Wweeiterhin Rütgerswerke Aktiengesellschaft in Berlin Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Berlin, im April 1936. – Deutsche Treuhand-Gesellschaft: Horschig, Wirtschaftsprüfer, ppa. Steltzner, Wirtschaftsprüfer.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 19. Mai 1936. Bemerkungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1935: Im Jahre 1935 hat die Besserung der inner- deutschen Geschäftslage angehalten. Den Export konnte das Unternehmen nicht in Vorjahrshöhe halten, da in einzelnen der Produkte eine Ver- knappung im Inlande eingetreten ist, so daß aus all- gemein volkswirtschaftlichen Gründen in erster Linie das Inland versorgt werden mußte. Bei den Betrieben einschließlich der Pachtbetriebe hat sich der Umsatz gegenüber 1934 wertmäßig um 10 % erhöht. Die Teerproduktenabteilung hat im Berichtsjahr eine höhere Rohteermenge verarbeiten können. Während der Oelmarkt nach Abstoßung der anormalen Oelvorräte nach wie vor eine freundliche Entwicklung genommen hat, ist der Pechmarkt sehr viel ungünstiger geworden, so daß die Vorräte in diesem Produkt gestiegen sind. Auf dem Fein- produktenmarkt hat sich die Lage weiter günstig entwickelt. Die Imprägnierabteilung hat trotz einer kleinen Besserung ihres Umsatzes im Jahre 1935 ihre Normal- leistung bei weitem noch nicht erreicht. Für das laufende Jahr muß wieder mit einer Verminderung der Tränkleistung gerechnet werden. Die Abteilung Fluor konnte ihren Umsatz er- höhen. Durch betriebliche und fabrikatorische Maß- nahmen hofft die Firma, eine Verbesserung des Er- gebnisses zu erzielen. Die Silesia, Verein chemischer Fabriken, hat auf dem Düngergebiet eine Erhöhung des Umsatzes zu verzeichnen. Auf verschiedenen Gebieten macht sich die Konkurrenz mit dem Ausland preislich bemerkbar. Die Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken Aktiengesellschaft hat ihren Umsatz trotz gedrückter Preise gesteigert. Der mit der ostpreußischen Niederlassung dieser Gesellschaft seit Jahrzehnten verbundene Baumaterialienabsatz hat sich besonders stark entwickelt. Trotz der verhältnismäßig geringen Gewinnspanne auf allen Gebieten hat daher die Vedag ein gutes Ergebnis erzielt. Bei den sonstigen Beteiligungen kann die Gesell- schaft im allgemeinen ebenfalls über eine erfreuliche Entwicklung berichten. Bei der Siemens-Planiawerke Aktiengesellschaft für Kohlefabrikate hat sich die Umsatzsteigerung fortgesetzt. Bei der Niederschlesischen Bergbau-Aktiengesell- schaft ist nunmehr auch eine Belebung eingetreten. In Verbindung mit betrieblichen Maßnahmen hat sich die Ergebnisrechnung gebessert. Das Geschäftsjahr 1934/35 erbrachte einen Gewinn in Höhe von etwa RM 270 000.–. Dieser Gewinn soll u. a. dazu Ver- wendung finden, die rückständige Verzinsung der obligationsähnlichen Vorzugsaktien für das Geschäfts- jahr 1933/34 in Höhe von 5 % vorzunehmen. Der auf die Gesellschaft entfallende Betrag wird erst im laufenden Geschäftsjahr bei ihr vereinnahmt werden. Die Bakelite Gesellschaft m. b. H. konnte für das Jahr 1934 eine höhere Dividende als für das Vorjahr ausschütten. Der Umsatz des Jahres 1935 lag auf der Höhe des Vorjahres. Von den anderen Beteiligungen ist besonderes nicht mitzuteilen; sie haben sich im allgemeinen gut entwickelt. Die Continentale Teerstraßen-Baugesell- schaft m. b. H. hatte jedoch in 1935 einen Rückgang im Umsatz zu verzeichnen. Nachdem die Gesell- schaft, die von vornherein nur als Propaganda- gesellschaft für den Teerstraßenbau gedacht war, ihren Zweck erfüllt hat, ist sie mit Wirkung vom 1. Januar 1936 an in Liquidation getreten. Im übrigen sind die Zahlen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung durch die Erhöhung des Umsatzes und durch die mit dem Umsatz zu- sammenhängenden Abgaben beeinflußt. Im Jahre 1935 wurden die bisher noch nicht zum Börsenhandel zugelassenen restlichen nom. Reichs- mark 4 800 000.–— Aktien der Gesellschaft an den Börsen zu Berlin, Breslau und Frankfurt a. M., ferner das gesamte Aktienkapital an der Hanseatischen Wertpapierbörse in Hamburg eingeführt. Die Gesellschaft verfügt über eigene Aktien im Sinne des § 260 a Abs. 3 Ziff. 1–3 HGg. nicht. Das Obligo aus umlaufenden, nach dem Bilanz- stichtage fälligen Wechseln (ohne das Obligo aus Arbeitsbeschaffungswechseln, aber einschließlich des Obligos unserer gepachteten Gesellschaften) betrug am 31. Dezember 1935 RM 1 202 603.74. Die nicht unter die Passiven eingestellten Verbindlichkeiten der Gesellschaft aus der Resteinzahlungspflicht von G. m. b. H.- Anteilen von 11 Gesellschaften beliefen sich auf RM 37 195.–. Bei der Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken Aktiengesellschaft besteht diese Verpflichtung in Höhe von RM 450 000.–. Prozesse von Bedeutung waren am Bilanzstich- tage nicht in Schwebe. Die Gesellschaft war in 1935 an denselben Ver. bänden zur Regelung des Absatzes beteiligt wie in den Vorjahren. Aussichten für 1936: Der bisherige Verlauf des neuen Geschäftsjahres berechtigt zu der Erwartung, daß insgesamt etwa die gleichen Umsätze wie im Vorjahre erzielt werden. Wenn nicht unvorhergesehene Umstände eintreten, glaubt die Verwaltung daher, auch auf eine freund- liche Entwicklung schließen zu können.