Gegründet: Am 5./8. 1898 unter der Firma: R. Stock'sche Kabelwerke; Firma geändert wie gegen- wärtig lt. G.-V.-B. v. 6./2. 1900. Die Uebernahme der in Oberschöneweide von der Firma R. Stock & Co. betriebenen Kabelfabrik samt allem Zubehör, Fabrik- grundstück etc. erfolgte s. Zt. für 972 000 M. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von elektrischen Kabeln, Leitungen u. Drahtseilen. Vorstand: Ernst Cramer, Franz Klimmer. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Fritz Lehmann, Köln-Mülheim; Stellv.: Dr.-Ing. e. h., Dr. phil. h. c. Georg Zapf, Köln; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Alois Meyer, Luxemburg; Dir. Hermann Kramer, Köln-Mülheim. Bilanzprüfer für 1936: Deutsche Revisions- und Treuhand A.-G., Berlin. Besitztum: Das Fabrikgrundstück, in Berlin-Ober- schöneweide an der Spree gelegen u. mit Bahnanschluß versehen, hat 25 230 qam Gesamtgrundfläche, wovon 9587 qm bebaut sind mit Shed- und sonstigen Flach- bauten, die zum Teil unterkellert sind, 7185, mit Hoch- bauten 2402. Die Flachbauten enthalten 1939 am Lager- und 5764 qm Fabrikationsräume. Die Hoch- bauten, teils zwei-, teils drei- u. vierstöckig, umschlie- gen 5386 qm Fabrikationsräume und 3137 am Ar- beitsräume sowie Arbeiter-Wasch- u. Speiseräume, fer- ner in einem Verwaltungsgebäude von 200 am Grund- fläche die nötigen Büroräume u. die Wohnung des Betriebsdirektors. In den Werksanlagen wird betrieben die Fabrikation von allen Arten elektrischer Leitun- gen, vom einfachen Klingelleitungsdraht bis zum Unter- seekabel, und zwer sowohl solcher für Schwach- wie für Starkstromzwecke, ferner von Eisen- u. Stahldraht- seilen jeder Art. Dem Fabrikationszweck entsprechend ist die Fabrik ausgerüstet mit größtenteils modernen Maschinen zur Drahtzieherei, zum Umspinnen, Um- flechten u. Verseilen von Drähten, mit drei schweren hydraul. Pressen zur Herstell. der Bleimäntel für die Kabel u. Masch., zur Bewehrung der Kabel mit Band- eisen u. Eisendrähten. Als Nebenbetriebe sind für Reparatur u. Instandhalt. der Werkanlagen u. für den Neubau v. Spezialmasch. reichlich mit modernen Werk- zeugmasch. ausgerüst. Schlosserei, Dreherei u. Tisch- lerei vorhanden. Der Antrieb der Fabrikat.- u. Hilfs- masch. erfolgt durch Elektromotoren von insges. etwa 1000 PS, die von dem städtischen Netz gespeist werden. Den Betriebsdampf zur Heizung von verschied. Appa- raten sowie zur Raumbeheiz. im Winter liefern zwei Dampfkessel von 225 qm Heizfläche. – Im Jahre 1922 wurden durch Vollend. eines Erweiterungsbaues der Fa- brik 2200 am neue Räume geschaffen, ein gleich großer Neubau wurde 1926 fertiggestellt, die einer notwendigen Vergrößer. der Lagerräume sowie der Erweiter. der Einricht. für die Herstell. isolierter Drähte dienen. Im Jahre 1928 wurden die Fabrikations- u. Lagerräume durch Neubauten wiederum um 3900 qm vergrößert. Das Verwaltungsbüro wurde aus den bisher benutzten Mieträumen in ein 1922 erworb. Hausgrundst. Anhalter Straße 5 verlegt. Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgruppe: Elektro-Industrie, Berlin; Wirtschaftsgruppe: Eisen-, Kabelwerk Wilhelminenhof, Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin SW 11, Anhalter Straße 5. Blech- u. Metallwaren-Industrie, Berlin; Vereinig. Deut- scher Starkstromkabel-Fabrikanten, Deutscher Schwach- stromkabel-Verband, Drahtseilverband, Verband Deut- scher Lackdrahtfabriken, „Vauelfa“ Vereinigte Lei- tungsdraht-Fabriken. Kapital: 2 000 000 RM in 2000 Akt zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 1 000 000 M (Vorkriegskapital), erhöht 1919 um 1 000 000 M, 1920 um 8 000 000 M, 1922 um 10 000 000 M. –Ht. G.-V. v. 7./11. 1924 Umstell. von 20 000 000 M auf 1 600 000 RM in 1600 Aktien zu 1000 RM. — Die G.