schaft ging weiter zurück. Geringer war der Rück- gang bei den Protos-Hausgeräten. 1932/33 Im Geschäftsjahr 1932/33 der Siemens- Schuckertwerke A.-G. trat ein neuer Umsatzrückgang von RM 224 auf 185 Mill. ein, da die Belebung im Auftragseingang sich erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres auswirkte. Das Auslandsgeschäft war ungünstig; die Dollar- entwertung brachte Kursverluste, die aus Rücklagen gedeckt wurden. Das Rußland-Geschäft zeigte im neuen Jahr einen starken Rückgang. Das Geschäft mit den öffentlichen Elektrizitäts- werken verlief wieder sehr unbefriedigend; erst im neuen Geschäftsjahr begann sich die Besserung im Stromabsatz auszuwirken. Der Umsatz in Transformatoren und Generatoren verschlechterte sich, während das Schaltanlagen- geschäft infolge technischer Fortschritte recht lebhaft war. Das Freileitungsgeschäft entwickelte sich be- friedigend. Das Theater- und Bühnengeschäft zeigte eine Besserung, während das Geschäft mit der land- wirtschaftlichen Kundschaft nach wie vor unbefriedi- gend war. Vom Hausinstallationsgeschäft 209 sich die Gesellschaft zurück, in der Hoffnung, durch den Bedarf der Installateure dafür einen Ausgleich zu finden. In der Abteilung Industrie hat sich die in der Mitte des Geschäftsjahres einsetzende Belebung des Inlandmarktes bereits fühlbar ausgewirkt, während das Auslandsgeschäft zurückging. Im Bahngeschäft blieb das Gebiet der Straßenbahnen still, während das der Industriebahnen eine Belebung zeigte und auf dem Vollbahngebiet bemerkenswerte Arbeitsbeschaffungs- aufträge der Reichsbahn einliefen. In Kleinfabrikaten war ein allmähliches Ansteigen der Umsätze zu ver- zeichnen. 1933/34 Die Belebung in der Beschäftigung der Siemens-Schuckertwerke A.-G. hat dank den Maß- nahmen der Regierung im verflossenen Geschäftsjahr unvermindert angehalten. Dementsprechend ist der verrechnete Umsatz gestiegen. Diese Zunahme ent- fällt ganz auf das Inlandgeschäft, dessen Belebung sich in erster Linie in der Steigerung der Aufträge aus der mittleren Industrie und aus kleineren Betrie- ben und in einem vermehrten Auftragseingang aus dem allgemeinen Verkaufsgeschäft gezeigt hat. 80 gelang es, das Geschäftsjahr mit einem kleinen Gewinn abzuschließen. Die Siemens-Schuckertwerke sind im verflossenen Jahre immer mehr zu Ersatz- und Neu- beschaffungen für ihre Werke übergegangen, um die Fabrikationseinrichtungen auf der Höhe der Zeit zu halten. Daneben hat die Gesellschaft es sich angelegen Sein lassen, ihre Forschungs- und Fortschrittsarbeiten zu pflegen. Um das Auslandsgeschäft hat sich die Siemens-Schuckertwerke A.-G. wie bisher trotz aller Erschwerungen, die dem entgegenstehen, im Interesse der Hereinbringung der für Deutschland notwendigen Devisen und zur Beschäftigung einer großen Zahl von Arbeitnehmern nachdrücklich bemüht. Besondere An- strengungen wurden u. a. gemacht, um durch Kompen- sationsgeschäfte eine zusätzliche deutsche Ausfuhr zu erzielen. Trotz aller die Ausfuhr hemmender Schwie- rigkeiten und trotz schlechter Preise haben die iemens-Schuckertwerke ihre Ausfuhr wertmäßig etwa auf der Höhe des Vorjahres halten können. Es hat eine Zunahme der Ausfuhr nach den Ländern in ee, eine Abnahme nach den europäischen ändern stattgefunden, insbesondere kam das Ge- Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft schäft nach dem Gebiet der UdssR. einem völligen Stillstand gleich. Die Bergmann-Elektricitäts-Werke A.