Berlin-Gubener Hutffabrik Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Guben III. Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. April 1888 mit einem Grundkapital von M 1 000 000.–. Die Gesell- schaft übernahm bei ihrer Gründung das von Apelius Cohn und Herm. Lewin 1859 in Berlin und 1876 in Guben unter der Firma A. Cohn gegründete Hut- fabrikationsgeschäft und firmierte bis 29. Mai 1934 Berlin-Gubener Hutfabrik A.-G., vormals A. Cohn. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Hüten (Wollhüte) und sonstigen Erzeugnissen, insbesondere der Fortbetrieb der frühe- ren Hutfabriken A. Cohn und Berthold Lißner in Guben. Vorstand: Dr. jur. Alexander Lewin, Guben. Aufsichtsrat: Geh. Regierungsrat Dr. h. c. Ludwig Kastl, Berlin, Vorsitzender; Frau Käthe Oppenheimer, Berlin, stellv. Vorsitzende; Fabrikant Rudolf Bernheim, Stuttgart; Staatssekretär i. R. Dr. Carl Heinrici, Berlin; Staatssekretär z. D. Professor Dr. Julius Hirsch, Berlin; Justizrat Johannes Koch. Guben; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Justizrat Gustav Marcus, Guben; Kaufmann Philip Samuel van Perlstein, Amsterdam; Rechtsanwalt Dr. Siegfried Süskind, Berlin; Direktor Fritz Wintermantel, Vorstandsmitglied der Dedi-Bank, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung je nom. RM 100.— (Stimmrecht): Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen: zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zu- stehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer über 4 % hinausgehenden an den Aufsichtsrat; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Tantieme von 8 % des Dividendenbetrages –0 Zahlstellen: Commerz- und Privat-Bank A.-G., Guben; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Dresden; Dresdner Bank, Berlin, Guben; Jarislowsky & Co. i. L., Berlin; Niederlausitzer Bank, Guben. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1906 Erwerb der Hutfabrik Berthold Lißner in Guben. 1917 Erwerb des in allernächster Nähe des Fabrikgrundstückes Uferstraße gelegenen 15 640 qm umfassenden Richard Schliefschen Parkgrundstückes für M 165 000.—. 1918 Beteiligung an der Maschinenfabrik Wilhelm Quade G. m. b. H., Guben. 1922 Gründung der Berlin-Gubener Haarhutfabrik A.-G., Guben. 1927 Erwerb eines Grundstücks in Luckenwalde. 1927 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 20. Juni wurde das Kapital um RM 1 050 000.—– auf RM 6 300 000.— erhöht. 1930 hat die Gesellschaft ihre Haarhut-Interessen zusammengefaßt, indem sie die getrennt fabrizierende Haarhut-Abteilung des Betriebes Lißner sowie die in ihrem Besitz befindliche Berlin-Gubener Haarhut- Fabrik G. m. b. H. stillegte und beide Abteilungen in der ebenfalls ihr gehörenden „Berlin-Gubener Haar- hutfabrik A.-G.“' vereinigte, wodurch die Leistungs- fähigkeit in technischer Hinsicht erhöht und nicht unerhebliche Einsparungen an Unkosten ermöglicht wurden. 1932 Beteiligung an einer Damenhutfabrik. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 154 741 qm, wovon 26 024 qm bebaut sind. 1. Werk Guben. Grundbesitz: 67 915 qm, Uferstraße, Am Winkel, Alte Poststraße. 2 3 2. Parkgrundstück in Guben. Grundbesitz: 15 640 qm. 3. Wohnhäuser in Guben. a) Winkelstraße 4 und 5, b) Hoemannstraße 5, 6, 7, 8. 4. Grundstück in Luckenwalde. Größe: 12 261 qm, bebaut 2 339 qm.