§ ――――― 7 * ― ――― ――――――― 7 7 ―― Concordia Bergbau-Aktien-Gesellschaft hinzu. Die Gesellschaft geriet in finanzielle Schwierig- keiten, die im Oktober 1925 zu einem Stundungs- abkommen mit den als Gläubiger beteiligten Banken führten. Im Laufe des Jahres 1926 wurden die Be- ziehungen zu den Howaldtwerken unter erheblichen Opfern gelöst und die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft saniert. Mit Wirkung ab 1. Vereinigte Stahlwerke schaft in Düsseldorf die Hüttenwerke in Engers-Bendorf (3 Hochöfen, Kokerei, Martinstahlwerk usw.). das Hüttenwerk Bochum (9 Martinöfen usw.), das Hüttenwerk Eiserfeld (2 Hochöfen, 4 Röstöfen) mit einem Gesamtgrundbesitz von ca. 1 800 000 qm, sowie die Beteiligung an der Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg (nom. RM 1 496 000.– von Reichsmark 1 500 000.– gegen nom. RM 15 000 000.– Vereinigte Stahlwerke-Aktien übernommen, die im Laufe des Jahres 1926 zu einem Durchschnittskurs von 138 % verkauft (die Hälfte davon an die Vereinigte Stahl- August 1926 wurden von der Aktiengesell- werke A.-G. zu 130 %) werden konnten. Die Vorräte (RM 4 625 000.—) gegen Barzahlung ein- gebracht. Durch die Herabsetzung des Aktienkapitals laut Beschluß der Generalversammlung vom 10. Dezember 1926 von RM 51 800 000.— auf RM 5 100 000.—– und die Heranziehung des Erneuerungsfonds erwuchs der Gesellschaft ein Buchgewinn von RM 53 245 519.13, der in Höhe von RM 44 429 064.38 zur Abdeckung des Verlustes und in Höhe von RM 8 816 454.75 zur Abschreibung auf die der Gesell- schaft verbliebenen Vermögenswerte Verwendung fand. Die der Gesellschaft durch die Kapitalerhöhung und durch die Aufnahme der RM 6 000 000.—– Obliga- tionsanleihe zugeflossenen Beträge wurden zur gänz- lichen Abdeckung der Bankschulden verwandt. Die gleiche Generalversammlung genehmigte Wiedererhöhung des Stammaktienkapitals auf Reichs- mark 20 Mill. Von den neuen Aktien erhielt das Oberkoks-Konsortium nom. RM 12.7 Mill.; nom. Reichs- mark 0.2 Mill. standen zur Verfügung der Gesell- schaft. Auf die restlichen nom. RM 2 Mill. Aktien wurde den Obligationsinhabern der 7 % igen Obliga- tionsanleihe (RM 6 Mill.) ein Optionsrecht bis 31. De- zember 1929 eingeräumt. Jedoch machten die Obliga- tionsinhaber von diesem Rechte bis zum Ablauf der Frist keinen Gebrauch. Die seit 1927 betriebene Neuorganisation der beiden Schachtanlagen kam 1930 zu einem vor- läufigen Abschluß Wiährend dieser Zeit wurden die Schächte II und VI als Förder- und Seilfahrtschächte stillgelegt. Die gesamte Förderung der Schacht- anlage II/III wurde bis auf geringe Mengen für den Landabsatz unter Tage an die Schachtanlage IV/V abgegeben, wo sie mit der Förderung dieser Schacht- anlage in den Schächten IV und V gehoben und der gemeinsamen Aufbereitung zugeführt wurde. Unter Tage erstreckten sich die Betriebsverbesserungen in erster Linie auf eine stärkere Zusammenfassung der Betriebspunkte. Die Jahresförderung von 1934 wurde aus 19 Betriebspunkten mit einer durchschnittlichen Tagesförderung von 220 t gewonnen gegen 415 Be- triebspunkte Ende 1926. 1931 Nom. RM 2 500 000.—– langten zur Einziehung. Der Buchgewinn von RM 594 000.–— wurde dem gesetzlichen Reservefonds überwiesen, dem auch ein Teil des Reservefonds II zugeführt wurde, so daß der gesetzliche Reservefonds RM 1 750 000.– beträgt. Im August 1933 wurde das Neubauprogramm für die Umstellung der Schachtanlage II/III zu einer Magerkohl enzeche in Angriff genommen. Der alte Schacht II wurde zugekippt und von Tage aus mit einem lichten Durchmesser von 7 m neu geteuft, um später der Anlage als Hauptförderschacht zu dienen. Die neue Anlage wird auf eine Leistungsfähigkeit von 1 Million Jahrestonnen zugeschnitten und wird vor- aussichtlich im Herbst 1938 in Förderung kommen. 1934 Die Umstellung und der Neubau der Schacht- anlage II/III zu einer Magerkohlenzeche wurde plan- mäßig weiterbetrieben. 1935 Die Abteufarbeiten im neuen Schacht II er- reichten im November eine einstweilige Teufe von 973 m. Von den Beteiligungen sind infolge Liquida- tion die Beteiligungen an der Cement- und Kalkwerke Nombach A.-G. und der Ruhr-Montan A.-G. ab- gegangen. Dagegen kam die Beteiligung an der Nuhrbenzin A.-G. neu hinzu. eigene Aktien ge- Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 2 449 833 qm, in den Gemar- kungen Oberhausen, Sterkrade und Meiderich gelegen. Davon entfallen auf Werksanlagen 1 195 025 qm, auf Wohnhäuser ca. 893 649 qm, auf Landwirtschaft 361 159 qm. Die Gesellschaft besitzt 600 Wohnhäuser und 14 Wohnbaracken; die Zahl der Beamten- wohnungen beträgt 222, die der Arbeiterwohnungen 1486. Die Gesellschaft besitzt außerdem 73 051 qm in den Gemarkungen Ems, Hartenrod, Wommelshausen, Alsdorf und Niedertiefenbach. Gerechtsame: 15 242 709 qm (7 Normalfelder); dazu treten: 1. eine Beteiligung an der Rhein.-Westf. Bergwerks- Gesellschaft m. b. H. in Mülheim-Ruhr, wodurch ein Anspruch auf weitere 10 900 000 qm = 5 Max.- Felder erwächst; 5922 Steinkohlenfelder Rombach E–XII bei Erkelenz; Mangan-Eisenerz- und Braunkohlenfelder im Harz. an der Lahn und im Siegerland. 98 N. Steinkohlenzeche „Concordia“, Ober- hausen. Anlagen: 6 Förderschächte mit einer Förderfähigkeit von 2 200 000 t Steinkohle jährlich, Kokerei mit 233 Koksöfen und Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten, Teerdestillation. 2 Ringofenziege- leien, Benzolfabrik, Ammoniakfabrik, Gaszerlegung. Maschinelle Einrichtung der Schachtanlagen: 7 Förder- maschinen, 4 Ventilatoren, 12 Luftkompressoren, 3 unterirdische Wasserhaltungen, 9 Lokomotiven (mit einer Leistung von insgesamt 2550 P8), 41 Kessel mit einer Heizfläche von 7014 qm, 3 Gene- ratoren mit einer Leistung von 8100 kW. Sonstiges: Eigener Hafen am Rhein-Herne-Kanal, 36 km Gleisanlage, 4 Lastkraftwagen mit Anhänger für den Landabsatz.