Kleinbahn-Aktien-Gesellschaft Gransee-Neuglobsow. Sitz in Berlin W 35, Tirpitzufer 36. Gegründet: 5./7. 1928; eingetragen 29./12. 1928. Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn vom Bahn- hof Gransee der Reichsbahn bis zum Dorfe Neuglobsow mit einer Abzweigung von Schulzendorf nach Lindow. Vorstand: Landesbaurat Walther Borchart, Ber- lin; Bürgermeister Oskar Leue, Gransee. Aufsichtsrat: Vors.: Landrat Freih. von Uslar- Gleichen, Neuruppin; Stellv.: Erster Landesrat Dr. Müller-Haccius, Berlin; Landesdir. der Provinz Bran- denburg von Arnim, Berlin; Oberforstmeister Back, Potsdam; Ober-Reg.-Rat Jende, Potsdam; Dir. bei der Reichsbahn Pauly, Stettin; Reichsbahnoberrat Steinert, Stettin (als Vertreter des Preuß. Staates mit beratender Stimme). Betriebsleitung: Die Bearbeitung der Vor standsgeschäfte erfolgt durch die Landeseisenbahn- direktion Brandenburg in Berlin, die Betriebsführung ist der Ruppiner Eisenbahn A.-G. in Neuruppin über- tragen worden. Entwicklung: November 1928 begonnen. 8./8. 1930 in Betrieb genommen. zeichnung „Stechlinseebahn“, Betrieb: Die Kleinbahn beginnt im Reichsbahnhof Gransee (Nordbahn), umgeht nördlich die Stadt Gran- see, durchschneidet den südlichen Zipfel des Gran-Sees, kreuzt die Chausee Gransee–Menz, verläuft dann nörd- lich der Dörfer Schönermark und Sonnenberg bis Schul- zendorf und führt von hier an Königstädt vorbei über Großwoltersdorf und Menz nach Neuglobsow. –— Die Verbindungsstrecke Schulzendorf–Lindow verläuft vom Bahnhof Schulzendorf zwischen den Dörfern Rönnebeck und Banzendorf nach dem Bahnhof Lindow der Rup- piner Eisenbahn. Die Einmündung in die Ruppiner Eisenbahn liegt auf freier Strecke, gesichert durch ein Stellwerk, das in Abhängigkeit vom Bahnhof Lindow steht. Gesamtlänge der Kleinbahn: 31.772 km, wovon 22.833 km auf die Hauptstrecke Gransee–Neuglobsow und 8939 km auf die abzweigende Strecke Schulzen- dorf–Lindow entfallen. Betriebsmittel: 1 Heißdampflokomotive von 40 t Dienstgewicht, 1 benzinmechanischer Triebwagen 3. Klasse mit 50 Sitz- und 30 Stehplätzen, 3 Personen- wagen 3. Klasse, 1 Packwagen mit 3 Abteilen 3. Klasse, 2 bedeckte Güterwagen, 3 offene Güterwagen. Die 5 Güterwagen sind in den Reichsbahnwagenpark eingestellt. Verbandszugehörigkeit: Die Kleinbahn ist Mitglied der Pensionskasse für Beamte Deutscher Pri- vateisenbahnen in Berlin und der Straßen- und Klein- bahnberufsgenossenschaft in Berlin. Kapital: 2 400 000 RM in 2400 Nam.-Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Die Ueber- Mit den Bauarbeiten wurde im Die Kleinbahn wurde am Sie erhielt die Be- tragung einer Aktie darf nur an das Deutsche Reich, den Preußischen Staat, den Preußischen Forstfiskus oder einen Kommunalverband erfolgen und bedarf der Zustimmung des Aufsichtsrats. Aktionäre: Deutsches Reich 600 000 RM, Preußi- scher Staat 600 000 RM, Preußischer Forstfiskus 60 000 RM, Brandenburgischer Provinzialverband 600 000 RM, Kreis Ruppin 264 000 RM. Stadtgemeinde Gransee 40 000 RM, folg. Gemeinden: Groß-Woltersdorf 30 000 RM, Königstädt 7000 RM. Sonnenberg 20 000 RM. Menz 65 000 RM, Neuglobsow 30 000 RM, Schönermark 6000 RM, Schulzendorf 47 000 RM, Banzendorf 1000 RM, Rönne- beck 20 000 RM und Stadtgemeinde Lindow 10 000 RM. Bilanz 31./12. 1945: Sa. 2 470 048 RM. Aktiva: Anlagevermögen (2 411 881): Bahnanlagen: a) Bahn- betriebsgrundstücke einschl, der Gleisanlagen, der Streckenausrüstung und der Betriebsgebäude 2 181 702. b) Fahrzeuge 230 179, Umlaufsvermögen (6748)/: Stoff- vorräte des Betriebsfonds 6677, Vorschuß für die Klei- derkasse 71, Verlust (Betriebsverlust aus Vorjahren 59 516, hiervon aus Ueberschüssen 1935 gedeckt 8097) 51 418. – Passiva: A.