Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken = Sitz der Verwaltung: Hannover-Hainholz. Gründung: Die Gründung erfolgte am 8. September 1898 unter Uebernahme der seit 1864 bestehenden Firmen S. Oppenheim & Co., Hannover, und Schlesinger & Co., Harburg, mit einem Grundkapital von M 2 750 000.—. Die Firma lautete bis 20. Juni 1933: Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken Aktiengesell- schaft, vormals S. Oppenheim & Co. und Schlesinger & Co. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Schleifmaterial aller Art aus Schmirgel, Corund, Carborundum, Glas, Flint; Errichtung von Zweigniederlassungen; Beteiligung an gleichen Unternehmungen. Erzeugnisse: Schleifpapiere, Schleiftuche, gekörnte schlämmte Schleifmittel aller Art. und ge- Vorstand: Direktor Dipl.-Ing. Heinz Kleber, Direktor Ernst Bolik, Hannover. Hannover; Aufsichtsrat: Generaldirektor Dr.-Ing. e. h. Albert Würth, Borntal bei Einbeck, Vorsitzender: Carl Schleipen, Direktor der Dresdner Bank, Berlin- Charlottenburg, stellv. Vorsitzender; Konsul H. Steinle, Blankenburg a. Harz; Senator Friedrich Voss, Direktor der Vosswerke A.-G., Sarstedt. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Vereinigung Aktiengesellschaft, Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1928 April /März). Generalversammlung Stimmrecht': je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. je nom. RM 60.— Vorzugsaktien 1 bzw. 2 Stim- men in den drei Sonderfällen. HNeingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens (Min.) 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- Kapitals); 2. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen; zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat vom verbleibenden Reingewinn; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Ö―t Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Hainholz: Dresdner Bank, Hannover und Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1926/27 Abzahlung einer Grundschuld und Konso- lidierung schwebender Schulden durch Aufnahme einer 8 %igen hypothekarischen Anleihe in Höhe von RM 1.2 Mill. Im zweiten Halbjahr guter Geschäfts- gang. 1927/28 Weiter gebesserter gewinnbringender Ge- schäftsgang. 1928 Größere Betriebsausfälle durch Streiks und Aussperrungen, allgemein ungünstigere Wirtschafts- lage führten Absatzrückgang herbei. 1930 Um das Fabrikationsprogramm zu verein- heitlichen, wurde beschlossen, die Maschinenfabrik und anschließend daran auch die Scheibenfabrik still- zulegen. Die Gesellschaft beschränkt ihr Fabrikations- programm dann auf ihr ursprüngliches Spezialgebiet, d. h. auf die Herstellung und den Vertrieb von Schleiftuchen und Schleifpapieren, sowie von ge- körnten und geschlämmten Schleifmitteln aller Art. 1931 Die Generalversammlung vom 22. Juli ge- nehmigte die Herabsetzung des Stammaktienkapitals durch Einziehung von nom. RM 180 000.–— eigener Aktien und Zusammenlegung des verbleibenden Stammaktienkapitals von RM 3 300 000.– im Ver- hältnis 3: 1 auf RM 1.1 Mill. zwecks Tilgung des nach Inanspruchnahme des Gewinnvortrages aus 1929 (RM 89 001.66) und des gesetzlichen Reservefonds (RM 343 900.–) verbleibenden Verlustes des Geschäfts- jahres 1930 in Höhe von RM 1 114 476.63, sowie zwecks Vornahme von Sonderabschreibungen in Höhe von RM 1 230 923.37 (und zwar RM 375 000.– auf Grund- stücke, RM 450 000.– auf Gebäude, RM 165 000.– auf Betriebs- und Werkzeugmaschinen, RM 240 923.37 auf Lagerbestände). Das Jahr 1931 stand im Zeichen der Um- und Neu- organisation der Betriebe, bedingt durch die Ab- stoßung und Stillegung der Maschinenfabrik und der Schleifscheibenfabrik in Hannover-Hainholz. Die Zweigfabrik in Harburg a. Elbe wurde still- gelegt und deren Produktion auf den Hainholzer Betrieb übergeführt. 1932 Errichtung einer Appretur-Anlage. Erweite- rung des Fabrikationsprogramms auf Spezialartikel. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 20. Juni 1933 wurde der Firmenname in Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken Aktiengesellschaft geändert. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eeine Größe von 70 741 qm, wovon 25 291 qm bebaut sind. 1. Werk Hannover-Hainholz. Größe: 66 231 qm, bebaut 22 492 qm. Betriebsanlagen: Mühle für Schleifmaterialien, Appretur- Anlage, Anfertigungsmaschinen für Schleiftuche und Schleifpapiere. Kraftanlagen: Kraftmaschinen von 300 P8S, Kessel mit 550 qm Heizfläche, Starkstromkraftanlage von 350 KW 6061