-G. hat sich im vergangenen Jahre in befriedigender Weise weiter- entwickelt. Die Lage der Fusi Denki Seizo Kabushiki Kaisha, Tokio, hat sich gebessert; eine Dividende konnte jedoch noch nicht ausgeschüttet werden. Auch die Oesterreichischen Siemens-Schuckert-Werke in Wien, ferner die Gesellschaft für elektrische Zug- beleuchtung m. b. H., Berlin, blieben wieder ohne Er- trägnis. Die Sociedad Electro Metalurgica Argentina S. K in Buenos Aires hat unverändert mit ungünstigen wirtschaftlichen und Währungsverhältnissen zu kämpfen. 1934/35 Der Auftragseingang, der beim Eintritt in das neue Geschäftsjahr bereits gut war, hat sich im Laufe des Jahres noch gebessert. Der verrechnete Umsatz ist dementsprechend gestiegen, so daß in diesem Jahre ein Gewinn ausgewiesen werden konnte. Für die Werke wurden Ersatz- und Neubeschaffungen. in erheblichem Umfange durchgeführt, wodurch die Gesellschaft auch ihrerseits zur Belebung der Wirt- schaft beitragen konnte. Daß für Fortschritts- und Forschungsarbeiten wieder größere Beträge auf- gewandt wurden, um auch den höchsten Anforde- rungen auf den Arbeitsgebieten der Gesellschaft ge- wachsen zu bleiben, entspricht der Ueberlieferung des Hauses Siemens. Die Zunahme des Umsatzes entfällt zum weitaus größeren Teile auf das Inlandsgeschäft. Brachten die staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen schon im vorhergehenden Jahre eine Belebung, so wurde sie in diesem Jahre verstärkt durch die Aufgaben der Roh- stoffumstellung und die für die Wehrhaftmachung unseres Volkes notwendigen Arbeiten. So kommt es, daß die Aufträge aus der Industrie am meisten zu- genommen haben. Man erkennt aber gleichzeitig, daß nicht nur die oben angeführten Gründe diese Be- lebung herbeigeführt haben, sondern daß die Industrie – vor allem auch mittlere und kleine Betriebe – aus sich heraus zu Neubeschaffungen schreitet. Das zweite große Auftragsgebiet, das der Belieferung der Werke für öffentliche Stromversorgung, hat noch nicht wieder den früheren Umfang angenommen. Es zeigt sich aber auch hier in der letzten Zeit eine erfreuliche Belebung, und es besteht Grund zu der Annahme, daß sie anhalten wird, da die Stromabsatz- zahlen in vielen Werken die frühere Höhe schon über- schritten haben. Das allgemeine Verkaufsgeschäft zeigt dank der gesteigerten Kaufkraft der Bevölke- rung gleichfalls eine Zunahme. Das Auslandsgeschäft wurde seiner Bedeutung für die deutsche Gesamtwirtschaft entsprechend mit aller Sorgfalt und mit besonderer Anstrengung gepflegt. Es gelang, es wertmäßig etwas zu steigern. Mengen- mäßig ist die Steigerung nicht unbeträchtlich größer. Die Auslandspreise, besonders für Großgeschäfte, sind noch weiter gesunken, und dadurch ist der Unter- schied zwischen dem Gestehungspreis im Inlande und dem möglichen Kundenpreis im Auslande zum Nach- teil der Gesellschaft noch größer geworden. Die Er- höhung der Weltmarktpreise für viele wichtige Roh- stoffe und die Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Welt bewirkten in manchen Ländern eine Besserung der Wirtschaftslage, die auch für die S8SW eine ge- wisse Belebung des Geschäftes zur Folge hatte. Die Stabilisierung der Hauptwährungen der Welt, ohne die eine wirklich fühlbare und dauernde Besserung im Warenaustausch der Länder nicht möglich sein wird, läßt aber immer noch auf sich warten. 5591