Carl Mez & Söhne Aktiengesellschaft, Mez A G (früher Carl Mez Söhne Aktiengesellschaft) Sitz der Verwaltung: Freiburg (Breisgau), Kartäuserstraße 45–53. Gründung: Die Gründung erfolgte am 3. Mai 1922 mit einem Grundkapital von M 20 000 000.– unter der Eirma „Süddeutsche Textilwerke Aktiengesellschaft, Mann- heim“. Am 19. Juli 1922 Aenderung der Firma in am 17. De- zember 1929 in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Fabriken und Werkstätten zur Her- stellung von Garnen und Textilien aller Art sowie Handel mit diesen Erzeugnissen und den dazu ver- wendeten oder zugehörigen Rohstoffen. Die Gesellschaft ist befugt, alle Geschäfte abzu- schließen und Maßnahmen zu treffen, die den Gegen- stand des Unternehmens unmittelbar und mittelbar zu fördern geeignet sind. Sie ist insbesondere be- rechtigt, zu diesem Zwecke Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräußern, auch an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehmungen sich in jeder zulässigen Form zu beteiligen, Zweigniederlassungen im In- und Ausland zu errichten. Erzeugnisse: Garne aus Kunstseide und Baumwolle, Misch- garne für Näh-, Stick- und Handarbeitszwecke. Spezialität: C. M. S. Handarbeitsgarne und Nähgarne. sowie Netzwäsche. Vorstand: Hans Mez, Freiburg i. Br.; Paul Mez, Freiburg i. Br.; Dr. Carl Meier, Freiburg i. Br. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Gottfried Krüger-Mez, Freiburg i. Br., Vorsitzender; James Henderson, Mailand; Kommerzienrat Alexander Gütermann, i. Fa. Güter- mann & Co., Gutach. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Süddeutsche Revisions- und Treuhand-A.-G., Mann- heim. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds, bis dieser 10 % des Aktien- kapitals erreicht oder wieder erreicht hat; 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien: 3. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Freiburg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Frankfurt, Freiburg, Mannheim. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Carl Mez & Söhne Aktiengesellschaft ist aus der Süddeutschen Textilwerke A.-G. hervorgegangen, die am 8. Mai 1922 mit dem Sitz in Mannheim gegründet wurde. Am 19. Juli 1922 übernahm die Gesellschaft die bereits seit dem Jahre 1785 bestehende offene Handelsgesellschaft Carl Mez & Söhne in Freiburg i. Br. durch Geschäfts- kaufvertrag. Die Firma verlegte mit diesem Tage ihren Sitz nach Freiburg i. Br. unter gleichzeitiger Umänderung ihrer Firmenbezeichnung in Carl Mez & Söhne A.-G. 1929 Die ao. Generalversammlung vom 17. De- zember beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um RM 2 000 000.— auf RM 8 000 000.— zur Durch- führung der Fusion mit der Firma Mez Vater & Söhne, Freiburg i. B. Die neuen Aktien wurden von der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft zu pari übernommen. Gleichzeitig wurde die Firma in Mez A.-G. geändert. Mit der Firma Gütermann & Co., Gutach i. B., wurde ein Vertrag abgeschlossen, wonack diese die erarbeitung von Kunstseide und Baumwolle auf- gibt, während die Gesellschaft die Verarbeitung von Nähseide an Gütermann abtritt. 1930 Zusammenfassung der ausländischen Nieder- lassungen und Beteiligungen und ähnliche Artikel herstellenden Firmen in der schweizerischen Holding- gesellschaft Seiga A.-G., Glarus. 1931 Den deutschen Aktionären der Gesellschaft wurde eine bis 31. Dezember 1931 laufende Option derart eingeräumt, daß sie ihre Aktien zu pari in Aktien der schweizerischen Holdinggesellschaft, der Seiga A.-G., Glarus, umtauschen können, und zwar im Verhältnis von nom. RM 400.— Mez-Aktien zu nom. sfrs. 500.–— Seiga-Aktien. Die Seiga-Aktien sollen an der Züricher Börse eingeführt werden. 1933 Liquidation der Krumeich A.-G., Freiburg, der Wirkerei Oberursel G. m. b. H. und der Seiden- u. Garnhandels G. m. b. H., Frankfurt a. M.; die Grund- stücke und Gebäude dieser Gesellschaften wurden auf die Anlagekonten der Gesellschaft übernommen. 1934 Erwerb eines Grundstückes für die Berliner Verkaufsniederlage. Die Beteiligungen erfuhren einen Zugang durch Erwerb der Anteile der Mez Vater & Söhne G. m. b. H., Freiburg. 1935 Die Generalversammlung vom 15. Juni 1936 beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um nom. RM 2 Mill. auf nom. RM 10 Mill. unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Der hier- durch der Gesellschaft zufließende Betrag findet zur teilweisen Abdeckung der Bankschulden Verwendung. Besitzbeschreibung. Grundbesitz: Die Anlagen in Freiburg umfassen 66 000 qm Grundbesitz, wovon 21 000 qm bebaut sind. Die sich an den Hauptbetrieb anlehnenden Filialbetriebe mit ihrem Nebengelände in Süddeutschland sind Eigen- tum der Gesellschaft und jeweils mit Wasserkraft ausgerüstet. Sie umfassen ein Gelände von 92 000 qm und befinden sich in Freiburg i. Br., Bräunlingen und Untermünstertal. 5637