Schlesische Bergwerks- und Hütten-Akticngesellschaft Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. November 1921 zwecks Uebernahme des deutsch verbliebenen Besitzes der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb in Lipine mit einem Grundkapital von M 120 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Der Betrieb des Bergbaues und die Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art und in jeder Form; die Aufbereitung und Verarbeitung von Berg- werkserzeugnissen, Mineralien und Fossilien jeder Art, die Weiterverarbeitung aller daraus hergestellten Halbfabrikate und Fabrikate, sowie der Betrieb chemi- scher Industrien jeder Art; die Errichtung, der Erwerb und die beliebige Ver- wertung aller Anlagen und Einrichtungen, die für die Ausübung der bezeichneten Tätigkeiten notwendig oder zweckmäßig sind; der Erwerb und die Veräußerung von Bergwerken und sonstigen gewerblichen Anlagen jeder Art sowie die Beteiligung an derartigen Unternehmungen in der Gesellschaft zweckmäßig erscheinenden Form; der An- und Verkauf von Bergwerkserzeugnissen, Mineralien, Fossilien und allen Halb- und Fertigfabri- katen, die Gegenstand oder Erzeugnis einer der be- zeichneten Betätigungen sind, für eigene oder fremde Rechnung. Alle diese Tätigkeiten können sowohl im Inlande wie im Auslande stattfinden. Tätigkeitsgebiet: 1. Förderung von Steinkohlen und Zinkerzen; 2. Erzeugung von Zinkblechen. vorstand: Johannes Robert, Beuthen O.-S.; Dr. Herbert Werner, Beuthen O.-S. Aufsichtsrat: Dr. Richard Merton, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M., Vor- sitzender; Bankier Hermann J. Abs, Berlin, stellv. Vorsitzender; Bankier Adelbert Delbrück, Berlin; Guidotto Fürst von Donnersmarck, Neudeck P. O.-S.; Kraft Graf Henckel von Donnersmarck, Repten P. O.-S.; Sitz der Verwaltung: Beuthen O.-S. 4 (Schließfach Nr. 67). (Aufschtsrat:) Rudolf Euler, Vorstandsmitglied der Metallgesell- schaft A.-G., Frankfurt a. M.; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Prinz Gérome Murat, Paris; Baron Jacques de Neuflize, Paris; Karl Schaefer, Frankfurt a. M.; Georg von Simson, Bankier, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Allgemeine Revisions- und Verwaltungs-A.-G., Frank- furt a. M. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den setzlichen Reservefonds, solange dieser 10. Teil des Aktienkapitals nicht übersteigt; zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; zur Gewährung der dem Vorstande Tantieme; zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; von dem hiernach verbleibenden Reingewinn er- hält der Aufsichtsrat eine Tantieme von 5 %; der alsdann noch verbleibende Ueberschuß wird, soweit die Generalversammlung nicht unter Zu- stimmung des Aufsichtsrates darüber durch Zu- weisung an besondere Reservefonds oder ander- weitig verfügt, als weiterer Gewinnanteil an die Aktionäre ausgeschüttet. ge- den zustehenden 3s.%% Zahlstellen: Hauptkasse der Gesellschaft in Beuthen; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Breslau; Dresdner Bank, Berlin, Breslau; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Gebrüder Schickler, Berlin; Delbrück von der Heydt & Co., Köln; Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Durch die Teilung Oberschlesiens wurde der Besitz der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Zink- hüttenbetrieb in Lipine zerrissen. Der innerhalb Deutsch- lands liegende Besitz der Schlesischen Aktiengesellschaft wurde von der Schlesischen Bergwerks- und Hütten- Aktiengesellschaft übernommen, die am 16. November 1921 mit dem Sitz in Beuthen O.-S. gegründet wurde. Das Aktienkapital betrug zunächst M 120000.–; durchBeschluß der außerordentlichen Generalversammlung am 28. Januar 1922 wurde es um M 19 880 400.– erhöht. Die auf nom. M 1200.— lautenden Aktien wurden den Aktionären der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Zink- hüttenbetrieb, Lipine, im Verhältnis 3: 1 ohne Gegen- leistung zum Bezuge angeboten. Von der außerordent- lichen Generalversammlung am 13. April 1922 wurde be- schlossen, das Aktienkapital um M 5000 400.– zuerhöhen, und zwar zum Erwerb sämtlicher Kuxe des Zinkerzberg- werks cons. Neue-Victoria sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Eine weitere Erhöhung des Aktienkapitals erfolgte durch Beschluß der ordentlichen Generalversamm- lung vom 16. Mai 1923 um M 15 000 000.–— auf M 40 000 800.–. Außer dem bereits erwähnten Erwerb des Zinkerz- bergwerks cons. Neue-Victoria bei Beuthen O.-S. wurde der Besitz der Gesellschaft durch den im Jahre 1924 er- folgten Ankauf einer Feinzinkhütte in Reisholz bei Düssel- dork erweitert. Außerdem wurde eine Beteiligung bei einem Unternehmen der chemischen Industrie eingegangen. 5543