Siemens & Halske Aktiengesellschaft nicht aus, so gelangen zunächst die Rückstände, und zwar zuerst die ältesten. zur Auszahlung, während der Rest als Vorzugsdividende für das zuletzt abgelaufene Geschäftsjahr ausgeschüttet wird. 3. Zur Zahlung eines für die Stammaktionäre bestimm- ten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals. 4. Zu etwaigen besonderen Rücklagen in den Grenzen der Anträge des Aufsichtsrates und zur Verwendung zugunsten der Beamten und Arbeiter der Gesellschaft, sowie der Wohlfahrtseinrichtungen für dieselben. 5. Zur Zahlung von 6 % des nach Abzug der unter 1 bis 4 erfolgten Verwendungen verbleibenden Reingewinns an die Gesamtheit der durch die Generalversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrates als Vergütung für ihre Mühewaltung, wobei der als feste Vergütung festgesetzte Betrag von 50 000 RM in Anrechnung gelangt, bei gleichzeitiger Uebernahme der für die Vergütung zur Hebung kommenden Sondersteuern auf die Gesellschaft. 6. Zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteiles an die Stammaktionäre, soweit die Hauptversammlung nichts anderes beschließt. Im Falle der Grundkapitalserhöhung kann die Ge- winnbeteiligung der neuen Aktien abweichend von $§ 214 HGB. bestimmt werden. Zahlstellen: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, mit (Main), Hamburg, Filialen Frankfurt Köln, München; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Frankfurt (Main); Bankhaus S. Bleichröder, Berlin; Bankhaus Delbrück Schickler & Co., Berlin; Bankhaus Jacob S. H. Stern, Frankfurt (Main); Bayerische Vereinsbank, München; Hauptkasse, Berlin-Siemensstadt. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Geschichte und Entwicklung der Elektro- technik ist mit dem Namen Siemens untrennbar ver- bunden. Von der 1847 gegründeten Firma Siemens & Halske wurde ursprünglich sowohl das Schwachstrom- als auch das Starkstromgeschäft betrieben. Seit der im Jahre 1903 erfolgten Vereinigung der Starkstrom- betriebe der Siemens & Halske A.-G. mit denen der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. in Nürn- berg in den Siemens-Schuckertwerken, Berlin-Siemens- stadt, sind die beiden Hauptgesellschaften des Hauses Siemens die Siemens & Halske A.-G., das Unter- nehmen, das hauptsächlich das Schwachstromgeschäft betreibt, und die Siemens-Schuckertwerke A.-G., das Starkstromunternehmen. Die Siemens - Bauunion G. m. b. H., K.-G., ist ein Hoch- und Tiefbauunter- nehmen, dessen Arbeitsgebiet auf das gesamte Bau- ingenieurwesen ausgedehnt ist. Die Beteiligungen der S & A.-G. und der SSW A.-G. sind in den Ab- schnitten „Beteiligungen und Unternehmungen“' auf- geführt; zu erwähnen sind hier besonders die folgen- den: Bergmann Elektricitäts-Werke A.-G., Elektrische Licht- und Kraftanlagen A.-G., Klangfilm G. m. b. H., Norddeutsche Seekabelwerke A.-G., OÖsram G. m. b. H. K. -G., Oesterreichische Siemens-Schuckert-Werke, Siemens-Brothers & Co. Ltd., London, Siemens-Plania- werke A.-G. für Kohlefabrikate, Siemens-Reiniger- Werke A.-G., Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H., Vereinigte Eisenbahn-Signal- werke G. m. b. H. An einigen dieser Gesellschaften ist auch die AEG beteiligt. Das Haus Siemens hat schon sehr früh die Wichtigkeit ausländischer Niederlassungen und Zweig- fabriken erkannt. Bereits 1857, zehn Jahre nach der Gründung, bestanden in Rußland und England Zweig- geschäfte. Die frühere englische Tochtergesellschaft, die spätere Siemens Brothers & Co. Ltd., hat sich zu einem wichtigen Großproduzenten auf dem Schwachstrom- gebiet entwickelt; die durch den Krieg zerrissenen Fäden wurden 1928 wieder aufgenommen. Das Wiener Werk von Siemens & Halske wurde 1879 gegründet; die Vereinigung der Wiener Starkstrom- betriebe von 8 & H mit denen von Schuckert fand 1904 statt. Kapitalbeteiligungen bestehen ferner an der Cie Générale de Télégraphie et de Teélephonie. Paris, Officine Lombarde Apparecchi di Precisione 5570 O. L. A. P. Soc. An., Mailand, und anderen. Zum Zweck der Absatzsicherung hat die Firma S & H sich auch an Telefon-Konzessionsgesellschaften beteiligt, als solche sind zu nennen: Griechische Telefon A.-G., Athen; Cia Telegräfico Telefonica del Plata, Buenos Aires, und Cia Internacional de Teleéfonos S. A., Buenos Aires. Daneben zieht sich über alle Teile der Erde ein engmaschiges Netz von Vertriebsgesellschaften, das einen einzig dastehenden ausländischen Absatz- apparat darstellt. Hierzu parallel stehen die wichtigen vertraglichen Bindungen mit anderen großen Fabri- kationsunternehmungen: auf dem Starkstromgebiet mit der Westinghouse Electric & Manufacturing Co., Pittsburg; auf dem Fernsprechgebiet mit: Associated Telephone & Telegraph Co., Chicago; International Automatic Telephone Co. Ltd., London; Siemens Brothers & Co. Ltd., London. Zur Finanzierung des seit der Stabilisierung ständig gewachsenen Geschäftes nahm die Siemens & Halske A.-G. gemeinsam mit den Siemens-Schuckert- werken eine Reihe von Anleihen auf. Im Frühjahr 1925 wurde durch das Bankhaus Dillon, Read & Co. in New York eine dreijährige und eine zehnjährige mit 7 % verzinsliche Anleihe von je 5 Mill. Dollar be- geben; im Herbst 1926 wurde eine neue 25 Jahre laufende Anleihe von 24 Mill. Dollar je zur Hälfte von §S & H und SsSW durch das gleiche Bankhaus auf- genommen. Die Verzinsung dieser Anleihe, die zu- nächst nur zur Hälfte einberufen wurde, beträgt 6% %, steigt aber um 74 % in den ersten zehn Jahren mit jedem Prozent Dividende, das über eine Durchschnitts- dividende von 7 % des dividendenberechtigten Aktien- kapitals beider Gesellschaften hinausgeht. Aus dem Erlös dieser Anleihe wurde der noch umlaufende Rest der 7 %igen dreijährigen Dollaranleihe von 1925 im Betrage von 5 Mill. Dollar zurückgezahlt. Gemein- sam mit SSW wurde 1926 eine weitere Anleihe im Be- trage von RM 25 Mill. in Deutschland aufgenommen, davon wurden RM 17 Mill. zu 98.50 % zur freien Zeichnung aufgelegt, der Rest fest begeben (die Be- dingungen waren im wesentlichen die gleichen wie bei der letzten Dollaranleihe).