Großenhainer Websfuhl- und Maschinen-Fabrik Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Großenhain (Sachsen). Gründung: Die Gründung erfolgte am 24. August 1872 unter Uebernahme der seit dem Jahre 1852 bestehenden offenen Handelsgesellschaft Anton Zschille unter der Firma „Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. Anton Zschille) in Großenhain-. Seit dem Jahre 1890 lautete die Firmenbezeich- nung „Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. Anton Zschille) Filiale der Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. May & Kühling) in Chemnitz“. Die jetzige Firma führt die Gesellschaft seit dem Jahre 1900. Das Grundkapital von ursprünglich M 300 000.– wurde durch mehrfache Kapitalserhöhungen bis auf M 1 500 000.— erhöht und im Jahre 1903 auf M 900 000.– herabgesetzt. Am 5. Dezember 1924 wurde das wieder bis auf M 3 600 000.– Stammaktien und M 400 000.– Vorzugsaktien erhöhte Kapital auf RM 900 000.— Stammaktien und RM 9000.— Vor- zugsaktien umgestellt. Zusammenlegungsverhältnis: Stammaktien 4: 1, Vorzugsaktien 400: 9. (Verände- rungen nach Umstellung auf Reichsmark siehe unter „Statistik' – „Kapital-Veränderungen“.) Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Webstühlen und Maschinen ver- schiedener Arten einschließlich Nebenbranchen, ferner Betrieb hiermit zusammenhängender Geschäfte, An- kauf anderer Fabriken und Geschäfte, Beteiligung bei anderen gleichartigen Unternehmungen und Betrieb von Geschäften auf gemeinschaftliche Rechnung mit denselben. Erzeugnisse: Webstühle und Webereivorbereitungsmaschinen. Vorstand: Direktor Adolph Winkler, Großenhain; Direktor Kurt Metzler, Großenhain. Aufsichtsrat: Karl Walzer, Direktor der Commerz- und Privat- Bank, Dresden, Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Reichsfinanzminister a. D. Dr. Peter Reinhold, Berlin-Dahlem, stellv. Vorsitzender; Konsul R. Bartenstein, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Bremen; Rentner Georg Gebler, Radebeul bei Dresden; Kommerzienrat Julius Haase, Rentner, Dresden; Direktor Kurt Weißenberger, Frankenberg/Sa. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936/37: Sächsische Revisions- und Treuhandgesellschaft A.-G., Leipzig C 1, Gerberstraße 1. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.– Stammaktien 1 Stimme. RNeingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reserve- fonds (bis 10 %); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. alsdann erhalten die Mitglieder des Vorstandes und die Beamten der Gesellschaft Gewinnanteile und Zuwendungen nach Maßgabe ihrer An- stellungsverträge bzw. nach Bestimmung des Auf- sichtsrates; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Großenhain; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Chemnitz, Dresden; Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft, Dresden. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft ist hervorgegangen aus der im Jahre 1852 gegründeten offenen Handelsgesellschaft Anton Zschille. 1872 erfolgte die Gründung schaft. 1888 Uebernahme der Firma May & Külhling, Chemnitz. 1890 Erwerb der Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. Anton Zschille) und Fort- betrieb dieser Fabrik unter der gleichen Firma als Filiale. 1899 wurde der Verkauf des Chemnitzer Werkes beschlossen und die gesamte Webstuhlfabrikation nach Großenhain verlegt. 1911 erfolgte der Verkauf des Chemnitzer Fabrik- grundstückes. als Aktiengesell- 1928 In der außerordentlichen Generalversamm- lung vom 24. März 1928 wurde beschlossen. das Grundkapital der Gesellschaft zur Verstärkung der Betriebsmittel um RM 300 000.–— auf Reichsmark 1 209 000.– unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugs- rechts der Aktionäre zu erhöhen durch Ausgabe von 300 Stück neuen auf den Inhaber lautenden. ab 1. April 1927 dividendenberechtigten Stammaktien über je RM 1000.— Nennbetrag. Die sämtlichen RM 300 000.–— neuen Stammaktien sind von einem Bankenkonsortium unter Führung der Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft Filiale Dresden zum Kurse von 120 % übernommen worden mit der Ver- pflichtung, den Aktionären ein Bezugsrecht in der Weise einzuräumen, daß auf je RM 4000.— alte Stammaktien RM 1000.–— neue Stammaktien zum 5613