Kühltransit-Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Hamburg P.1, Ferdinandstraße 56. Zentrale: in Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. Mai 1920 mit einem Grundkapital von M 5 000 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Errichtung und Betrieb von Kühlhäusern und Kühltransportmitteln, Betrieb von Lager- und Trans- portgeschäften und Errichtung von Zweignieder- lassungen. Kühlhäuser: in Hamburg, Berlin und Leipzig, sowie eine Eis- fabrik in Leipzig. Vorstand: Geheimer Regierungsrat Dr. Paul Bach. Leipzig, Vors.; Oscar Jalaß, Hamburg; Georg Junge, Hamburg. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. Karl Deters, Hamburg, Vowitzender: Hermann Sutor, Direktor der Lager- und Speditions- Ges. m. b. H. Hamburg, stellv. Vorsitzender; Henry Everling, Hamburg; Anton Hübbe, Direktor der Dresdner Bank, Hamburg; Dr. Erich Katter, Reichsbahndirektor a. D. Berlin; Hans Kroch, Geschäftsinhaber der Bankfirma Kroch 23 K.-G. a. A., Leipzig; Dr. Edgar Landauer, Oberregierungsrat, Direktor der Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin: Fritz Proebst, Direktor der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen, Hamburg; Geh. Kommerzienrat Georg Proebst, Brauereidirektor, München. Zweigniederlassungen: in Leipzig und Berlin. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936; Deutsche Waren-Treuhand-A.-G., Hamburg-Rerlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht); je nom. RM 100.— Namensaktien Reihe 4 1 Stimme, jedoch in den bekannten drei Fällen 4 Stimmen, je nom. RM 100.— Inhaberaktien Reihe B 1 Stimme. Reingevwinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende von 4 % an die Namensaktien Reihe A; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende von 4 % an die Inhaberaktien Reihe B; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktien der Reihe A und B gleichmäbig als Super- dividende verteilt, soweit nicht die Generalversamm- lung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Hamburg; Dresdner Bank, Berlin, Hamburg, Leipzig; Kroch jr., K.-G. a. A., Leipzig; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; M. M. Warburg & Co., Hamburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Kühltransit-Aktiengesellschaft betreibt Kühl- häuser in Hamburg, Leipzig und Berlin. Mit dem Kühlhaus in Leipzig ist eine Eisfabrik verbunden. Die Kühlhäuser in Hamburg und Leipzig befinden sich in erpachteten Gebäuden und Gebäudeteilen, das Kühlhaus in Berlin ist auf Gelände errichtet, das bis zum 31. Dezember 1972 erpachtet ist. Mit der Eisenbahn-Verkehrsmittel-Aktiengesell- schaft, Berlin, besitzt die Kühltransit-Aktiengesell- schaft zu gesamter Hand einen Kühlwagenpark, der zu Vermietungen bestimmt ist und von der Kühl- transit-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Leipzig, verwaltet wird. Die Anteile dieser Gesellschaft sind im Besitze der Eisenbahn-Verkehrsmittel-Aktiengesellschaft und der Kühltransit-Aktiengesellschaft. In Cuxhaven besitzt die Kühltransit-Aktiengesell- schaft eine Fischgefrieranlage, deren Betrieb an die Werkwagen-Aktiengesellschaft, Leipzig, verpachtet ist. Die Anteile dieser Gesellschaft befinden sich im ausschließlichen Besitz der Kühltransit-Aktiengesell- schaft. 1927 Abstoßung der Beteiligung an der Kühl- fisch Akt.-Ges., Wesermünde; Verkauf des Kühl- Schiffes von 700 Br.-Reg.-T. 1928 Erhöhung des Stammaktienkapitals um RM 600 000.— auf RM 3 000 000.— zur Durch- führung größerer Bauprojekte. Diese Erhöhung ist mit Wirkung ab 23. August 1928 durchgeführt worden. Bezugsrecht 4: 1 zu 132 %. Das Agio in Höhe von RM 114 165.51 wurde der gesetzlichen Reserve zu- geführt. Errichtung eines Kühlhauses am Osthafen in Berlin; Gründung einer Zweigniederlassung in Berlin. 1929 Zwecks Durchführung des Bauprogramms nahm die Gesellschaft ein langfristiges Darlehen in Höhe von RM 850 000.— auf. 1930 Am 8. April Dachstuhlbrand im Leipziger Kühlhause. Der Schaden war durch Versicherung ge- deckt; der Betrieb erlitt keine Unterbrechung. 1931 Beteiligung an der Gründung der Bahnhof- Kühlhaus-A.-G. in Basel mit sfr. 50 000.–. 1932 Aus zollpolitischen Gründen ging das Ge- schäft der Kühlhäuser im Freihafen Hamburg 80 stark zurück, daß ein Teil des Werkes abgebrochen werden mußte. Auf die Beteiligung an der Bahnhof-Kühlhaus- A.-G., Basel, ist der im Vorjahr zurückgestellte Rest- betrag einbezahlt worden. 1933 Beendigung der Abbruchsarbeiten zwecks Verkleinerung des Werkes I im Hamburger Freihafen; die hierdurch bedingten außerordentlichen Aufwen- dungen erreichten eine Höhe von rd. RM 52 000.—. In Leipzig wurde das Werk I gegen Ende des Jahres wieder in Betrieb genommen. 6055