Aktien-Gesellschaft der Chemischen Produkten-Fabriken Pommerensdorf-Milch Sitz der Verwaltung: Stettin, Adolf-Hitler-Platz 8. Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. Februar 1857 unter der Firma Aktiengesellschaft der Chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf mit einem Grund- kapital von M 900 000.–. Am 15. September 1927 nach Fusion mit der Chemischen Fabrik Milch A.-G. Oranienburg, Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation und Verwertung chemischer Pro- dukte, gleichviel an welchem Ort. Betrieb der ein- schlägigen, damit in Verbindung stehenden Geschäften, sowie Beteiligung an verwandten Unternehmungen. Erzeugnisse: Superphosphat, Ammoniak-Superphosphat, Schwe- felsäure, Kalz. Glaubersalz, Salzsäure, Kristallsoda, Kaust. Soda, Schwefelnatrium, Akkumulatorensäure, Antichlor, Gelbblausaures Kali, Kieselfluornatrium, GBiulfat, Bisulfit, Dinatriumphosphat, Futternährsalze. Die Superphosphatproduktion, die früher bei der Gesellschaft ein Nebenbetrieb war, hat sich seit 1900 zum Hauptbetrieb entwickelt und die anderen Pro- dukte in den Hintergrund gedrängt. Vorstand: Johannes Hornemann, Stettin; Walter Lange, Danzig; Dr. Robert Siegler, Pommerensdorf, Stellvertreter; Ernst Dinse, Stettin-Pommerensdorf, Stellvertreter. Aufsichtsrat: Unterstaatssekretär a. D. Dr. Hellmut Toepffer, Ge- schäftsführer der Portland-Cementfabrik „Stern“ Toepffer, Grawitz & Co. G. m. b. H., Finkenwalde bei Stettin, Vorsitzender; Dr. Max Matthias, Generaldirektor, Berlin, stellv. Vor- sitzender; Kurt Fellner, Direktor der Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M.; Carl Müller, Vorstandsmitglied der Rütgerswerke- Aktiengesellschaft, Berlin; Dr. Sarrazin, Direktor, Berlin; (Aufsichtsrat:) Landrat a. D. Dr. jur. Carl Tewaag, Berlin; Hermann Winkler, Aufsichtsratsmitglied der Metall- gesellschaft A.-G., Frankfurt a. M. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dipl.-Kaufmann B. Fr. Fernbach-Fahrenbach, Wirt- schaftsprüfer, Stettin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. 5 % desselben werden dem Reservefonds zu- geführt, wenn solcher durch etwa notwendig ge- wordene Entnahmen vermindert worden ist, und zwar so lange, bis derselbe 10 % des Grund- kapitals wieder erreicht hat; 2. werden sämtliche Abschreibungen und Rück- lagen abgesetzt; 3. werden die dem Vorstand vertragsmäßig zu- stehenden Anteile am Reingewinn in Abzug ge- bracht; 4. erhalten die Stammaktionäre 4 % des Grund- kapitals als Gewinnanteil; 5. erhält der Aufsichtsrat von dem dann ver- bleibenden Betrag 7 % Tantieme; 6. der alsdann verbleibende Reingewinn wird, so- weit nicht die Generalversammlung anders be- schließt, als weiterer Gewinnanteil an die Stammaktionäre verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Stettin; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Stettin; Dresdner Bank, Berlin, Frankfurt a. M., Stettin; S. Bleichröder, Berlin; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M.; Mitteldeutsche Creditbank, Niederlassung der Com- merz- und Privat-Bank A.-G., Frankfurt a. M.; Pommersche Bank A.-G., Stettin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Unternehmen besteht seit 1857. Bis zum Jahre 1927 firmierte es Aktiengesellschaft der Chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf, Stettin. In demselben Jahre fusionierte das Unternehmen mit der Chemischen Fabrik Milch A.-G., Berlin-Oranien- burg (früher in Posen), und firmiert seitdem Aktien- 345 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV gesellschaft der Chemischen Produkten-Fabriken Pommerensdorf,-Milch, Stettin. Die Fabrikanlagen in Oranienburg wurden weiter ausgebaut, um die Superphosphatmenge, die durch den Verlust der Fabrik in Posen ausfiel, zu decken. Die Generalversammlung vom 17. August 1932 5505