„Sachtleben“ Aktiengesellschaft für Bergbau und chemische Industrie, Köln RM 562 000.– Aktien wurden zum Kurse von 110 % bar gezeichnet. Das durch Barzahlung bzw. Sach- einlagen mitgedeckte Gesamtagio von RM 384 710.26 ist dem Reservefonds zugeführt worden. Die Grün- dungskosten haben die Gründer getragen. Die Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia ge- währten ihren Gewerken unter Einziehung ihrer Kuxe gegen jeden derselben nom. RM 7000.– Aktien der Sachtleben A.-G. Die in bar gezahlten Aktien nahmen erst ab 1. Januar 1927 am Gewinn teil. Der Erlös aus der im Geschäftsjahr 1927 erfolgten Verwertung von nom. RM 597 250.– Vorratsaktien ist in Höhe von RM 1 199 144.54 dem Reservefonds zugeflossen. 1927 Abschluß eines Gemeinschaftsvertrages auf 50 Jahre mit der A.-G. für chemische Industrie, Gelsenkirchen-Schalke. Die außerordentliche Generalversammlung vom 15. November 1927 beschloß die Fusion mit der Harkortsche Bergwerke und chemische Fabriken Aktiengesellschaft, Gotha, und gleichzeitig die Er- höhung des Grundkapitals um bis zu Reichsmark 3 000 000.–. Auf Grund dieser Beschlüsse und zum Zweck der Durchführung vorgenannter Fusion wurden von diesem Betrag nom. RM 500 000.— Stamm- aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1928 ausgegeben. Hiervon wurden nom. RM 479 500.– Aktien zum Umtausch in Harkort-Aktien benötigt, während die restlichen nom. RM 20 500.– Aktien zu 100 % bar gezeichnet wurden und zur Verfügung der Gesellschaft stehen. Auf nom. RM 3500.—– Stamm- oder Vorzugsaktien der Harkort A.-G. ent- fallen RM 500.– neue Sachtleben-Aktien. Die chemischen Produktionsstätten der Harkort- sche Bergwerke und chemische Fabriken Aktien- gesellschaft sind sämtlich stillgelegt und zu an- gemessenen Preisen veräußert worden. Der Harkort- sche Berkwerksbesitz in Meggen, auf welchem Schwer- spat gewonnen wird, ist den Bergwerken der Gesell- schaft mit einer Größe von 12 ha einverleibt worden. Die Verwaltung war ermächtigt, bis zum Ablauf des Jahres 1930 die restlichen nom. RM 2 500 000.– Aktien auf Grund des Beschlusses der General- versammlung vom 15. November 1927 zu einem Kurse von mindestens 125 % zu begeben. Hiervon ist kein Gebrauch gemacht worden. Mit der I. G. Farbenindustrie zusammen ist die Gesellschaft heute die größte Erzeugerin von Zink- farben. Fast sämtliche Lithopone erzeugenden Werke Deutschlands sind seit April 1926 in einem Verkaufs- syndikat (Lithoponekontor G. m. b. H., Köln) zu- sammengeschlossen. 1933 Zwecks Erweiterung der Schwerspat-Inter- essen erwarb die Gesellschaft 79 Kuxe der hundert- teiligen Gewerkschaft Bergkrone in Uersfeld. Die Be- teiligung an der Soc. An. Società Italiana del Lito- pone in Brescia wurde auf die N. V. Haagsche Mij. voor Bank-Beleggings- en Credietzaken, Den Haag, übertragen. 1934 Zum Zwecke der Verhüttung und Ver- wertung von deutschen Erzen, insbesondere von Ab- bränden, zur Gewinnung von Zinkverbindungen, Spezialeisen und Nebenprodukten nach einem be- sonderen Verfahren wurde das Stürzelberger Werk in eine besondere Gesellschaft, die Stürzelberger Hütte G. m. b. H., Köln, eingebracht. Vom Stammkapital von RM 200 000.– brachte die Sachtleben A.-G. mit Wirkung ab 1. Juli 1934 die zu ihrer Stürzelberger Metallurgischen Versuchsanlage gehörigen Vermögens- werte zum Gesamtpreis von RM 156 810.– ein. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von ca. 400 ha, wovon ca. 10 ha bebaut sind (seit 1924 unverändert). A. Bergwerke. 1. Bergwerksbetrieb Meggen a. d. Lenne. Bergwerkseigentum: 325 Grubenfelder mit 2 Tages- und 2 Blindschächten sowie 3 Hauptförderstollen, die auf Schwefelkies, Eisen-, Zink-, Blei- und Kupfererz verliehen sind. Schwefelkiesbergbau: erstreckt sich zur Zeit auf 11 Hauptfelder, die in einem Gesamtflächenraum von ca. 385 ha gelegen sind. Grundbesitz: 235 ha, wovon ca. 127 ha Schwerspat enthalten und ca. 3 ha bebaut sind. Abgebaut werden: Schwefelkies und Schwerspat. Kraftanlagen und Maschinen: eine Drehstromkraft- zentrale mit Ueberlandanschluß zur Uebernahme von 1000 kW zum Betriebe von 4 Fördermaschinen, 3 Wasserhaltungsanlagen, 6 Kompressoren (230 cbm/min). Zerkleinerungs- und Aufbereitungsmaschinen für 85/140 to stündlich und Transportanlagen mit Nebenbetrieben. Jahreskraftbedarf: ca. 25 Millionen kW-Stunden; außerdem 4 Dampflokomotiven und 24 Benzol- lokomotiven. 5538 Belegschaft: 35 kaufmännische und technische Beamte und 680 Arbeiter. Die aus diesen Bergwerken gewonnenen Produkte bilden die Hauptgrundlage für die Fabrikation in den chemischen Fabriken und gewährleisten für lange Jahre eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen. 2. Bergwerksbetrieb Wolfach i. B. Grundbesitz: Die in Wolfach i. B. durch 3 Stollen be- triebene Schwerspatgrube umfaßt ca. 91 ha, wovon ca. 0,.45 ha bebaut sind. Kraftanlagen: Die Schwerspatgrube wird ohne Kraft- maschinen betrieben; die Mühle durch Wasserkraft. Belegschaft: 5 Beamte und 70 Arbeiter. B. Chemische Fabriken. 3. Chemische Fabrik Homberg. Grundbesitz: 17 ha, von denen 4 ha bebaut sind. Kraftmaschinen: 9 Dampfkessel von je 8 bis 9 Atm., 2 Dampfmaschinen, 87 Motoren, 11 Kompressoren, 79 Filterpressen,. 2 Lokomotiven für Normalspur, 3 Lokomotiven für Schmalspur, 3 fahrbare Dampfkräne. 3 komplette Verladeeinrichtungen am Kheinufer mit Portalkran usw.,