteigen lassen. Dieser Entwicklung entsprechend hat die Ges. die Bau- tätigkeit wieder aufgenommen. Im Jahre 1935 wurden 63 Stockwerkswohnungen in Rheinhausen in Angriff genommen und 1936 fertiggestellt. Beabsichtigt ist der Bau von weiteren 98 Stockwerkswohnungen in Alten- essen sowie etwa 65 Kleinsiedlerstellen im Raume von Dortmund und von etwa 25 Kleinsiedlerstellen in Wil- lich bei Krefeld. Grundbesitz: 666 765 qm, davon 648 974 qm bebaut. Besitz: Die Ges. verfügt Mitte 1936 über 3973 Wohnungen. Wertpapiere: 1 682 995 RM eigene Anleihen und 136 052 RM andere Wertpapiere. Beteiligungen: Ruhrwohnstätten G. m. b. H., Dortmund, Hansastr. 70. – Gegr.: Juni 1929; Zweck: Vermietungsgesellschaft auf gemeinnütziger Grundlage; Kapital: 50 000 RM; Beteiligung: 100 %. Verbandszugehörigkeit: Verband westfälisch. Wohnungsunternehmen (Baugenossenschaften u. -gesell- schaften) e. V., Münster. Kapital: 1 200 000 RM in 1200 Namens-Aktien zu 000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 100 000 RM in 100 Nam.-Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 18./5. 1928 Erhöh. um 900 000 RM. Die neuen Aktien wurden außer von den bisher. Aktion. auch von den Firmen Fried. Krupp A.-G., Harpener Bergbau u. Rhein. Wohnungsfür- sorgeges. übernommen. Lt. G.-V. v. 3./12. 1928 Erhöh. um 200 000 RM in 200 Nam.-Akt. zu 1000 RM. Großaktionäre: Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf (42.67 %); Klöcknerwerke A.-G., Rauxel (15 %); Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Essen (9 %); Hoesch-Köln Neuessen A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dortmund (17.83 %); Fried. Krupp A.-G., Essen (9 %); Mannesmannröhrenwerke A.-G., Düssel- dorf (3.17 %); Harpener Bergbau A.-G., Dortmund (3.33 %). Dollar-Anleihe: 6 % 30jähr. I. Hyp.-Tilg.-F.- Oblig. vom 1./11. 1928: 4 600 000 Doll.; Stücke zu 1000 Doll. – Zs. 1./5. u. 1./11. – Tilg.: Vom 1./5. 1930 ab durch halbjährliche Verlos. zu pari mittels eines akku- 342 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV. Ruhrwohnungsbau-Aktiengesellschaft. Sitz in Dortmund, Hansastraße 70. mulativen Tilg.-F., welcher genügt, die Anleihe bis zu ihrer Fälligkeit am 1./11. 1958 zu tilgen. Die Ges. hat das Recht, vom 1./5. 1930 ab die Anleihe ganz oder teilweise mit 30täg. Frist zu jedem Zinstermin zu kün- digen u. zwar bis 1./11. 1933 einschl. zu 102 %, hierauf bis 1./11. 1938 einschl. zu 101.50, bis 1./11. 1943 einschl. zu 101 %, bis 1./11. 1948 einschl. zu 100.50 % u. danach zu 100 %. — Sicherheit: Der Zinsen- u. Tilgungsdienst der Anleihe wird durch die 5 Pachtges. sichergestellt; ferner wird die Anleihe durch eine I. Hyp. in Höhe von 19 327 732 GM = 4 600 000 § auf den Grundbesitz der Ges. (geschätzt auf 1 841 000 $) u. auf die zu er- bauenden Wohn. (Baukosten geschätzt auf 6 299 000 8) gesichert. Außerdem wird eine I. Hyp. in Höhe von 4 500 000 GM = 1 071 000 $ auf ein anderes Grund- eigentum zur Sicherstellung der Anleihe an den deut- schen Treuhänder verpfändet. –— Treuhänder: Bank of Manhattan Trust Company, New York u. Reichs-Kredit- Ges. A.