Elektrizifätswerk und Straßenbahn Braunschweig A.-G. Sitz der Verwaltung: Gründung: Die Gründung erfolgte am 7. September 1881 unter der Firma Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig. Am 5. Mai 1922 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Bau,. Erwerb und Betrieb von elektrischen Straßen- bahnen in und bei Braunschweig sowie Abschluß von darauf bezüglichen Geschäften. Errichtung und Be- trieb von elektrischen Stromlieferungsanlagen. Vorstand: J. Lehrmann, Braunschweig. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. W. Hesse, Braunschweig, Vor- sitzender; Direktor F. Tauerschmidt, Berlin, stellv. Vorsitzender; Direktor K. Dominick, Berlin; Ratsherr W. Ehlers, Braunschweig; Direktor K. Kalms, Braunschweig; Ratsherr W. Klamann, Braunschweig; Ratsherr W. Kramer, Braunschweig; Stadtrat A. Kuhls, Braunschweig; Oberbaurat A. Lillig, Braunschweig; Bankdirektor E. Mandke, Braunschweig; Rechtsanwalt und Notar P. Runte, Braunschweig; Stadtrat Dr. E. Schneidler. Braunschweig; Direktor A. Viol, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: L. Hitschler, öffentlich bestellter Wirtschaftsprüfer. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. 290 b. Braunschweig, Wilhelmstr. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500.— Stammaktien 1 Stimme. je nom. RM 1000.– Stammaktien 2 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Be- amten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag steht zur Verfügung der Generalversammlung mit der Maß- nahme, daß, sofern derselbe ausreicht, mehr als 2 % weitere Dividende auf das eingezahlte Aktienkapital auszuschütten, von dem nach Verteilung dieser weiteren Dividende noch ver- bleibenden Mehrgewinn eine Abgabe an die Stadt zu zahlen ist, die beträgt von einem Mehrgewinn bis RM 100 000.– 10 % darüber hinaus bis RM 200 000.–— 15 % darüber hinaus bis RM 300 000.— 20 % darüber hinaus. 25 7% Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Braunschweig; Braunschweigische Staatsbank, Braunschweig; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft. Berlin, Braunschweig. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. — Gegründet: 7. September 1881, eingetragen: 195. September 1881. Ursprünglich Pferdebahnbetrieb. 1897/98 Umstellung auf elektrischen Betrieb mit ober- irdischer Stromzuführung. 7 Stadtlinien, 1 Fernlinie nach Wolfenbüttel. Am 1. April 1900 wurde der Betrieb des 1898/1900 erbauten Elektrizitätswerkes Wilhelmstraße (Gleich- Stromwerk) mit 1250 kW Leistung eröffnet. 1908 Erweiterung des Gleichstromwerkes um 750 kW. Ende 1913 wurde mit dem Bau eines Dreh- Stromwerkes, Uferstraße, sowie eines Umformer- werkes, Wilhelmstraße, begonnen. 1915 Inbetriebsetzung des Drehstromwerkes mit 8400 kW und des Umformerwerkes mit 4800 kW. 1924 Zur Abdampfverwertung des Gleichstrom- werkes im Innern der Stadt, das nur noch zur Reserve diente, wurde ein Fernheizwerk mit 5 Millionen kcal. Stundenleistung ausgeführt, welches am 15. November 1924 in Betrieb genommen werden konnte. Es sind die staatlichen und städtischen Gebäude im Innern der Stadt sowie Geschäftshäuser, Gastwirtschaften ud Hotels angeschlossen worden. 1925 Erweiterung des Fernheizwerks um 8 Mil- lionen kcal. Stundenleistung. ―――― 381 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. 1926 Erweiterung des Drehstromwerkes um 10 000 kW und des Umformerwerkes um 2400 kW. 1927 Erweiterung des Drehstromwerks um 6000 Kilowatt. Erwerb der Braunkohlengrube Georg Engelhardt bei Bornhausen i. Br. von der Gewerk- schaft Carlsfund. 1929 Das Gleichstromwerk wurde stillgelegt, das Fernheizwerk mittels Fernleitung an das Drehstrom- werk angeschlossen. 1930 wurden im Kraftwerk die Einrichtungen für die Versorgung des Fernheizwerkes mit Dampf von 3 Turbinen ausgebaut. 1931: Im Mai 1931 übernahm die Gesellschaft von der Kraftverkehrsgesellschaft m. b. H. die restlichen Anteile der Braunschweigischen Omnibusgesellschaft m. b. H., Braunschweig. Im August 1931 ist der Omnibusbetrieb an die Straßenbahn verpachtet worden. 1932 Im Kraftwerk wurde eine Gleichdruck- verdrängung-Speicheranlage eingebaut. 1935 Erweiterung des Kraftwerkes durch Auf- stellung eines Hochdruckkessels und einer Dampf- turbine. Mit den Reichs-Elektro-Werken wurde ein Vertrag über Lieferung elektrischer Arbeit abge- schlossen. 6081