Rütgerswerke -Aktiengesellschaft in Berlin Reingewinn-Verwendung: Der nach Abzug aller Abschreibungen und Rück- lagen verbleibende Reingewinn wird wie folgt ver- wendet: 1. zunächst werden 5 % dem gesetzlichen Reserve- fonds überwiesen; eine weitere Ueberweisung kann unterbleiben, wenn der gesetzliche Reservefonds 10 % des Aktienkapitals erreicht oder wieder erreicht hat; 2. alsdann werden besondere Rücklagen nach Be- stimmung der Generalversammlung vorgenommen; 3. sodann erhalten die Aktionäre einen Gewinn- anteib bis zu 4 %; 4. von dem danach verbleibenden Betrage erhält der Aufsichtsrat einen im übrigen nach § 245 HGßB. zu berechnenden Gewinnanteil von 10 %; 5. der Rest des Reingewinns wird zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteils an die Aktionäre ver- wendet, soweit nicht die Generalversammlung ander- weitig beschließt. Etwaige Gewinnanteile der Vorstandsmitglieder und anderer Beamten sind zu Lasten des Handlungs- unkostenkontos zu bestreiten, ebenso die festen Be- züge des Aufsichtsrats und die auf die Vergütung des Aufsichtsrats zu entrichtenden besonderen Steuern, die die Gesellschaft trägt. Zahlstellen bzw. Bankverbindungen: Gesellschaftskasse in Berlin; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Breslau, Hamburg, Köln; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Breslau, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln; Dresdner Bank, Berlin, Breslau, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln; Mitteldeutsche Creditbank Niederlassung der Com- merz- und Privat-Bank A.-G., Frankfurt a. M.; Jacob S. H. Stern, Frankfurt a. M.; Oberschlesischer Bankverein A.-G., Königshütte 0.-8. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1905 Uebernahme von etwa 85 % des Aktien- kapitals der Chemischen Fabrik Weyl A.-G. 1908 Angliederung der A.-G. für Teer- und Erdöl- Industrie. 1910 Gründung der Bakelite G. m. b. H. 1912 Angliederung der Planiawerke A.-G. in Ratibor. 1916 Vollfusion der Planiawerke A.-G. in Ratibor. 1920 Durch Fusion Uebernahme der Hoettger Waldhausen A.-G., Berlin. Erwerb der überwiegenden Mehrheit der Aktien der „Silesia Verein chemischer Fabriken in Ida- und Marienhütte. Erwerb der Hälfte der Kuxe der Gewerkschaft cons. Abendröte. 1920 Erwerb der Hälfte der Kuxe des Steinkohlen- bergwerkes von Kulmiz in Waldenburg. 1921 Erwerb der Anhaltisch-Oberschlesischen Fluorwerke G. m. b. H. Erwerb des größten Teils der Kuxe der Braunkohlengrube „Minna Anna“'' in Weissand (Anh.). Beteillgung an der Stettiner Papier- und Pappenfabrik A.-G., Stettin. Unter Führung der Linke-Hofmann-Werke A.-G. Beteiligung an einem Konsortium, welches den größten Teil der Kuxe der Gewerkschaft Neuroder Kohlen- und Thonwerke besitzt. 1923 Interessengemeinschaft mit der Deutschen petroleum-Aktien-Gesellschaft, Berlin. Erwerb der Vereinigte Chemische Fabriken A.-G., Ottensen- Brandenburg. Vereinbarung mit den Chemischen Fabriken Kunheim A.-G., Berlin. 1924 Erwerb weiterer Kuxe der Gewerkschaft Kulmiz. 1925 Gründung der Continentalen Straßen- Teerungs-Gesellschaft m. b. H., Berlin, im Verein mit der Straßenbau-Gesellschaft Zoeller, Wolfers, Droege in Berlin. Aufhebung der Interessen-Gemeinschaft mit der Deutschen Petroleum-A.-G., Berlin, und Uebernahme einer Reihe von Beteiligungen, die in den folgenden Jahren abgestoßen werden. 1926 Verkauf der Beteiligung an der Gewerk- schaft „Minna-Anna“ an die Kohleveredelungs-A.-G. 1927 Mit Wirkung vom 1. Januar 1927 ab hat die Gesellschaft ihre Interessen auf dem Gebiete der Dachpappenindustrie mit denjenigen der Kokswerke und Chemische Fabriken A.-G., Berlin, in der Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G. unter pari- tätischer Einflußnahme auf diese Gesellschaft zu- sammengefaßt. Um den der Rationalisierung dienen- den Zusammenschluß zu ermöglichen, erwarb sie, teils 1926, teils Anfang 1927, nahezu sämtliche ihr bisher noch nicht gehörigen Anteile der 11 Gesellschaften, die sie in die Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G. einbrachte. Im Laufe des Jahres hat die Gesellschaft die Be- teiligung an der Rhenania Kunheim, Verein Chemischer Fabriken A.-G., Berlin, abgestoßen, ebenso die Beteiligung an der Bayerischen Braunkohlen- Industrie A.-G., Schwandorf, letztere nebst einigen kleineren dazugehörigen Beteiligungen an die Bayern- werk Akt.-Ges., München. Die Interessen an der Gewerkschaft Steinkohlen. bergwerk Kulmiz, Waldenburg-Schl., und an dem Steinkohlenbergwerk cons. Abendröte, Rothenbach- Schl., hat die Gesellschaft mit dem Niederschlesischen Grubenbesitz der Kokswerke und Chemische Fabriken Akt.-Ges. und der Gewerkschaft Ver- einigte Glückhilf-Friedenshoffnung mit Wirkung ab 1. November 1927 vereinigt. Zu diesem Zwecke gründete die Gesellschaft in Gemeinschaft mit den anderen Unternehmungen am 17. Januar 1928 die Niederschlesische Bergbau A.-G., Waldenburg-Schl. 1928 Im Juni 1928 erfolgte mit Wirkung ab 1. April die Zusammenschließung der Abteilung Planiawerke in Ratibor mit den in Berlin-Lichtenberg und in Meitingen i. Bayern liegenden Betrieben für Kohlefabrikate der Siemens & Halske A.-G. unter der neugegründeten Firma Siemens-Planiawerke A.-G. für Kohlefabrikate, Berlin-Lichtenberg. 1929 wurde der Graphitbetrieb aus der Chemischen Fabrik Dohna bei Dresden heraus- genommen, um nunmehr in Gemeinschaft mit anderen Graphitherstellern in der Deutsche Graphitwerke G. m. b. H. auf den Werken Untergriesbach und Dohna betrieben zu werden. Von den Beteiligungen wurde der Besitz an Aktien der Hausbau- unc Grundstücksverkehr A.-G. der Eigentümerin der bisher von der Gesellschaft be- wohnten Büroräume, Hardenbergstraße 43, veräußert. Im Zusammenhang damit übersiedelte die Gesellschaft in ihre eigenen Geschäftshäuser, Lützowstr. 33–36.