Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen A.-G. Sitz der Verwaltung: Bochum. Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. Januar 1896 unter der Firma Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 9. Juni 1934 erhielt die bisherige Firmenbezeichnung den Zusatz Aktiengesellschaft. Gegenstand des Unternehmens: Bau, Erwerb und Betrieb von Straßenbahnen, Autobusbetrieb. Vorstand: Direktor Ernst Riemenschneider, Bochun; Direktor Fritz Holschmacher, Bochum. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. Otto Leopold Piclum, Bochum, Vorsitzender; Oberbürgermeister Karl Böhmer, Gelsenkirchen, stellv. Vorsitzender; Bürgermeister Dr. Franz Geyer, Bochum; Direktor Fritz Adam, Gelsenkirchen; Direktor Dr. W. Kern, Essen. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsprüfung G. m. b. H., Essen. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 700.— Stammaktien 1 Stimme. Reingevinn-Vervendung: 1. Zu dem gesetzlichen Reservefonds 5 %, so oft und so lange dieser Fonds nicht den zehnten Teil des Grundkapitals beträgt. 2. Zur Bestreitung etwa nötiger besonderer Ab- schreibungen und Rücklagen. 3. Zur Verteilung einer Dividende von 4 % an die Aktionäre. 4. Zur Verteilung an die Mitglieder des Aufsichts- rates zusammen 10 %, mindestens aber ein Be- trag von RM 12 000.— (zwölftausend Reichs- mark). 5. Zur Verteilung an den Vorstand und die anderen Beamten der Gesellschaft nach Maßgabe ihrer Anstellungsverträge bzw. nach näherer Fest- stellung des Aufsichtsrates. Der Rest wird unter die Aktionäre als Dividende nach Verhältnis der Aktienbeträge verteilt, insofern die Generalversammlung nicht eine andere Ver. wendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Bochum; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Bochum, Gelsenkirchen; Kommunalbank A.-G., Bochun; Westfalenbank A.-G., Bochum; Dresdner Bank, Filiale Bochum. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1923/27 Erhebliche Erweiterung der Betriebs- anlagen und des Verkehrsnetzes. Wiederaufnahme der stillgelegten Strecken und Erweiterung des Bahn- netzes. Umbau und Neubau des Betriebsbahnhofes Gelsenkirchen. 1926/28 Neubau Bahnhof Bochum (Größe 14 000 Quadratmeter). 1927 Neuregelung des Vertragsverhältnisses mit Wattenscheid. Erwerb eines Grundstücks von zirka 5 Morgen an der Essener Straße in Buer. 1929 Am 1. Februar wurde gemeinschaftlich mit der Westfälischen Straßenbahn G. m. b. H. von der Autobusgesellschaft Bochum-Herne-Witten G. m. b. H. der Autobusbetrieb in den Städten Bochum, Herne und Witten übernommen. Der Betrieb wird als „Autobusbetrieb Mark“ fortgeführt. Die seit Jahren an die Essener Straßenbahn verpachtete Strecke Steele–Spillenburg–Rellinghausen ist an diese verkauft worden. Die mit den Städten Bochum-Gelsenkirchen und Wanne-–Eickel bestehenden Verträge sind verlängert worden. 1930 Ankauf der seit 1893 gepachteten Strecke Bochumterne; der Kaufpreis von RM 1 300 000.—– ist in acht Jahresraten zu zahlen. Stillegung des cigenen Autobusbetriebes am 31. Juli, Wiederauf- 375 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. nahme mit drei neuen leichten Wagen am 20. Dezem- ber. Die für Rechnung der Autobusgesellschaft Mark betriebene Linie Caroline-BochumHerne wurde zu Jahresanfang eingestellt. Am 31. Dezember wurde der Autobusbetrieb Mark aufgelöst und die Strecke Bochumuerenburg für eigene Rechnung über- nommen. 1931 Im Juli wurde eine Autobuslinie von Bochum nach Blankenstein eröffnet. Mitte August 1931 wurde die Verwaltung der Westfälischen Straßenbahn für deren Rechnung auftragsweise über- nommen. 1932 Im Laufe des Jahres 1932 wurden die in Essen-Steele liegenden Bahnanlagen einschließlich des dazugehörigen Grundstücks (29.4 a) mit der Wagen- halle zum Preise von RM 600 000.–— an die Essener Straßenbahn (Süddeutsche Eisenbahn - Gesellschaft) verkauft. Die Uebergabe und Inbetriebnahme durch die Essener Straßenbahn erfolgten am 1. August 1932. Gleichzeitig wurden zur Bereinigung der Eigentums- verhältnisse einzelne Teile der Linie Gelsenkirchen— Katernberg–Essen mit der SEG. ausgetauscht. Am 1. Oktober 1932 wurde der Betrieb auf der Hattinger Kreisbahn bis zur Ruhr übernommen; nach Abschluß des Schiedsverfahrens zwischen der Stadt Bochum und dem Ennepe-Ruhr-Kreis wird die Strecke 5985