Vereinigte Harzer Porflandcement- und Kalkindusfric Gründung: Die Gründung erfolgte am 19. August 1898 unter der Firma „Vereinigte Harzer Kalkindustrie (hervorge- gangen aus den Firmen: Buchholz & Märtens, Rübeland; Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge, Blankenburg; Max Meyerstein, Hannover-Elbingerode; Kattentidt & Pohlmann, Elbingerode) mit einem Grundkapital von M 2 700 000.—. Am 14. Februar 1912 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Kalkstein- und Marmorbrüchen, Brenn- öfen für Kalk, Mahlanlagen für rohen und gebrannten Kalk; Portlandzementfabrikation; Beteiligung bei Eisen- bahnen und elektrischen Bahnen und sonstigen Unter- nehmungen, die nach dem Ermessen des Aufsichts- rats für den Betrieb der Gesellschaft erforderlich sind. Erzeugnisse: Kalk in ungebrannter und gebrannter Form für Düngezwecke, Bauzwecke, für die Mörtel-, Eisen- und Zuckerindustrie und für alle sonstigen chemisch- technischen Zwecke; Portlandzement. Vorstand: Direktor Walter Gruschka, Wernigerode; Direktor Bernhard Klein, Wernigerode. Aufsichtsrat: Dr. rer. pol. h. c. Arthur Klotzbach, Vorstandsmitglied der Fried. Krupp A.-G., Essen, Vorsitzender; Hüttendirektor i. R. Philipp Tutein, Bremen, stellv. Vorsitzender; Direktor i. R. Gustav Gotzel, Wernigerode; Hüttendirektor a. D. Richard Hauttmann, Gräfelfing bei München; Sitz der Verwaltung: Wemigerode a. Harz (bis 1. Juli 1925 Elbingerode, Harz). (Aufsichtsrat:) Alfred Hölling, Direktor der Dresdner Bank, Berlin; Dipl.-Ing. Hans Meyerstein, Hannover; Rudolf Schwöbmann, Vorstandsmitglied der Nord- deutsche Hütte A.-G., Bremen-Oslebshausen; Bergassessor Hans-Günther Sohl, Essen. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Schlör, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Auf- sichtsrat; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversannmnlung eine andere Verteilung be- schließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Wernigerode; Dresdner Bank, Berlin; Siegmund Meyerstein, Hannover. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Im September 1930 ging die Aktienmehrheit des Kapitals aus dem Besitze der Bankfirma Siegmund Meyerstein an die der Fried. Krupp A.-G. nahe- stehende Norddeutsche Hütte A.-G., Bremen-Oslebs- hausen über. 1933 Die Generalversammlung vom 22. Juni 1934 beschloß eine Herabsetzung des Stammaktienkapitals von RM 2 250 000.— um RM 225 000.– auf Reichs- mark 2 025 000.–. Durchführung von Neu- und Er- Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 1 920 000 qm, wovon ca. 40 000 qm bebaut sind. 1. Portlandeementfabrik Elbingerode (Harz). Maschinelle Einrichtungen: 4 Drehöfen mit entsprechen- den Brech-, Mahl- und Transportanlagen usw. Krattanlagen: 4 Dampfkessel 1000 PS; Wasserkräfte: ca. 300 Ps; sätzinvestitionen, unter anderem Neubau eines Kalk- silos und Umbau der elektrischen Kraftübertragung. 1934 Erwerb der Majorität der Aktien der neu gegründeten Tabbertwerke A.-G., Mörtelwerke, Kies- und Sandgruben, Berlin. 1935 Erneuerung und Ergänzung der Werks- anlagen unter Aufwendung größerer Mittel. Neu- errichtung der durch Brand vernichteten Mahlanlage und Inbetriebnahme der neuen Hydratanlage. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Gebäude: 1 Verwaltungsgebäude; Beamten- und Arbeiter wohnhäuser. Sonstiger Besitz: Gleisanschluß, Drahtseilbahn. 2. Steinbrüche und Kalkwerke. a) Christinenklippe. Betriebsanlagen: 3 Ringöfen (System Eckardt); 1 Mahlanlage für rohen und gebrannten Kalk; Dampfkraft 280 P8S; Bahnanschluß, Fördergeräte; 1 Hydratanlage.