die im Jahre 1898 auch den Schreibmaschinenbau und im Jahre 1900 den Bau von Automobilen aufnahm. Im Jahre 1907 erfolgte die Umänderung der Firma in „Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Aktiengesell- schaft“. Die vor dem Krieg durchaus günstige Entwick- lung wurde durch die Schwierigkeiten, die sich nach dem Kriege namentlich der Automobilindustrie ent- gegenstellten, beeinflußt. 1929 In der Generalversammlung vom 1. Mai 1929 wurde zwecks Beseitigung der Unterbilanz und Vornahme ao. Abschreibungen die Herabsetzung des Grundkapitals von RM 19 371 000.– auf Reichsmark 9 635 500.– beschlossen. Die Zusammenlegung der Stamm- und Vorzugsaktien erfolgte im Verhältnis 4. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Wiedererhöhung des Stammaktienkapitals um nom. RM 15 375 000.— auf RM 25 000 000.— und des Vorzugsaktienkapitals um nom. RM 10 500.— auf RM 21 000.—. Die durch die Zusammenlegung des Aktien- kapitals freigewordenen Beträge sind im Sinne der Sanierungsbeschlüsse benutzt worden. Die Umstellung des Maschinenparks und der Fabrikeinrichtungen ist durchgeführt und kann im Rahmen des Ausbauprogramms als abgeschlossen gelten. Die Werkseinrichtungen entsprechen dem Stande neuzeitlicher Betriebstechnik. Für absehbare Zeit dürften namhafte Aufwendungen hierfür aicht mehr erforderlich sein. Die Bilanz des Geschäftsjahres 1933 schloß mit einem Gewinn von RM 1 433 015.20 ab. Um diesen Betrag ermäßigte sich der Verlustvortrag aus dem Jahre 1932 in Höhe von RM 6 769 387.20 auf Reichs- mark 5 336 372.–. Zur Beseitigung dieses Verlustes und zur Abstellung aller Anlagewerte auf den Zeit- und Nutzwert beschloß die Generalversamm- lung vom 31. Juli 1934 die Auflösung des gesetzlichen Reservefonds von RM 750 000.– und eine Kapital- herabsetzung in erleichterter Form in der Weise, daß die im eigenen Besitz befindlichen nom. RM 332 200.– Stammaktien eingezogen und das hiernach ver- bleibende Stammaktienkapital von RM 24 667 800.– im Verhältnis 2: 1 auf RM 12 333 900.– zusammen- gelegt wurde. Die Verwendung des sich hieraus er- gebenden Buchgewinnes in Höhe von Reichsmark Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M. 13 336 372.– ist aus der besonders aufgeführten Ge- winn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1933 er- Sichtlich. Die gleiche Generalversammlung beschloß ferner, das herabgesetzte Stammaktienkapital unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre um RM 2 645 100.– zu erhöhen und die nom. Reichs- mark 21 000.– Vorzugsaktien in Staramaktien umzu- wandeln. Hiernach beträgt das Stammkapital Reichs- mark 15 Mill. Von den neuen Aktien wurden nom. RM 1 145 100.– von der Dresdner Bank unter Ver- rechnung eines entsprechenden Teiles ihrer Forde- rung, die restlichen nom. RM 1.5 Mill. gegen Bar- zahlung von anderen Stellen übernommen. Der Aufschwung der gesamter deutschen Wirt- schaft im Jahre 1934 wirkte sich bei der Gesellschaft in einer Erhöhung des Umsatzes um ca. 35 % gegen- über dem Vorjahr aus. Von dem erzielten Reingewinn von RM 1 567 085.60 wurden RM 1.5 Mill. zur Neu- bildung eines gesetzlichen Reservefonds verwendet, der Rest auf neue Rechnung vorgetragen. 1935 Verkauf eines Werkstattgrundstückes. Durchführung von Verbesserungen und Ergänzungen des Maschinenparks und der Fabrikeinrichtungen. Erstmalig nach 8 Jahren kann die Gesellschaft wieder zur Dividendenzahlung übergehen. Der fakturierte Umsatz stieg im Jahre 1935 um 29 %. Die Adlerwerke sind eine der ältesten und größten deutschen Automobil-, Fahrrad- und Schreib- maschinenfabriken. Ihre Werksanlagen bedecken ins- gesamt eine Fläche von 200 000 qm. In den Haupt- städten des Reiches werden eigene Filialen mit repräsentativen Verkaufsräumen und großen Reparaturwerkstätten unterhalten. Ferner wird der Vertrieb und Kundendienst für die Adlererzeugnisse an allen größeren Plätzen der Welt durch etwa 4000 Vertreter und Händler ausgeübt. Der umfangreiche Fertigungsplan der Adlerwerke auf den Gebieten des Kraftwagen-, Fahrrad- und Schreib- maschinenbaues gestattet die Befriedigung aller Kundenwünsche. Die hervorragende technische Durch- bildung der Adlererzeugnisse, die Güte der verwende- ten Werkstoffe, die genaue und vorzügliche Ver- arbeitung verbürgen dem Käufer und Benutzer von Adler-Automobilen, Adler-Fahrrädern und Adler- Schreibmaschinen deren Leistungsfähigkeit, Dauer- haftigkeit, Wirtschaftlichkeit und unbedingte Preis- würdig gkeit. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 111 561 qm, wovon 77 815 qm bebaut sind. 1. Werke in Frankfurt a. M. Werk I: Nutzfläche Werk I und II: 183 726.50 qm. Anlagen: Umfangreiche mechanische Werkstätten für Automobilmotoren, Fahrräder, Schreib- maschinen und sonstige Fabrikation. Werk II: Anlagen: Montageabteilungen für Motorwagen, Er- satzteile und Karosserie-Fabrikation, Preßwerk und Schmiede, Automobilreparatur. Diese beiden Werke stehen in gegenseitiger Ver- bindung und sind durch eine besondere Gleis- anlage miteinander verbunden. 5964 Werk IV: Grundbesitz: 23 000 qm (13 000 qm Nutzfläche). Anlagen: Automobilfertigmontage. Gesamtkraftanlagen: 2 Dampfturbinen mit Adampfverwertung von zu- sammen 10 000 kW; 1 Diesel-Rohöl-Motor von 1000 Ps; 6 Hochdruckdampfkessel mit insgesamt 2100 qm Heizfläche; 2 Dampfkessel im Werk II. 2. Filialen mit eigenem Grundbesitz: in Berlin, München, Königsberg i. Pr., Leipzig, Stuttgart, Hamburg und Nürnberg. Z3. Sonstiger Besitz: a) Unbebautes Grundstück in Berlin (11 624.7 am). b) 4 Wohnhäuser in Frankfurt.