Deufsche Golddiskontbank, Berlin Sitz der Verwaltung: Berlin SwW 111, Schinkelplatz 1/2. Gründung: Die Errichtung der Deutschen Golddiskontbank erfolgte auf Grund eines Gesetzes vom 19. März 1924 (RGBl. Teil II Seite 71) mit einem Grundkapital von $ 10 Mill. Dieses Gesetz ist abgeändert durch die Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930, sechster Teil Kapitel II (RGBl. Teil I Seite 591). Gegenstand des Unternehmens: Die Deutsche Golddiskontbank hat den Zweck, Kreditbedürfnisse der heimischen Wirtschaft, ins- besondere auf dem Gebiete der Ausfuhrförderung, zu befriedigen. Vorstand: Hermann Junne, Berlin; Dr. Conrad Dauer, Berlin; Curt Erbstößer, Berlin, stellv. Vorstandsmitglied. Aufsichtsrat: Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht, Berlin, Vorsitzender; Reichsbankdirektor Carl Ehrhardt, Berlin, stellv. Vor- Sitzender; Geheimer Finanzrat Dr. Carl Friedrich, Berlin; Reichsbankdirektor Ernst Hasse, Berlin; Staatssekretär Dr. Posse, Berlin; Reichsbankdirektor Emil Puhl, Berlin; Staatssekretär Reinhardt, Berlin. Beirat: Wirklicher Legationsrat a. D. Dr. Bücher, Berlin- Steglitz, Beymestr. 10; Alfred Croon, i. Fa. Gebr. Croon, Baumwollweberei, M.-Gladbach; Dr. Dr. Grund, i. Fa. Bernhard Josef Grund und i. Fa. Riedel & Grund, Breslau, Werderstr. 72; Anton Hübbe, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank in Hamburg, Hamburg; Paul Henrichs, i. Fa. Carl Zeiss, Optische Werke, Jena; Geheimer Justizrat Dr. Kisskalt, Generaldirektor der Münchener Rückversicherungs - Gesellschaft, München, Königinstr. 107; Clemens Lammers, Berlin W 35, Sigismundstr. 2; Direktor Karl Lange, Geschäftsführendes Vorstands- mitglied der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau, Berlin W 10, Tiergartenstr. 35; Dr. Richard Merton, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Metallgesellschaft, Frankfurt a. M., Bocken- heimer Anlage 45; Konteradmiral a. D. Dr. Heinrich Retzmann, Direktor der Heine & Co. A.-G., Fabrik ätherischer Oele, Leipzig C 1, Schreberstr. 6; Direktor Schlieper, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin W 8, Behrenstr. 9–13; Dr. v. Schnitzler, I. G. Farbenindustrie A.-G., Frank- furt a. M.; Direktor Dr. jur. Oskar Sempell, Vorstandsmitglied der Vereinigten Stahlwerke A.-G., Berlin W9, Bellevuestr. 12; Unterstaatssekretär a. D. Dr. Toepffer, Portland- Cement-Fabrik ,Stern“, Toepffer, Grawitz & Co., G. m. b. H., Stettin; Kommerzienrat Dr. A. Zoellner, Marktredwitz i. Bay. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 200.— 1 Stimme. Beschlüsse in allen Fällen mit einfacher Mehrheit der bei Beschlußfassung vertretenen Stimmen. RNeingewinn-Verwendung: Ueber die Ausschüttung des Reingewinns ent- scheidet die Generalversammlung, soweit nicht zwin- gende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, nach freiem Ermessen; sie ist insbesondere befugt, über das im Gesetz vorgesehene Maß hinaus Rück- stellungen vorzunaehmen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse und sämtliche Reichsbankanstalten. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Deutsche Golddiskontbank hat die Eigen- schaft einer juristischen Person des Privatrechts und unterliegt den für Aktiengesellschaften geltenden Vorschriften, soweit nicht in der genannten Ver- ordnung etwas anderes bestimmt ist. Insbesondere finden die Verordnungen des Handelsgesetzbuches, die sich auf das Handelsregister beziehen, auf die Deutsche Golddiskontbank keine Anwendung. Ebenso finden die Vorschriften über die Gründung und Gründerhaftung, ferner die Vorschriften in den 88 40 Abs. 1, 180, 182, 227, 246 Abs. 4, 252 Abs. 3 Satz 2, 259, 266, 267, 281 Abs. 1 Nr. 4, 295 Abs. 2, 302 Abs. 1 bis 3, 309, 314 Abs. 1 Nr. 4, 319 des Handelsgesetz- buches sowie die Vorschriften der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 auf die Deutsche Golddiskontbank keine Anwendung. Die Satzung der Deutschen Golddiskontbank und deren Aenderungen werden öffentlich bekannt- gemacht. Aenderungen der Satzung bedürfen der Ge- nehmigung der Reichsregierung. Nach Inkrafttreten des neuen Bankgesetzes vom 30. August 1924 war die Gesellschaft zu Beginn des Jahres 1925 mit der Liquidation ihrer Geschäfte in Anspruch genommen. Im April 1925 wurde die Liqui- dation eingestellt und mit Rücksicht auf die nament- lich für den Export bestehende Kreditknappheit be- schlossen, neue Kredite zu gewähren. Anfang Janual 1926 schloß die Gesellschaft mit der Rentenbank- Kreditanstalt ein Abkommen wegen Uebernahme von 7 % igen Hypothekarschuldscheinen dieser Anstalt, wodurch diese in den Stand gesetzt wurde. der Land- wirtschaft hypothekarische Zwischenkredite zu ge- 5927