siemens-Reiniger-Werke Aktiengesellschaft, Berlin Sitz der Verwaltung: Gründung: Die Gründung erfolgte am 25. Mai 1907 mit Wirkung ab 1. August 1906 durch Umwandlung der seit 1886 bestehenden offenen Handelsgesellschaft „Vereinigte physikalisch-mechanische Werkstätten von Reiniger, Gebbert & Schall, Erlangen, New York, Stuttgart“ als „Reiniger, Gebbert & Schall A.-G.“ mit dem Sitz in Erlangen und einem Kapital von M 1 250 000.–; seit 25. Januar 1933 jetzige Firma und Sitz in Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Fortführung der von den Firmen Reiniger, Gebbert & Schall A.-G., Erlangen, Röntgenröhrenfabriken A.-G., Rudolstadt, un Siemens-Reiniger-Veifa Gesellschaft für nische Technik m. b. H., Berlin, betriebenen Fabrikations- und Handelsgeschäftes sowie Herstellung technischer Artikel für medizinische und sonstige Zwecke. medizi- Fabrikationsprogramm: Die wichtigsten Erzeugnisse sind: Elektrokardiographen, elektro-medizinische Appa- rate für Elektro-Diagnostik und Therapie, Diathermie-, Elektrochirurgie- und Hochfredquenzapparate, Apparate für Kurzwellen- und Ultrakurzwellentherapie, Licht- bäder und Lichtheilapparate, elektrische Apparate für Schwerhörige, Röntgenapparate für Diagnostik und Therapie, Röntgengeräte und Röntgenzubehör, Rönt- genröhren und Glühkathoden-Ventilröhren, elektro- medizinische und Röntgenapparate für dentale Zwecke, Kleinmotoren, elektrische Haarschneide- maschinen und elektrische Apparate zur Betäubung von Schlachttieren und zur Tiertötung. Vorstand: Max Anderlohr, Erlangen; Dr. Theodor Sehmer, Berlin. Aufsichtsrat: Dr. rer. nat. h. c., Dr.-Ing. e. h. Heinrich von Buol, Berlin, Vorsitzender; Berlin NW 7, Karlstraße 31. (Aufsüchtsrat:) Theodor Frenzel, Berlin; Kommerzienrat Adolf Mohr, München; Geheimer Oberfinanzrat Friedrich Moroff, Oberfinanz- direktor der Bayer. Staatsbank, München; Kommerzienrat William Niendorf, München; Bankdirektor Werner von Richter, Berlin; Geheimer Baurat Dr.-Ing. e. h. Berthold Winter- Günther, Nürnberg. Bilanzprüfer für das Rechnungsjahr 1935/36: Bayerische Treuhand-A.-G., Nürnberg. Geschäftsjahr: 1. März bis 28./29. Februar (bis 1930 Aug. /quli). Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an die gesetzliche Rücklage (bis 10 %); 2. für von der Generalversammlung etwa be. schlossene außerordentliche Abschreibungen und Rückstellungen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 %; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag bleibt zur Verfügung der Generalversammlung. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Berlin, Erlangen; Dresdner Bank, Berlin, Frankfurt (Main); Bayerische Staatsbank, München, Nürnberg, Erlangen; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Nürnberg; Bayerische Vereinsbank, Nürnberg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde am 25. Mai 1907 mit Wir- kung ab 1. August 1906 unter Uebernahme der Firma Reiniger, Gebbert & Schall und deren Zweignieder- lassungen mit einem Grundkapital von M 1 250 000.– gegründet. Ferner beteiligte sich die Gesellschaft an ver- schiedenen Unternehmungen des In- und Auslandes. Die Mehrzahl dieser Beteiligungen ging 1921 in den Besitz der „Inag“ Industrie-Unternehmungen A.-G., Berlin, über. An ihre Stelle trat eine erhebliche Be- teiligung an der „Inag“. Außerdem besitzt die Ge- sellschaft das gesamte Aktienkapital der Veifa-Werke A.-G., Frankfurt a. M. 1925 Anfang 1925 übernahm die Siemens & Halske A-G. die Aktienmehrheit und gründete im Verein mit der Reiniger, Gebbert & Schall A.-G. eine Ver- triebsgesellschaft, die Siemens-Reiniger-Veifa, Gesell- schaft für medizinische Technik m. b. H. in Berlin. 1927 wurde die Siemens-Reiniger-Veifa G. m. b. H., um sie für die ihr obliegende Aufgabe genügend zu stärken, in neuer Form mit einem Kapital von RM 9 000 000.– errichtet. 1926/27 Der im Geschäftsjahr 1925/26 in Angriff genommene Fabrikerweiterungsbau wurde vollendet und ein weiterer Neubau ausgeführt, so daß die Gesellschaft in den beiden letzten Geschäftsjahren über 5000 am neue Arbeitsräume geschaffen und in- zwischen auch vollständig in Betrieb genommen hat. Dadurch konnten die außerhalb des Hauptwerkes untergebrachten Betriebsstätten sowie die Werk- stätten der Veifa-Werke A.-G., Frankfurt a. M., mit dem Hauptwerk vereinigt werden. Errichtet wurde ferner ein Sechsfamilienhaus und ein in der Nähe des Werkes gelegenes Grundstück angekauft. 1927/28 Die Rationalisierung des Betriebes und die Werksorganisation haben im Berichtsjahr durch die Inbetriebnahme von Neubauten weitere Fort- schritte gemacht. 5641