-K 2 400 000, Erneuerungsfonds 297, Bahnanlagefonds 34 569, Schuld an Ruppiner Eisen- bahn 35 182. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: 8, 186 515 RM. Soll: Verlustvortrag 59 516, 3etriebsausgaben: Persönliche Ausgaben: Besoldungen, Löhne und sonst. Bezüge ausschließlich der Löhne der Bahnunterhal- tungs- und Werkstättenarbeiter 21 993, soz. Ausgaben 3279, sächliche Ausgaben: Für Unterhaltung und Er-— gänzung der Ausstattungsgegenstände sowie für Be- schaffung der Betriebsstoffe 31 363, für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung der baulichen Anlagen einschließl. der Löhne der Bahnunterhaltungsarbeiter 15 351, für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung der Fahrzeuge und maschinellen Anlagen einschl. der Löhne der Werkstättenarbeiter 7475, sonst. Ausgaben 17 634, Abschreibung auf Bahnanlagen 26 914, Zinsen soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 2715, Besitz- steuern der Gesellschaft 270. – Haben: Betriebsein- nahmen: Aus dem Personen- u. Gepäckverkehr 33 037, aus dem Güterverkehr 86 456, sonst. Einnahmen 4204. erlassene Beförderungssteuer 8097, Zuschuß d. Kreises Ruppin 3300, Verlust (Vortrag) 51 418. Betriebsleistung 1933 1934 1935 Beförderte Personen... 49 357 50 809 65 023 Befurderte Güter..... t 13 776 14 826 57 452 Dividenden 1930–1945: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Brandenburg. Provinzialbank und Girozentrale; Neuruppin: Ruppiner Kreissparkasse. Letzte o. G.-V.: 29./6. 1936. Glashütte Heidenau Aktiengesellschaft. Sitz in Heidenau i. Sa., Kreuzstraße 1 (Treuhänder Schliebe). Gegründet: 26./9. 1930; eingetragen 8./10. 1930. Zweck: Herstellung, Vertrieb und Handel von Glas und Glaswaren jeder Art, von Flaschen, Wirt- schafts- und Beleuchtungsglas, der Erwerb und Betrieb der in Heidenau gelegenen Glashütte. Der Fabrikations- betrieb ruht. Vorstand: Major a. D. Carl Rehbock, Halle. Aufsichtsrat: Kaufm. Hans Heckert, Halle a. d. Saale; Kaufm. Otto-Heinrich Spitzer, Halle a. d. Saale; Frau Rehbock, Halle a. d. Saale; Frau Brüll, Dresden. Bilanzprüfer für 1936: Franz Ringel, Dresden-A. Erundbesitz: 16 500 qm, davon 7000 qm bebaut. Anlagen: Vollkommen eingerichtete Hohlglashütte für den Betrieb von 2 Glasöfen u. Raffinerie. Sonstiger Besitz: 4 Arbeiterwohnhäuser, großes Bürogebäude, eine große Baustube. Kapital: 50 000 RM in 50 Akt. zu 1000 RM, über- nommen von den Gründern zu pari. ein Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 170 970 RM. Aktiva: Rückständ. Einlagen auf das A.-K. 37 500; Anlagever- mögen (115 989): Grundstücke 21 130, Wohngebäude 62 200, Fabrikgebäude 30 986, Einricht. 1673; Umlaufs- vermögen (4400): Forderungen 340, Kassenbestand 33, andere Bankguth. 4026, Verlust (Vortrag 7580 £ Ver- lust 1935: 5500) 13 080. – Passiva: A.-K. 50 000, Grund- schulden 80 000, Rückstell. 210, Darlehen 40 450, Ver- bindlichkeiten auf Grund von Leist. 309. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 21 917 RM. Soll: Verlustvortrag 7580, Abschreib. auf Anlagen 2440, Zs. 5513, Besitzsteuern 502, Grundstücksunterhaltung 1638, Hausinstandsetz. 1026, Unkosten 3216. – Haben: Mieten 8765, ao. Erträge 71, Verlust 13 080. Dividenden 1930–1935: 0 . Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Zweigstelle Heidenau; Stadtbank Heidenau. 6073