* Natronzellstoff- und Papierfabriken Aktiengesellschaft in Berlin Das Jahr 1933 brachte eine allgemeine Belebung für die Natronzellstoff- und Papierfabriken. Die steigende Nachfrage für inländische Natronzellulose sowie für Sack- und Natronpackpapiere ermöglichte eine bessere Ausnützung der Leistungs fähigkeit der in Betrieb befindlichen Werke der Gesellschaft. Im September 1933 wurde das Werk Priebus wieder in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 1934 trat eine wesentliche weitere Steigerung der Zellstoff- und Papierproduktion ein, so daß im November auch das seit 3 Jahren still- stehende Werk Oker wieder in Betrieb gesetzt werden konnte. Zwecks Ausgleichs von Verlusten und Wertminde- rungen beschloß die Generalversammlung vom 18. De- zember 1934 eine Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form unter gleichzeitiger teilweiser Auf- lösung des Reservefonds in Höhe von RM 140 811.65. Nach Einziehung von RM 50 000.— eigener, unent- geltlich zur Verfügung gestellter Aktien wurde das verbleibende RM 6.45 Nill. betragende Kapital im Verhältnis 3:2 auf RM 43 Mill. zusammengelegt. Der sich aus der Sanierung ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 2 340 811.62 wurde mit Reichsmark 2 200 642.28 zur Abdeckung des Verlustes, mit Reichs- lagen und mit RM 4669.34 zu Abschreibungen auf Beteiligungen und Wertpapiere verwendet. Die Natronag besteht also in ihrer heutigen Form erst, seitdem die Wilhelm Hartmann & Co. G. m. b. H. im Jahre 1922 das Unternehmen erworben und ihm die Natronzellstoffabrik in Krappitz O.-S. und die Natronpapierfabrik in Oker a. Harz angegliedert hat. Sie umfaßt sechs sowohl der Größe wie der Renta- bilität nach voneinander sehr verschiedene Werke, von denen fünf der Herstellung von Natronpapieren aus eigenem Zellstoff dienen. Der Schwerpunkt der Natronag liegt in dem ganz modern ausgebauten Krappitzer Betrieb. Krappitz ist für die Verarbeitung oberschlesischer Hölzer sehr günstig gelegen; für Wasserverladung der Fertigprodukte kann die Oderschiffahrt benutzt werden. Das Krappitzer Zellstoffwerk versorgt auch die weiter zur Natronag gehörenden Werke in Brachelen, Priebus und Oker mit Natronzellulose. Das zweite Zellstoffwerk liegt in Altdamm bei Stettin und ist ein wesentlich älterer Betrieb. Die Zellstoff- produktion wird in diesem Werk restlos zu Papier verarbeitet. Zu den bereits erwähnten Werken kommt als sechstes die kleine Papierfabrik in Arnstadt (Thür.) hinzu, die mit ihrer Erzeugung von hochwertigen Spezialpapieren aus Sulfitzeflstoff aus dem einheit- lichen Produktionsprogramm der übrigen Werke herausfällt. Besitz- und Betriebsbeschreibung. mark 135 500.– zu Sonderabsc hreibungen auf An- Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 901 12 wovon 82 318 qm bebaut sind. 9 qm, I1. VNatronzellstoff- und Papierfabrik Altdamm. Grundbesitz: 199 246 qm, bebaut 25 888 qm. Betriebseinrichtung: Zellulose- und Papierfabrik mit Reparaturwerkstatt. Maschinelle Anlagen: Natronzellstoffabrik mit einer Holzauf- bereitungsanlage, 10 gewinnungsanlage mit Kochern, 1 Sodawieder- 2 Drehöfen und Vacuum- verdampfstation sowie 1 Entwässerungsmaschine; Papierfabrik mit 4 Papiermaschinen mit einer beschnittenen Arbeitsbreite von 230 em, 230 cm, 215 em und 180 em, ferner 17 Holländern, 3 Koller- gängen, 3 Querschneidemaschinen sowie sämtlichen Hilfsmaschinen zur Ausrüstung und Verpackung der Papiere; der Papierfabrik sind angegliedert eine Kartonklebeanlage mit 2 Klebemaschinen von 220 em und 170 em Arbeitsbreite, eine Trocken- kreppereianlage sowie eine eigene Papiersack- fabrikationsanlage mit den entsprechenden Hilfs- maschinen. Kraftanlagen: 2000 PS. Häuser: Fabrikgebäude mit Nebengebäuden, 1 Büro- gebäude mit Direktorwohnung, 4 Beamten- und 5 Arbeiterwohnhäuser, ausgedehnte Lagerräumlich- keiten. Wagenpark: 2 Personenautos, 1 Lastkraftwagen, 4 Anhänger, 14 Kastenwagen, 6 Rollwagen, 1 Wirtschaftswagen- Licht- und Kraftanlage von insgesamt 5970 4 Wasserwagen, 1 Krankenwagen, 6 Pferde; sowie Anschlußgleis an die Staatsbahnlmnie Stettin-—Star- gard; der Zustellung und Abfuhr der Güter dient eine eigene feuerlose Lokomotive. Kapazität: Zellstoff 14 400 t. Papier 18 000 t, Kraft- karton 5000 t. 2. Zweigniederlassung Krappitz O.-S. Grundbesitz: 367 236 qm, bebaut 28 200 qm. Betriebseinrichtung: Papierfabrik, Zellulosefabrik. Maschinelle Anlagen: Natronzellstoffabrik mit 6 drehbaren Kochern, 2 stehenden Kochern, 3 modernen Diffuscuranlagen, einer Sodawiedergewinnungs- anlage mit 6 Drehöfen und 2 Laugenverdampf- stationen, 1 Kalkregenerierungsanlage, 1 Trocken- anlage und 2 Entwässerungsmaschinen; Papierfabrik mit 3 Papiermaschinen, davon 2 mit je 210 em und eine mit 235 em beschnittener Arbeitsbreite, 18 Holländern, 5 Kollergängen sowie sämtlichen erforderlichen Hilfs- und Neben- maschinen; der Fabrik ist eine Papiersackfabri- kationsanlage mit den erforderlichen Hilfsmaschinen angeschlossen. Kraftanlagen: 5 Wasserrohrkessel mit 2550 qm Heigzfläche; 3 Dampfturbinen von zusammen 4500 kW Leistung. Häuser: 4 Beamtenwohnhäuser, 4 1 Direktorvilla. Wagenpark: 3 Pferde, 2 Wagen, 1 Auto. Kapanität: Zellstoff 48 000 t, Papier 18 000 t. Arbeiterwohnhäuser,