Deutsche Levante-Linie Hamburg Aktiengesellschaft. Sitz in Hamburg 1, Ferdinandstraße 56. Gründung: Die Ges. wurde am 5./7. 1935 ge- gründet, die Eintragung ins Handelsregister fand am 24./8. 1935 statt. Der langgehegte Wunsch hamburgi- scher Wirtschaftskreise, die alte 1889 gegründete Deutsche Lewvante-Linie wieder als selbständiges Unter- nehmen erstehen zu lassen, ist damit in Erfüllung ge- gangen. Die Gründung erfolgte im Zuge der von der Reichsregierung gewünschten Dezentralisation bei der Hamburg-Amerika Linie und dem Norddeutschen Lloyd. Gründer der Ges., die alle Aktien übernommen haben, sind: Kaufm. Otto Heinrich Bock, Kaufm. Ernst Adolph Godeffroy, off. H.-Ges. in Firma J. W. Huth & Co., Kommanditges. in Fa. H. Olff & Sohn, die Aktienges. in Fa. Vereinsbank in Hamburg, sämtlich in Hamburg. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Schiffahrt, insbesondere im Levante-Dienst, sowie der Betrieb aller Geschäfte und Unternehmungen, welche direkt oder indirekt den Zwecken der Ges. dienen oder damit in Verbindung stehen, sowie die Beteiligung an anderen Unternehmungen. Vorstand: Otto Heinrich Bock, Ernst Adolph Godeffroy. Aufsichtsrat: Vors.: Dir. Otto Stürken, Ham- burg; Stellv.: Kaufm. Paul L. Lorenz-Meyer, Ham- burg; Dir. Emil Kipfmüller, Hamburg; Kaufm. Hans Olff, Hamburg; Dir. Walter Schües, Hamburg. Entwicklung: Die Gesellschaft übernahm bei der Gründung käuflich von der Hamburg-Amerika Linie 13 Schiffe des Levante-Dienstes unter Uebernahme des auf dem M. S. Sofia“ lastenden Baugelddarlehens von 1 195 000 RM zum baren Kaufpreis von 2 276 976 RM. außerdem sämtliche Einrichtungs- und Ausrüstungs- gegenstände dieser Schiffe gegen Zahlung von ins- gesamt 53 320 RM, weiter Pensionsverpflichtungen zum ungefähren Jahreswert von 37 000 RM, Werkstätten- gebäude mit Zubehör und einer Barkasse zum Preise von 40 574 RM, nom. 500 RM Geschäftsanteile der „Tech- nischer Betrieb der Deutschen Levante-Linie G. m. b. H., Hamburg, nom. 25 000 RM Geschäftsanteile der „Deutsche Levante-Linie G. m. b. H., Hamburg“'. Mit der in Bremen gleichzeitig neugegründeten Atlas Levante-Linie Aktiengesellschaft ist ein langjähriges Poolabkommen geschlossen worden. Gemeinsam mit ihr hat die Ges. von der Hamburg-Amerika Linie und dem Norddeutschen Lloyd deren Betriebsgesellschaft für den Levante-Dienst, die Deutsche Levante-Linie G. m. b. H., erworben. Flotte: Die Flotte der Ges. besteht aus 15 Damp- fern u. 1 Motorschiff mit insgesamt 44 908 Br.-Reg.-To. (Im Bau befindet sich ein Motorschiff mit ca. 4500 Br.- Reg.-To., das Ende August 1936 zur Ablieferung ge- langt. Ein weiteres Motorschiff mit ca. 4500 Br.-Reg.- To. ist in Auftrag gegeben und gelangt 1937 zur Ab- lieferung.) Beteiligungen: Deutsche Levante-Linie G. m. b. H., Hamburg. Gegr. 6./1. 1920; Zweck: Erwerb und Betrieb von Schiffen. Die G. m. b. H. ist Dachgesell- schaft der Deutschen Levante-Linie Hamburg A.-G., Hamburg, und der Atlas Levante-Linie A.-G., Bremen. Geschäftsf.: O. H. Bock, R. Adler, E. A. Godeffroy; Kapital: 50 000 RM; Beteilig.: 66 % (restl. 34 % bei Atlas Levante-Linie A.-G., Bremen). Technischer Betrieb der Deutschen Levante-Linie G. m. b. H., Hamburg. Gegr.: 3./5. 1923; Zweck: In- standhaltung und Ausrüstung von Schiffen; Geschäftsf.: E. Ofterdinger; Kapital: 500 RM; Beteiligung: 100 %. Verträge: Ein Poolabkommen besteht mit der Atlas Levante-Linie A.-G., Bremen. B % Verband Deutscher heder. Kapital: 4 000 000 RM in 4000 Aktien zu 1000 RM (Erhöhung beschlossen). Kapitalveränderungen: Urspr. A.