wWar Siemens & Halske Aktiengesellschaft der Reichsbank in Devisen zur Verfügung stellen. Diese Ziffer und die Erhöhung der Zahl der Be- schäftigten von 75 000 auf 79 000 am Ende des Ge- schäftsjahres zeigen die doppelte Bedeutung des Hauses Siemens für die Gesamtwirtschaft. Die Ver- waltung hob wieder hervor, daß bedeutsam für die Beschäftigung die Bestellungen des Hauptauftrag- gebers, der Reichspost, sind. Die aus dem Arbeits- beschaffungsprogramm der Reichspost erteilten Auf- träge konnten nicht den durch das völlige Ausbleiben der Normalaufträge entstandenen Ausfall ausgleichen; während im Gesamtgeschäft die Umsätze seit Beginn der Krise um etwa 50 % gesunken sind, machen die Bestellungen der Reichspost kaum ein Viertel der- jenigen vor der Krise aus. Die Arbeitsbeschaffungs- aufträge anderer Stellen entsprachen etwa einer Voll- beschäftigung der Gesellschaft von zehn Tagen, trugen aber doch nicht unwesentlich zur besseren Beschäftigung einzelner Fabrikationsstätten bei. 1933/34 Die Auswirkung des Wiederaufbauplans brachte der Gesellschaft auf allen Arbeitsgebieten eine Steigerung des Absatzes, die sich allerdings im wesentlichen auf das Inland beschränkte. Es gelang aber auch, unter Opfern und großen Anstrengungen wertmäßig etwas mehr Auslandsaufträge hereinzuholen als im Vorjahr. Die im Geschäftsbericht gegebene Zahlenübersicht zeigt, daß die deutsche Elektroaus- fuhr in Waren, die große technische Entwicklungs- arbeiten erfordern, weniger stark rückläufig gegen- über 1929 gewesen ist als die deutsche Elektroausfuhr insgesamt bzw. als die Weltelektroausfuhr. Da die Siemens & Halske A. G. zum großen Teil solche Er- zeugnisse herstellt und ihre Ausfuhr überwiegend aus derartigen Fabrikaten besteht, hat sich auch ihr Aus- landsgeschäft relativ günstig gehalten. . „ „% . Die Gesellschaft konnte mit den durch Mehrheits- besitz ihr angehörenden Firmen zusammen aus der Ausfuhr nach Befriedigung ihres eigenen Devisen- bedarfs für die Bezahlung von ausländischen Roh- stoffen, Unterhaltung der ausländischen Organisa- tionen und Deckung der übrigen mit dem Ausfuhr- geschäft zusammenhängenden Kosten und Aufwen- dungen einen Ueberschuß von RM 65 Mill. Devisen und freie Reichsmark erzielen. An dem Arbeits- beschaffungsprogramm beteiligte sich die S & H A. G. selbst durch Bereitstellung erheblicher Beträge für bauliche Verbesserungen und Erneuerung des Maschinenparks. Der Siemens-Bauunion G. m. b. H. K. G. brachte die Belebung des Baumarktes in Deutschland eine er- hebliche Vermehrung der Aufträge. Auch in Argentinien war die Beschäftigung der Gesellschaft gut. – Bei der Siemens-Planiawerke A.-G. stieg die Beschäfti- gung. – Die Osram G. m. b. H. Kommanditgesellschaft verstärkte ihre Gefolgschaft um 3600 Personen. Der Absatz im Inland konnte erhöht werden; im Ausland dagegen ging er weiter zurück. – Bei der Vereinigte Eisenbahn-Signalwerke G. m. b. H. hat das Arbeits- beschaffungsprogramm der Reichsbahn zu einer erheb- lichen Besserung der Beschäftigung geführt. – Die Siemens-Reiniger-Werke A.