E. Wunderlich & Comp. Aktiengesellschaft, Waldenburg-Altwasser in Schlesien Passiva 31 10 1331 31. 10. 1932 31. 10 1933 31. 10. 1934 31. 10. 1935 Aktienkapital: Stammaktien Vorzugsaktien Gesetzlicher Reservefonds.. Delkredere-Rücklage Rückstell. für Pensionsverpfl. Verbindlichkeiten Ford. aus Warenlief. und Leist. Unerhobene Dividende Anzahlungen von Kunden.. Kreditoren in laufd. Rechnung Rechnungsabgrenzung.. 1 400 000.– 6000.– 145 000.– 20 000.– (11 423.91) 1 076.– 10 347.91 17 749.79 1 400 000.– 6 000.– 145 000.– 3 20 000.—– * 30 000.– (714.–) 714.– 12 239.10 35 469.10 1 400 000.– 6 000.– 1 400 000.– 6000.– 1 400 000.– 6 000.– 30 000.– (474.–) 42 000.– (18 888.18) 400.– 151.20 18 336.98 (21 018.44) 15 656.61 167.40 5 194.43 18 938.25 16 166.27 20 473.17 Reingewinn 1 635 642.80 1 613 953.10 1 455 412.25 1 485 184.71 1 487 361.35 Geschäftsergebnisse: 1931/32 Verlust wurde durch Auflösung des Reservefonds RM 145 000.– und durch Auflösung der Delkredere- rücklage RM 20 000.–— gedeckt neue Revisionsvermerk der Prüferinstanz 1932/33 Verlust RM 31 955.01, vorgetragen auf Rechnung 1933/34 Verlust RM 110 926.13 auf neue Rech- nung vorgetragen 1934/35 Verlust RM 194 177.10 auf neue Rech- nung vorgetragen für 1934/35 (i. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Leipzig, im Mai 1936. – Sächsische Revisions- und Treuhandgesellschaft A.-G.; Muth, Wirtschafts- prüfer; ppa. Meier, Wirtschaftsprüfer.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 8. Juni 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Oktober 1934/35: Die im Inlande eingetretene Wirtschaftsbelebung hat im Jahre 1934/35 zwar auch dem Unternehmen eine Erhöhung des Umsatzes gebracht, die durch ver- mehrte Ausfuhr noch vergrößert werden konnte, je- doch verhinderten die in sehr vielen Fällen un- genügenden Preise für die Erzeugnisse ein befriedi- gendes Ergebnis. Die Beteiligung an der Zierdruckanstalt Linden- ruh G. m. b. H., Glogau, brachte der Gesellschaft wie im Vorjahre ein Erträgnis von RM 41 856.–. Die Ab- schreibungen auf den Anlagekonten halten sich im Rahmen des Vorjahres. Wenn die Gesellschaft trotz des erhöhten Um- satzes im Berichtsjahre ein Verlustergebnis ausweist, so ist dies damit zu begründen, daß sie es für un- bedingt geboten erachtet hat, eine durchgreifende Ueberprüfung der Wertansätze für die Lagerhaltung an Fertigwaren vorzunehmen. Maßgebend waren hierfür folgende Erwägungen: Die Abnehmerkreise der Gesellschaft im In- und Ausland sind in den letzten Jahren infolge der eigenen, bis vor einiger Zeit rückläufigen Geschäfts- entwicklung immer mehr dazu übergegangen, ihre Be- stellungen nur für sie bestimmter Anfertigungen so- weit wie möglich einzuschränken. Aus diesem Grunde sah sich die Gesellschaft genötigt, zu eigener Lager- haltung in größerem Ausmaße überzugehen und da- mit auch das Risiko der durch veränderten Geschmack und dergleichen bedingten Entwertung auf sich zu nehmen. Infolgedessen und durch den in den letzten Jahren fast sprunghaften Wechsel der Geschmacks- richtungen ist die Gesellschaft gehalten, nicht mehr zeitgemäße Dekore in erhöhtem Maße bei der Lager- bewertung entsprechend zu berücksichtigen. Hinzu kommen die in den vergangenen zwei Jahren besonders stark in Erscheinung getretenen Verkäufe größerer Posten von Buntdrucken aus ein- geschränkten bzw. eingestellten Betrieben, sowie der 5708 Einbruch fremdländischer, durch die Währungs- verhältnisse begünstigter Fabrikate in die außer- deutschen Absatzgebiete des Unternehmens. Die an und für sich nur begrenzte Aufnahmefähigkeit der Märkte für die Erzeugnisse wurde dadurch noch wesentlich verringert. Die Gesellschaft glaubte, daß sie diesen Gesichts- punkten bei der jetzt erfolgten Bewertung des Fertig- warenlagers Rechnung tragen mußte, um das Lager den gegenwärtigen Verwertungsmöglichkeiten – 8o- weit erkennbar – anzupassen. Vorläufig sieht die Gesellschaft noch davon ab, Vorschläge für die noch notwendige Bilanzbereinigung zu machen. Hierzu veranlaßt die auch heute noch bestehende Unmöglich- keit, angesichts der Unübersichtlichkeit der Ausfuhr- entwicklung, sowie der noch ungeklärten Frage des Umfanges der Pensionsverpflichtungen der Gesell- schaft, die Basis für die Neuordnung des Kapitals des Unternehmens festzustellen. Die Außenstände haben sich gegenüber dem Ab- schluß per 31. Oktober 1934 durch die Erhöhung des Umsatzes und infolge Inanspruchnahme längerer Ziele seitens der Kundschaft verdoppelt. Es ergibt sich somit für das Geschäftsjahr 1934/35 – einschließlich RM 110 926.13 Verlustvortrag aus dem Vorjahre – ein Gesamtverlust von RM 194 177.10. Die Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln und Schecks belaufen sich per 31. Cktober 1935 auf RM 12 595.40. Haftungsverhältnisse, soweit sie aus der Bilanz nicht ersichtlich sind, oder irgendwelche Pfand- bestellungen oder Sicherheitsübertragungen bestanden nicht. Aussichten für 1935/36: In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres ist der Umsatz um rund 20 % gestiegen, die weitere Entwicklung hängt jedoch von dem Auslands- geschäft ab.