Eisenbahn-Verkehrsmittel-Aktiengesellschaft (EVA), Berlin Die Wärmeschutzwagen sind gemeinschaftliches Eigentum der Eisenbahn-Verkehrsmittel-Aktiengesell- schaft und der Kühltransit-Aktiengesellschaft in Hamburg. Jede Gesellschaft ist am Gemeinschafts- eigentum mit 50 % beteiligt. Die Verwaltung des Wärmeschutzwagen-Parks erfolgt durch die unter den „Beteiligungen“ genannte Kühltransit-Verkehrs- Aktiengesellschaft. b) Konsortialwagenpark: Die auf dem Bilanzkonto „Konsortialwagenpark“ verbuchten offenen und gedeckten Güterwagen bilden, soweit es sich um Wagen handelt, die nach den Vor- schriften der Deutschen Reichsbahn-Verwaltung ge- baut sind, Konsortialeigentum der Gesellschaft und der Oesterreichischen Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt in Wien; soweit es sich um Wagen österreichischer bzw. ungarischer Bauart handelt, tritt zu den Beteiligten noch die Ungarische Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesell- schaft in Budapest hinzu. An den nach deutschen Vorschriften erbauten Wagen ist die Gesellschaft mit 70 % beteiligt; an den nach österreichischen und ungarischen Normalien gebauten Wagen beträgt ihre Beteiligung 10 %. Das Konsortialverhältnis besteht für die Lebens- dauer der Wagen. Das Bilanzkonto „Wagen- und Konsor- tialwagenparké'' in Höhe von RM 14 759 986.22 enthält die Anschaffungspreise der Wagen bzw. die im Zeitpunkt der Reichsmark - Eröffnungs- bilanz festgestellten Werte, die höchstens zu den entsprechenden damaligen Neubeschaffungswerten eingesetzt wurden. Soweit Konsortialwagen in Frage kommen, sind sie mit dem auf die Eisenbahn-Verkehrs- mittel-Aktiengesellschaft entfallenden Anteil berück- sichtigt. Zu a) und b): Wagenerneuerungs-Konto: Diesen beiden Konten steht das Wagen- erneuerungs-Konto mit RM 10 315 181.81 als passives Abschreibungskonto gegenüber, auf dem die jährlichen Abschreibungen auf den Wagenpark vorgenommen werden. Das Hauptaktivum der Gesellschaft, der ge- samte Wagenpark, steht also mit RM 4 444 804.41 zu Buch. c) Tankschiffe: RM 210 000.—. Das Konto „Tankschiffe“' enthält drei für Ver- erbaute Flußtank- mietungszwecke gekaufte bzw. leichter zur Beförderung von Mineralölprodukten, Tran usw. d) Amortisationsmaterial: RM 121 847.–. Neben normalen Mietgeschäften werden auch so- genannte Amortisationsmietverträge abgeschlossen, bei denen die vermieteten Wagen nach Ablauf der Mietzeit in das Eigentum der Mieter übergehen. Dieser Teil des Wagenparks der Gesellschaft wird in dem Bilanzkonto „Amortisationsmaterial“' ausgewiesen. Beteiligungen. 1. Triebwagen- und Waggonfabrik Wis- mar A.-G., Wismar i. Meckl. Gegründet: 3. März 1936 als A.-G. Das Werk als solches ist im Jahre 1893 gegründet und 1917 durch die obenerwähnte Fusion angegliedert worden. Seit der Stabilisierung ist die Waggonfabrik auf das modernste ausgestattet und zu höchster Leistungs- fähigkeit gebracht worden. Kapital: RM 3 250 000.— Zweck: Die Herstellung von jeglichem Verkehr dienenden Fahrzeugen, insbesondere Uebernahme und Fortbetrieb der die Firma „Eisenbahn-Verkehrs- mittel-Aktienges. Triebwagen und Waggonfabrik Wismar“ führenden Zweigniederlassung der Eisen- bahn-Verkehrsmittel-Aktienges., Berlin; Beteiligung an Unternehmen, die gleiche oder ähnliche Geschäfte betreiben. Grundbesitz: bebaut. Bauprogramm: Neubau von Eisenbahn-Personenwagen, D-Zugwagen, Triebwagen, Güter- und Spezialwagen aller Typen, Straßenbahnwagen, Omnibussen für schiene und Straße, Lastwagenanhänger und aufbauten; ebenso die Reparatur von Eisenbahn- und Straßenfahrzeugen aller Art. Anlagen: Alle für den Bau obengenannter Erzeugnisse erforderlichen Werkstätten, wie Schmiede, Eisen- bearbeitung, Autogen- und Elektro-Schweißerei, 145 000 qm, davon etwa 36 000 qm Montagehallen, Sägewerk, Stellmacherei, Tischlerei, Klempner-, Sattler- und Lackier-Werkstätten; außerdem Hilfsbetriebe, wie Werkzeug-, Vor- richtungs- und Gesenkebau, Elektro- und Reparatur- Werkstatt, Holzpflege usw. Eigene Kraftanlage zur Erzeugung von 2000 PsS; etwa 500 Werkzeugmaschinen; Werkstätten-Lauf- krane bis zu 30 t Tragfähigkeit; eigener Gleis- anschluß; etwa 11 km Werksgeleise; Wohlfahrts- 343* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV gebäude mit Wasch- und Umkleideräumen, Kantine und Badeanstalt. Das Werk verfügt über eine Kraftreserve von 45 % sowie durch Anschluß an eine Ueberland- zentrale über eine weitere Kraftquelle, die die Auf- rechterhaltung des vollen Betriebes auch bei etwaigem Ausfall der eigenen Krafterzeugung ge- Stattet. Zwei große Hallen mit einer Gesamtarbeitsfläche von 12 300 qm für mechanische Holzbearbeitung, Tischlerei, Holzpoliererei und den Bau eiserner Personenwagen wurden vor einigen Jahren neu errichtet. Jahresleistungsfähigkeit: 2000 Personen-, Güter- und Straßenbahnwagen, sowie eine große Anzahl Omni- busaufbauten, Lastwagenanhänger und ähnlicher Erzeugnisse. Beschäftigte (Normalstand): 200 Angestellte, 1200 Ar- beiter. Höchstbeschäftigung in einer Schicht: 220 Angestellte, 1500 Arbeiter. Beteiligung: 92.3 % = nom. RM 3 000 000.—. 2. Kühltransit-Verkehrs A.-G., Leipzig. Gegründet: 4. Juli 1922 mit Wirkung ab 1. April 1922. Kapital: RM 100 000.—. Zweck: Betrieb von Eisenbahn-, Straßen- und Wasserfahrzeugen, im besonderen für wärme- empfindliche Güter. die Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Grundbesitz: 10 000 qm, bebaut 1000 qm. Anlagen: Werkstatt Wiederitzsch bei Leipzig (Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen, speziell von Kühlwagen). 5475 ―――――――‚‚‚ͥ――― Dr