Natronzellstoff- und Papicrfabriken Akfiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Berlin SW 19, Jerusalemer Straße 65/66. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. März 1905 als Allgemeine Petroleum-Industrie Aktiengesellschaft“, Berlin, mit einem Grundkapital von M 12 000 000.—. Am 29. März 1913 Aenderung der Firma in All- gemeine Industrie A.-G.; am 3. Mai 1918 in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Natronzellulose und Papier, sowie die Herstellung von Erzeugnissen aus solchen Rohstoffen. Die Gesellschaft kann zu diesem Zweck industrielle und Handelsunternehmungen selb- ständig im In- und Auslande ins Leben rufen oder sich an solchen Unternehmungen beteiligen. Erzeugnisse: Natronzellulose, Natronkraftpapier, Natronkraft- karton, Kreppapier, Sackpapier, Zellstoffseiden, Per- gamentersatz, Packzellulose, Zellpack, Pergamyn. Durchschlagpost und Florpost, Papiersäcke. Vorstand: Generaldirektor Dr. Philibert Brand, Berlin; Direktor Paul Barnickel, Altdamm; Direktor Eugen Lendholt, Krappitz; Direktor Fritz Hartmann, Berlin; Direktor Paul Trömel, Berlin, stellv. Vorstandsmit- glied. Aufsichtsrat: Dr. Hans Pilder, stellv. Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzender; Josef Forgacs, Geschäftsführer der Wilhelm Hartmann & Co. G. m. b. H., Berlin; Rechtsanwalt Dr. Hermann Fischer, Herbert M. Gutmann, Berlin; 3erlin; (Aufsichtsrat:) Direktor Erich Niemann, Berlin; Generaldirektor Dr. h. c. Carl Schmeil, Vorstands- mitglied der Dresdner Chromo- und Kunstdruck- bapierfabrik Krause & Baumann A.-G., Heidenau; Dr. Trabart Reichsfreiherr von und zu der Tann- Rathsamhausen, Berlin; Geh. Regierungsrat Berengar von Zastrow, Berlin. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936; Treuhandvereinigung A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1 QJanuar bis 31. September). Dezember (bis 1923 Oktober- CGeneralversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Vervendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 3. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Auf- sichtsrat von dem verbleibenden Reingewinn; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Dresdner Berlin; 3Zank, Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Natronzellstoff- und Papierfabriken Aktien- gesellschaft besteht unter dieser Firma seit dem Jahre 1918. Die Gesellschaft wurde im Jahre 1905 unter der Firma All- gemeine Petroleum-Industrie Aktiengesellschaft gegründet, erhielt alsdann unter Aenderung des Gegenstandes des Unternehmens die Firma Allgemeine Industrie-Aktien- gesellschaft, aus welcher schließlich im Jahre 1918 unter nochmaliger Aenderung des Gesellschaftszweckes die „Natronzellstoff- und Papierfabriken Aktiengesellschaft“ hervorgegangen ist. Anfang des Jahres 1918 erwarb sie die Altdamm-Stahl- hammer Holzzellstoff- und Papierfabrik A.-G., die aus der Cellulose- und Papierfabrik in Altdamm bei Stettin und der Cellulose- und Papierfabrik sowie Holzschleiferei in Stahlhammer/Oberschlesien bestand. Die Altdammer Fabrik ist noch heute eine Zweigniederlassung der Ge- sellschaft, während die Stahlhammer Fabrik im Jahre 1922 in eine selbständige Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, nachdem Stahlhammer an Polen fiel. Im April 1918 wurde die Papierfabrik Malmedy, Malmedy i. Rhld., erworben, die aber schon im Jahre 1919 an belgische Interessenten verkauft wurde, da Malmedy an Belgien abgetreten werden mußte. Gegen Ende des Jahres 1918 kaufte die Natronag die Flender & Schlüter A.-G., Brachelen i. Rhld., im Sep- tember 1919 die Arnstädter Cellulose- und Papierfabrik 374 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. G. m. b. H., Arnstadt i. Thür., und übernahm am 25. April 1921 die Papierfabrik Priebus G. m. b. H., Priebus i. Schles., die zuvor als Beteiligung geführt wurde. Am 1. April 1924 pachteten die Natronzellstoff- und Papierfabriken A.-G. die Oberschlesischen Zell- stoffwerke A.-G., Krappitz, und die Papierfabrik Oker A.-G., Oker a. Har. In der Generalversammlung vom 16. Juni 1927 wurden Fusionsverträge mit der Papierfabrik Oker A.-G., Berlin (Oker, Harz), und der Oberschlesischen Zellstoffwerke A.-G., Berlin (Krappitz O.-S.), genehmigt, wonach diese beiden Gesellschaften mit Wirkung ab 1. Januar 1927 als Ganzes unter Ausschluß der Liqui- dation auf die Natronzellstoff übergehen. Einer Kapi- talerhöhung zur Durchführung der Uebernahme be- durfte es nicht, da sich das Kapital beider Gesell- schaften bereits im Besitz der Gesellschaft befand. Der Absatz im Laufe des Jahres 1932 ging weiter zurück. Die Exportlieferungen blieben völlig aus. Der Betrieb Priebus wurde stillgelegt, während die Betriebe Altdamm und Krappitz nur zum Teil be- schäftigt werden konnten. Alle anderen Werke standen völlig still. Der im Geschäftsjahr 1932 entstandene Verlust wurde zu Lasten des Reservefonds ausgebucht und der Verlust des Vorjahres auf neue Rechnung vor- getragen. 5969 = 0 *