-K. 4 000 000 RM, davon 2 500 000 RM zu pari, restl. 1 500 000 RM zu 140 % begeben. Lt. G.-V. vom 3./7. 1936 Erhöhung um 2 000 000 RM durch Aus- gabe neuer St.-Akt. zu 1000 RM beschlossen. Die Er- höhung muß bis Ende 1936 durchgeführt sein. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 5 884 245 RM. Aktiva: Anlagevermögen: Flotte 4 758 810, Werkstättengebäude 18 000, Masch. u. maschin. Anlagen 6882, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 20 000; Beteilig. 33 500; Umlaufsvermögen: Vorräte 46 873, Forder. an abhäng. Ges. 460 167, sonst. Forder. 68 263, Kassenbestand und Postscheckguth. 37 638, Bankguth. 304 462; Rechnungs- abgrenzung 129 646, (Rückgriffsansprüche aus Bürg- schaften 230 000). – Passiva: A.-K. 4 000 000, gesetzl. Rücklage 400 000, Verbindlichkeiten: langfristige Dar- lehen gegen Schiffspfandrechte 1 120 000, Verbindlichk. aus Liefer. und Leist. 23 426, Verbindlichk. gegenüber abhäng. Ges. 3159, sonst. Verbindlichk. 161 765; Rech- nungsabgrenzung 170 434, Gewinn 5458, (Bürgschafts- verpflichtungen 230 000). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 545 480 RM. Soll: Handlungsunkosten der Verwaltung: Gehältert) 92 485, sonst. Unkosten 30 416, soz. Aufwend.2?) u. Pen- sionen 18 906, Abschreib. auf Anlagen 380 747, Zinsen 12 991, Besitzsteuern 4474, Gewinn 5458. – Haben: Reederei-Betriebsergebnis 545 480. 1) Die in 1935 abgerechneten Gehälter und Löhne des Gesamtbetriebes betrugen rund 552 000 RM. 2) Die sozialen Aufwendungen umfassen die in 1935 abgerechneten sozialen Abgaben der Hauptverwaltung. Die in 1935 abgerechneten sozialen Abgaben des Ge- samtbetriebes betrugen rund 47 000 RM. Bankverbindung: Vereinsbank in Hamburg, Hamburg; Reichsbankhauptstelle in Hamburg. Letzte o. G.-V.: 3./7. 1936. Bari, Bayerische Gerbstoffwerke Aktiengesellschaft in Liqu. Sitz in Mühldorf am Inn. Lt. G.-V. vom 18./7. 1936 Liqu. der Ges. beschlossen. Liquidator: Kfm. Julius Spatz, Mühldorf. Gegründet: 15./4. 1920; eingetr. 26./6. 1920. Sitz der Ges. bis 24./4. 1925 in München. Zweck: Herstellung und Verwertung von Gerb- stoffen, insbesondere die Verwertung bayerischer Rinde. Aufsichtsrat: Justizrat Karl Berchtold, Karl Theodor Graf zu Toerring-Jettenbach, München; Franz Freiherr von Perfall zu Perfall, Gutsbes. in Greifen- berg a. Ammersee. Besitz: Eigenes Fabrikgrundstück in Mühldorf mit Bahnanschluß. ͤ 48 000 RM in 2400 Nam.-St.-Akt. zu M. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 58 507 RM. Aktiva: Grundst. 5974, Gebäude 3200, Masch. u. Einricht. 10 006, Warenbestände 8450, Forder. a. Grund von Lieferungen 5684 10 439, Wechsel 4060, Kasse einschl. Guthaben bei Noten- banken u. Postscheckkonto 412, andere Bankguth. 11 326, Verlust 4633. – Passiva: A.-K. 48 000, R.-F. 4800, Wert- berichtig. 1968, Verbindlichk. a. Grund v. Liefer. 3738. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Sa. 21 763 RM. Soll: Verlustvortrag 1934: 3166, Gehälter u. Löhne 7499, soziale Leistungen 503, Besitzsteuern 1677, sonst. Auf- wendungen 8925. – Haben: Ertrag gem. § 26106c HGB (Warenbruttoertrag) 11 292, Mieterträgnisse 5156, ao. Er- träge 300, Zinsen 376, Verlust 4638. Dividenden 1927–1935: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse Mühldorf; München und Mühldorf: Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. Bankverbindungen: Reichsbank-Giro-Konto München; Bayer. Hypotheken- und Wechselbank Filiale Mühldorf, Inn; Postscheckkonto Nr. 26 211 München; Oesterr. Postsparkasse Nr. 178 798; Rotterdamsche Bank- vereeniging N. V, Kantoor Tilburg. Letzte o. G.-V.: 28./7. 1936.