Deufsche Spiegelglas-Aktien-Gesellschaft Sitz der Gesellschaft: Klein-Freden (Prov. Hannover). Sitz der Verwaltung: Grünenplan b. Alfeld-Leine. Gründung: Die Gründung erfolgte am 5. September 1871 unter Uebernahme der Gebr. Koch'schen Glasfabrik in Grünenplan mit einem Grundkapital von Mark 1 800 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Die Herstellung und der Vertrieb aller Arten von Spiegelglas mit Ausnahme des geschliffenen und polierten Kristallspiegelglases, Rohglas, gegossenem, gepreßtem und geblasenem Glas, sowie verwandter Erzeugnisse. Er erstreckt sich auch auf alle mit diesem Zweck unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Geschäfte. Vorstand: Generaldirektor Dr. phil. Julius Hochhut, Freden-Leine. Aufsichtsrat: Oberingenieur Richard Hirsch, Geschäftsleiter i. Fa. Jenaer Glaswerk Schott & Gen., Jena, Vor- sitzender; Dr. Erich Schott, Geschäftsleiter i. Fa. Jenaer Glas- werk Schott & Gen., Jena, stellv. Vorsitzender; Bankdirektor Ernst Finke, Deutsche Bank und Dis- conto-Gesellschaft, Hannover; Paul Henrichs, Geschäftsleiter i. werke Schott & Gen., Jena; Syndikus Dr. Hermann Höss, i. Fa. Jenaer Glaswerk Schott & Gen., Jena; Dr. Rudolf Klett (Jenaer Glaswerk Schott & Gen.), Jena; Fabrikbesitzer Richard Müller, i. Fa. Wernicke & Co. Rathenov; Kommerzienrat Alexander Rodenstock, München; Fa. Jenaer Glas- (Aufsichtsrat:) Dr. jur. H. Schellen, Berlin-Zehlendorf; dorf; Generaldirektor Dr. h. c. P. Schrader, Aachen; Professor Dr. Rudolf Straubel (Firma Carl Zeiss), Jena. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht); je nom. RM 100.–— Stammaktien 1 Stimme. Reingevinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende von 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat vom noch verbleibenden Gewinn; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt., soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Deutsche Bank und Aachen, Hannover. Disconto-Gesellschaft, Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1922 Erwerb und 1926 Verkauf der Glashütte Neu- haus im Solling. 1926 Verkauf der Spiegelglas-Quote beim Verein Deutscher Spiegelglas-Fabriken G. m. b. H. Köln, und ferner der gesamten Anlagen des Werkes Freden ein- schließlich sämtlicher Warenvorräte mit Wirkung ab 2. Januar 1927 zum bar bezahlten Kaufpreise von RM 2 850 000.–, der mit RM 117 401.34 hinter dem Buchpreise der verkauften Objekte zurückblieb. an den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken A.-G., Köln. Die in der Generalversammlung vom 30. Juni 1927 vorgeschlagene Herabsetzung des Aktienkapitals durch Rückkauf der Hälfte des Aktienkapitals wurde nicht genehmigt, da beabsichtigt ist, auf dem ver- bleibenden Werk Grünenplan größere Investitionen zu machen, die einen Teil der erhaltenen Mittel von RM 2 850 000.— absorbieren. 1930 wurde von der Tafel-, Salin- und Spiegelglas- fabriken A.-G., Fürth i. B., das Werk Mitterteich mit sämtlichen Anlagen, allen vorhandenen Ronhstoffen und Fertigfabrikaten zum Preise von RM 1 350 000.– erworben. 1933 Die Generalversammlung vom 5. Juni 1934 beschloß die Einziehung der erworbenen nom. Reichs- mark 32 000.– eigener Aktien. 1934 Bau eines Gemengehauses in Mitterteich und zweier Beamtenwohnhäuser in Grünenplan. Auf- lösung der ,Fürther Verein Bayerische Tafelglas- hütten G. m. b. H.“, Mitterteich, die mit dem Vertrieb der Erzeugnisse des Werkes Mitterteich betraut war. 1935 In Grünenplan wurde ein Zweifamilien- Wohnhaus errichtet, sowie außerhalb liegende frühere Betriebsgebäude zu Wohnzwecken ausgebaut sowie u. a. ein Lager- und Büroerweiterungsgebäude erbaut. Verkauft wurden die ehemaligen Filialwerkstätten in den Gemeinden Delligsen, Kaierde und Lenne. Im Jahre 1935 ist der Umsatz weiter gestiegen. Der Um- fang des Auslandsgeschäftes blieb unverändert. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 429 427 qm, wovon rd. 110 500 qm bebaut sind. 372 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V.