― * Ueberlandwerk Oberfranken Aktiengesellschafft Sitz der Verwaltung: Bamberg, Luitpoldstraße 51. Gründung: Die Gründung erfolgte am 14. April 1920 mit einem Grundkapital von M 4 Millionen. Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Erzeugung, der Bezug und der Verkauf elektrischer Energie, die Errichtung und der Betrieb hierzu geeigneter Werke und Anlagen, die Pachtung und Verpachtung, der Erwerb und Verkauf solcher Anlagen, die Erstellung der mit dem Stromverbrauch zusammenhängenden Einrichtungen und der Verkauf von elektrischen Apparaten jeglicher Art, sowie die Beteiligung an gleichen und verwandten Unternehmungen. Vorstand: Dipl.-Ing. Karl Pflügel, Bamberg; Arthur Schirrmacher, Bamberg, stellv. Ernst Weber, Bamberg, stellv. Mitglied. Mitglied; Prokurist: Lorenz Weber, Bamberg. Aufsichtsrat: Staatssekretär Oberst Vowttzender; a. D. Hans Hofmann, München, Ministerialrat August Legat, München, stellv. Vor- sitzender; Brauereibesitzer Fritz Amtmann, Schlüsselfeld; Direktor Theo Benesch, Reichskommissar für die Orts- und Landkrankenkassen in Bayern, München; Staatssekretär Hans Dauser, München; Ministerialrat Rudolf Decker, Direktor der Bayern- werk A.-G., München; Direktor Adolf Graßmück, Maisach; Direktor Maximilian Hagemeyer, Berlin; Regierungsdirektor Wilhelm Hetzel, Ansbach; Bürgermeister Josef Hennemann, Prächting; Direktor Leonhard Hornschuch. Forchheim; Kreisrat Bürgermeister Dr. Karl Ittameier, Gräfenberg; htsrat:) Kreisrat Ing. Lorenz Kraus, Weismain; Stellv. Kreistagspräsident Dr. Paul Müller, Kronach; Ministerialrat Dipl.-Ing. Ernst Obpacher, Vorstands- mitglied der Bayernwerk A.-G., München; Generaldirektor Dipl.-Ing. Franz Pollmann, München; Dipl.-Ing. Georg Seebauer, Leiter des Amtes für Technik bei der Reichsleitungg der NSDAp, München; Ratsherr Eichungsoberinspektor berg; Kreisleiter und Oberbürgermeister Dr. Coburg; Rechtsk. 2. Bürgermeister Dr. Werner Stoll, Regierungsrat I. Kl. Dr. Rupert Streber, Gastwirt Georg Wagner, Frankenhaag. (Aufsic Anton Schäfer, Bam- Otto Schmidt, Bamberg; München; für das Geschäftsjahr 1936: A.-G., Bilanzprüfer Süddeutsche Treuhand-Ges. Nürnberg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr Stimmrecht: je RM 20.— Aktien 1 Stimme. Gevinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals), besondere Abschreibungen und Rücklagen, 4 % Dividende, Gewinnanteil an Vor- stand, 5 % Tantieme an Aufsichtsrat (außer einer festen Vergütung), Rest zur Verfügung der General- versammlung. Zahlstellen: Bamberg: Gesellschaftskasse, Städt. Sparkasse und sämtliche Banken; München: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, Bayerische Staatsbank, Bayerische Vereinsbank, Dresdner Bank. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Am 16. Juli 1919 wurde durch Kreistagsbeschluß ein Kreiselektrizitätsamt gegründet, das am 1. Oktober 1919 in Tätigkeit trat. Die Vorbereitungen für die planmäßige Elektrizitätsversorgung von Oberfranken- West durch dieses Amt waren in wenigen Wochen soweit fortgeschritten, daß die Gründung des Ueberlandwerk Oberfranken Akt.-Ges. am 14. April 1920 möglich war. Die Gründung wurde vom Kreis unter Heranziehung der Konsumenten- gruppen durchgeführt; die größeren Städte im Gebiet von Oberfranken-West, Handels- und Industriekreise, die Landwirtschaft (vertreten durch Genossenschaften) sowie leistungsfähige Baufirmen zeichneten zusammen mit dem Kreis das erste Aktienkapital von M 4 Mill. Zur Gewährleistung einer angemessenen Ver- zinsung der Anlagekapitalien wurden mit den beiden Baufirmen: A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung, München, und Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co., Berlin, entsprechende Bau- und Betriebsführungs- verträge abgeschlossen. Neben dem Bau von Versorgungsleitungen wurde der Ausbau eigener Wasserkraftwerke bei Hirschaid und in Oberwallenstadt bei Lichtenfels in Angriff ge- nommen, um größere Stromquellen für den vorläufigen Bedarf zu sichern. Im Jahre 1924 wurde die Umspann- station Bamberg der Bayernwerk A.-G. fertiggestellt und gleichzeitig das Netz des Ueberlandwerkes Ober- franken mit dem Mainkraftwerk Viereth der Rhein- Main-Donau-A.-G. verbunden. Seitdem verfügt das Unternehmen innerhalb seines Gebietes über soviel selbständige Stromquellen, daß es jedem Stromliefe- rungsanspruch genügen kann. Die mit der Eisenbahnbau-Ges. Berlin, und der A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung München bei Gründung des Unternehmens abge- schlossenen Betriebsführungsverträge wurden durch die wirtschaftlichen Verhältnisse überholt. Es wurden besondere Betriebsgesellschaften, nämlich die Frän- Becker & Co., kische Stromversorgung G. m. b H., Bamberg, und die Nordfränkische Ueberlandzentrale G. m. 5. Bamberg, mit einem Kapital von je RM 6 Mill., um- gestellt auf je RM 10 000.–, gegründet, wobei jede Bartei 50 % des Kapitals zu übernehmen hatte. Um das Verhältnis zwischen dem Ueberlandwerk Ober- franken und seinen Betriebsgesellschaften noch inniger zu gestalten, traten an Stel le der Eisenbahm bau- Ges. Becker & Co., Berlin, deren Tochtergesell- 5947