Westfälische Kupfer- und Nessingwerke Akt.-Ges., vorm. Casp. Noell Gründung: Die Gründung erfolgte am 6. April 1898 mit einem Grundkapital von M 2 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Verkauf von Kupfer-, Messing- und Aluminiumfabrikaten jeder Art sowie Betrieb aller Zweige der Metallindustrie; Erwerb von Grund- stücken zu Zwecken der Gesellschaft. Die Gesell- schaft ist berechtigt, überall Zweigniederlassungen und Agenturen zu errichten und sich an Unter- nehmungen, die in den Rahmen ihres Zweckes fallen, in jeder Form zu befeiligen. Vorstand: Ingenieur Hugo Schulte, Lüdenscheid; Ernst Schulte, Lüdenscheid. Aufsichtsrat: Bankdirektor Dr. Max Jörgens, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Elberfeld, Wuppertal- Elberfeld, Vorsitzender; Fabrikbesitzer Emil Rahmede, Lüdenscheid, stellv. Vorsitzender; Bergrat Gerhard Bentz, Dortmund; Bankdirektor Dr. E. Teckener, Wuppertal-Elberfeld. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Hermann Longard, Wuppertal-Barmen. Sitz der Verwaltung: Lüdenscheid. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 43 zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds bis zur Erreichung von 10 % des Grundkapitals; zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; zur Gewährung einer Tantieme von 12 & % an den Aufsichtsrat; zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Lüdenscheid; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, und Wuppertal-Elberfeld. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Firma wurde im Jahre 1836 von dem Vor- besitzer der Westf. Kupfer- und Messingwerke, Herrn Caspar Noell, zu Vogelberg gegründet, der daran ging, unter Ausnutzung guter Wasserkräfte die Her- stellung von Metallblechen, wie sie die Industrie gebrauchte, aufzunehmen. Einige Jahre später fügte er dem anfänglich kleinen Werk in Friedrichshütte ein neues Walz- und Drahtwerk hinzu. Er erwarb ferner im Jahre 1871 in Helle bei Alt- roggenrahmede Grundstücke, auf denen er wiederum ein bedeutendes Walzwerk errichtete. In den darauffolgenden Jahren entstanden ein Kupferblechwalzwerk im Rahmedetal und bedeutende Kupferdraht- und Stangenwerke in Lüdenscheid. Nachdem über sechs Jahrzehnte die Werke unter der Firma Caspar Noell in Vogelberg als offene Handelsgesellschaft mit besten Erfolgen geführt waren, wurden sie am 6. April 1898 in eine Aktien- Gesellschaft unter jetziger Firma umgewandelt; bis zum Jahre 1901 hatte sie ihren Sitz in Vogelberg, und * 9 ab befindet sich die Zentralleitung in Lüden- scheid. Die vorhandenen Anlagen sind im Laufe der Jahre erheblich erweitert und ausgebaut worden. 1931 war die Gesellschaft gezwungen, die Tochtergesellschaft Metallwarenfabrik Wilhelm Geiger G. m. b. H., Lüdenscheid, zu sanieren. 1932 Die Generalversammlung vom 22. Abril 1932 beschloß die Herabsetzung des Grundkapitals um nom. RM 700 000.– durch Einziehung eigener Aktien in erleichterter Form gemäß Verordnung vom 6. Oktober sich Ch. A. Fißmer G. m. b. H., Hohenlimburg, Diese eigenen Aktien befanden der Tochtergesellschaft und standen 1931. pbisher im Besitz mit einem Durchschnittskurs von 30 % zu Buche. Ferner beschloß die gleiche Generalversammlung die Auflösung des gesetzlichen Reservefonds von Reichs- mark 320 000.—– in Höhe eines Teilbetrages von RM 70 000.—. ergebende Der sich aus der Einziehung der eigenen Aktien Buchgewinn von RM 489 839.— zuzüg- lich der RM 70 000.– aus der Reserve sowie des Restgewinnes aus 1931 von RM 1160.—, RM Sonderabschreibungen auf eigene Anlagewerte mit zusammen RM 361 000.–— zu und den 561 000.–, wurde mit RM 200 000.— zu Abschreibungen bei Tochtergesellschaften verwandt. Des weiteren wurde beschlossen, die nom. Reichs- mark 6000.– Vorzugsaktien durch Ankauf einzu- ziehen. Erwerb eines Anteils von RM 24 000.— der Wilhelm Geiger G. m. b. H., Lüdenscheid. 1935 Umstellung in der Produktion von Frei- leitungsmaterial in Kupfer auf solches in Lein- aluminium und Stahlaluminium. 1936 Weiterer Ausbau der Werke auf Herstellung von Spezialerzeugnissen. 5677