-G., Berlin. – Zahlstellen: New York: Dillon, Read & Co.; London: M. Samuel & Co. Ltd.; Amster- dam: Mendelssohn & Co.; Zürich u. Basel: Schweizer. Bankverein, Schweizer. Kreditanstalt; Stockholm: Skan- dinaviska Kreditaktiebolaget. – Zahlung von Zinsen u. Kapital frei von allen jetzigen u. künftigen deutschen Steuern in Noew York in Goldmünze der Ver. Staaten von Nordamerika vom Gewicht u. Feingehalt vom 1./11. 1928; in London in $£$, in Amsterdam in holl. Gulden, in Zürich u. Basel in schweiz. Frs., in Stockholm in schwed. Kr. zu dem durch die Zahlstellen jeweils fest- zusetzenden Ankaufskurse für Sichtwechsel auf New York. – Von der Anleihe wurden in Amerika am 6./12. 1928 3 850 000 $ zu 92 % von Dillon, Read & Co., Laden- burg, Thalmann & Co. u. Blyth, Witter & Co. auf- gelegt, die restl. 750 000 § wurden in Holland am 8./1. 1929 zu 92 % von der Nederlandsche Handel-Maat- schappij, Mendelssohn & Co., Pierson & Co., Gebr. Tei- xeira de Mattos in Amsterdam u. R. Mees & Zoonen in Rotterdam aufgelegt. Kurs: Ende 1929–1934 in Amster- dam: 75, 73.75, 19.50, –, –, 14.50 %. – In New York ult. 1932–1934: 56, 46, 14.50 %. Umtauschangebot laut Bekanntmachung vom 12./1. 1934: Den in Deutschland ansässigen Inhabern der Dollaranleihe wurde angeboten, je nom. 1000 $ dieser Anleihe in eine über 3000 RM auf den Inhaber lautende Schuldverschreibung umzutauschen. Die an Stelle der Dollarstücke auszugebenden Reichsmark- schuldverschreibungen werden mit 434 % verzinst. Die Zinsen- und Tilgungszahlungstermine werden sich mit denen der Dollaranleihe (Mai/November) decken. Der Umtausch bietet den inländischen Besitzern den Vor- teil, daß sie von dem Wagnis, das in der Weiterent- wicklung des Dollarkurses liegt, und den Nachteilen, die ihnen bei der Zahlung von Zinsen- und Tilgungs- beträgen infolge der Devisengesetzgebung (Scrips-Ver- fahren) entstehen, befreit werden. An das Umtausch- angebot hielt sich die Ges. bis zum 26./1. 1934 ge- bunden. Mehr als die Hälfte der Besitzer ist dieser Anregung gefolgt. 4 ¼. % Reichsmark-Schuldverschreibun- gen von 1934. Stücke zu 3000 RM; Zinsen: Mai/ November. –— Zahlstellen: Ges.-Kasse; Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berlin u. sämtl. Niederl.; Commerz- u. Privat-Bank, Berlin u. sämtl. Niederl. – Kurs Ende 1935: 93 %. Freiverkehr Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 47 140 508 RM. Aktiva: Rückständige Einlagen auf das A.-K. 150 000; Anlage- vermögen (39 009 270): eigene Siedlungen: Grundstücke 2 066 013, Häuser (unverändert) 28 298 235, noch nicht abgerechnete Neubauten 92 204, Geschäftsinventar 3; Siedlungen aus dem Dortmunder Sonderprogramm (Dortmunder Gemeinnützige Siedlungs-Ges. m. b. 31= Dortmund): Grundstücke 516 358, Häuser 8 036 455; Be- teiligungen 50 100, Wertp.: eigene Anleihen 1 682 995, andere Wertp. 136 052; Umlaufsvermögen (3 510 911): hyp. gesicherte Darlehnsforder. 7649, rückständ. Mieten u. Pachten 2 045 434, bei Banken bereitgestellte Zinsen- u. Tilgungsbeträge 976 000, sonstige Forder. 184 146, 5457