-V. vom 11./10. 1932 beschloß Erhöhung um 400 000 RM auf 2 000 000 RM durch Ausgabe von 400 Akt. zu 1000 RM zum Nennbetrag. Großaktionäre: Felten & Guilleaume-Carlswerk A.-G., Köln-Mülheim (100 %). Geschäftsjiahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 2 624 956 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 225 520): Grundstücke 529 292, Wohn- und Geschäftsgebäude 97 294, Fabrikgebäude 373 628, Straßen- und Gleisanlagen 15 403, Maschinen u. maschinelle Anlagen 203 097, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar 7803, Fuhr- und Autopark 2, Pa- tente 1, Beteiligungen 1, Umlaufsvermögen (1 399 336): Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 395 844, halbfertige Er- zeugnisse 239 473, fertige Erzeugnisse 108 437, Wert- papiere 17 289, geleistete Anzahlungen 79 870, Forderun- gen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 518 778, Forderungen an Konzerngesellschaften 1040, sonst. Forderungen 4158, Wechsel 8007, Kassenbestand einschl. Reichsbank- und Postscheckguthaben 21 548, sonstige Bankguthaben 4886, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 98, (Kautionen und Bürgschaften 51 500, treuhänderisch verwaltetes Vermögen 9759). – Passiva: A.-K. 2 000 000, gesetzl. R.-F. 66 136, Rückstel- lungen 125 597, Wertberichtigungen 150 161, soziale Fonds 72 558, Verbindlichkeiten (138 800): Verbindlich- keiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 60 709, Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesell- schaften 49 246, sonstige Verbindlichkeiten 28 845, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 1430, (Kautionen und Bürgschaften 51 500, treuhänderisch ver- waltetes Vermögen 9759), Gewinn (1935: 79 572 ab Ver- lustvortrag 9300) 70 272. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 1 599 849 RM. Soll: Verlustvortrag 9300, Löhne und Gehälter 907 076, soziale Abgaben 61 597, Abschreibungen auf An- lagen 126 293, andere Abschreibungen 5214, Besitz- steuern 120 592, sonstige Aufwendungen 299 502, Ge- winn 70 272. – Haben: Verkaufserlös nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 497 806, Zinserträge 1547, außerord. Erträge 100 495. Beschäftigte: 400–500. Dividenden 192 7–1935: 10, 10, 10, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Berliner Handels-Gesell- schaft, Berlin. Hypothekenbank Saarbrücken, Akt.-Ges. Sitz in Saarbrücken, Kaiserstr. 51. – (Börsenname: Saarbrüdker Hypothekenbank.) Gründung: Die Ges wurde am 30./8. 1919 gegründet. Zweck: Hypothekarische Beleihung von Grundstücken, Aus- gabe von Schuldverschreibungen auf Grund der erwor- benen Hypotheken und der Betrieb der in 8 5 des Hypo- thekenbankgesetzes vom 13./7. 1899 zugelassenen Ge- schäfte. Die am 1./3. 1935 vollzogene Heimkehr des Saar- landes zum Reich brachte eine Reihe von Aenderungen der wirtschaftlichen Verhältnisse und zahlreiche Ge- setzesänderungen mit sich. 348 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 19836, IV. Unter den Gesetzesänderungen war die Verordnung vom 25./2. 1935, durch welche die Reichswährung wieder eingeführt wurde, grundlegend. Durch Verordnung vom 13./6. 1935 (RGBl. Nr. 63 vom 26./6. 1935) wurde das Hypothekenbankgesetz in der im übrigen Reich geltenden Fassung eingeführt, ebenso die Verordnung über die Einführung der Reichsauf- sicht über die Hypothekenbanken vom 28./9. 1934. Durch Verordnung vom 22./2. 1935 wurden alle Frankenschulden im Saarland in Reichsmarkschulden zum Kurse von 16.45 für 100.– Frs. umgewandelt. Die Umwandlung der dinglichen Lasten erfolgte gleich- zeitig. ohne daß es einer Eintragung im Grundbuch bedurfte. Damit waren nur die nicht als Deckung 5553