-G. verzeichnete gesteigerte In- und Auslandsbestellungen. Der Export der Gesell- schaft übersteigt immer noch 50 % des Gesamt- absatzes. – Die E. Zwietusch & Co. G. m. b. H. er- zielte ein befriedigendes Ergebnis. Besonders gut der Absatz in neu entwickelten Münzfern- Sprechern. Technik eines vollautomatischen, zentral gesteuerten 5572 Die von der Gesellschaft entwickelte Verkehrs der Rohrpoststationen untereinander fand die Anerkennung der Reichspost. –— Bei der Tele- funken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. war der Auftragseingang in Sende- und Empfangs- anlagen besser. Das Auslandsgeschäft stieg mengen- mäßig. Die Telefunkenplatte erhöhte ihren Markt- anteil. — Die neu herausgebrachten Wiedergabeein- richtungen brachten der Klangfilm G. m. b. H. eine Ausdehnung des Geschäfts. –— Die Auslandsbeteili- gungen arbeiteten meist unbefriedigend. 1934/35 Der Geschäftsumfang der Siemens & Halske A. G. und der mit ihr verbundenen Tochter- gesellschaften stieg erheblich und ermöglichte da- durch ein wirtschaftlicheres Arbeiten. Die Zunahme der Aufträge aus dem Inland erstreckte sich auf fast alle Kreise der Abnehmer. Das Auslandsgeschäft hat infolge des Steigens der industriellen Beschäftigung in der Welt eine Erhöhung erfahren, allerdings bei zum Teil noch rückläufigen Preisen. Mit Befriedi- gung stellt die Verwaltung fest, daß die Siemens & Halske A. G. in dem Absatz ihrer deutschen Betriebe nach dem Ausland auch weiterhin gegenüber dem Stande vor Beginn der Krise weniger stark zurück- liegt als die deutsche Gesamt-Elektroausfuhr und die Welt-Elektroausfuhr. 1933/34 1934/35 Mill. RM Umsatz: 258.4 249.7 54.7 193.3 einschl. Lieferungen an SSW. 184.9 ohne kieferungen an SSW. Auslandsumsatz Bestellungseingang: einschl. Bestellungen der SSW ohne Bestellungen der SSW Auslandsbestellungen 290.3 281.2 56.2 Aus der Ausfuhr der S & H A. G. und der ihr durch Mehrheitsbesitz angehörenden Gesellschaften wurde in effektiven Devisen über Clearingkonten oder in freien oder anderen Reichsmark der Gegenwert von mehr als RM 70 Mill. hereingebracht. Die Maßnahmen der zuständigen Stellen ermöglichten bisher eine aus- reichende Versorgung der Betriebe mit ausländischen Rohstoffen. Die Gesellschaft bemühte sich, diesen Bezug zu erleichtern dadurch, daß sie die Möglich- keiten ausländischen Kredits ausnutzte. Die geringere Aufnahmefähigkeit der Auslandsmärkte ist eine wesentliche Ursache dafür, daß für die Betriebe der Siemensfirmen noch nicht die gleiche Arbeitsmenge vorlag wie im Jahre der Höchstbeschäftigung. Die Arbeit der technischen Entwicklungsstellen ist stark gestiegen. Die Aufwendungen für wissen- schaftliche Forschung und technische Entwicklung der S & H A. G. und der abhängigen Gesellschaften ohne SswWw betrugen im Berichtsjahr mehr als RM 15 Mill. Die ständig wachsende Zunahme der Verwendung von elektrischen Entladungsgefäßen auf allen Gebieten der Schwach- und Starkstromtechnik gab Veranlassung, Produktion und Entwicklung von S & H und SswW in einem gemeinsamen Werk, dem Siemens-Röhrenwerk, zusammenzufassen. Bei der Siemens & Halske A. G. ist seit mehr als zehn Jahren eine Entwicklung im Gange, Teilgebiete unter selbständigere Verantwortung zu stellen. Diese Entwicklung hat dahin geführt, daß heute von der