Strausberg-Herzfelder Kleinbahn-Aktiengcscllschaft Sitz der Verwaltung: Berlin W 62, Kurfürstenstraße 87. Gründung: Die Gründung erfolgte am 18. November 1905 unter der Firma „Brandenburgische Kleinbahn-Aktien- gesellschaft“ mit einem Grundkapital von Mark 1 000 000.—. Am 22. Dezember 1905 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Kleinbahnen. Tätigkeitsgebiet: Betrieb der normalspurigen nebenbahnähnlichen Kleinbahn von Strausberg über Hennickendorf nach Herzfelde. Vorstand: Regierungsbaumeister a. D. Max Semke, Char- lottenburg. Aufsichtsrat: Ziegeleibesitzer sitzender; Ziegeleibesitzer Fritz Hornemann jun., Berlin; Dr. jur. Diedrich Pundt, in Fa. Lenz & Co., Berlin; Assessor Harry Mann, Herzfelde. Gustav Mann, Herzfelde. Vor- Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht); je nom. RM 1000. Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 2. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des A.-K.); 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 5 % an die Stamm-Aktien. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin; Berliner Handels-Gesellschaft K.-G. a. A., Mendelssohn & Co. Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft. J. Dreyfus & Co., deichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., sämtlich in Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Bahn wurde im Jahre 1895/96 als Privat- unternehmen der Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, gebaut. Der Güterverkehr wurde am 26. Ok- tober 1896 eröffnet, der Personenverkehr am 20. Sep- tember 1896. Am 18. November 1905 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Bezeichnung „Brandenburgische Kleinbahn Aktien- gesellschaft“. Durch Beschluß der Generalversammlung vom 22. Dezember 1905 wurde die Firma geändert in: „Strausberg-Herzfelder Kleinbahn-Aktiengesellschaft'. 1931 Der Betriebsvertrag mit Lenz & Co. wurde zum 31. Dezember 1931 gekündigt. Im Januar 1932 ist ein neuer Betriebsvertrag mit dieser Firma ab- geschlossen worden. 1932 Verlängerung der Strecke Strausberg–fHerz- felde nach dem Möllensee; Errichtung einer Um- schlagstelle am Möllensee mit einem 170 m langen Bollwerk. 1933 Vereinigung der „Möllenscebahn“ mit der Stammstrecke. Anschaffung von 2 gebrauchten G- und Rungenwagen von je 15 to Ladegewicht. 1934 Anbau eines Baderaumes am Lokomotiv- schuppen Herzfelde. 1935 Eröffnung einer bahneigenen Kraftfahrlinie von Strausberg nach Liebenberg. Der Personenver- kehr auf dem Schienenwege wurde eingestellt. Be- schaffung eines Dieselomnibusses. Ausgemustert wurde eine Lokomotive und ein Personenwagen. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von rund 210 000 qm. Der Betrieb der Bahnen ist der à2 Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, übertragen. Gesamtlänge der Bahnlinien: 37.630 Möllensee – Herzfelde – Hennickendorf — Stienitzsee — Strausberg Staatsbahnhof (Kleinbahn): Länge: 13.275 km im Hauptgleis; 28.99 km in den Neben- und Anschlußgleisen. In Hennickendorf und Herzfelde sind 14 Ziege- leien und sonstige Industriebetriebe durch Nebengleise mit der Bahn verbunden (rund 25, 40 km). Spurweite: 1, 435 m. Betriebsmittelpark: 1 gek. (D.) Heißdampf-Tenderlokomotive von 51 t Dienstgewicht; gek. (1. C.) Heißdampf-Tenderlokomotiven von 48 t Dienstgewicht; 2 II./III. Klasse-Wagen; 1 HI. Klasse-Wagen; 1 P.-Postwagen; 1 1 10 Pg.-Wagen; gedeckte Güterwagen; 383 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. 23 offene Güterwagen; 1 gedeckter 12 offene Güterwagen 3 Dieselomnibusse. sind in den Reichsbahn- Wagenpark eingestellt. Gebäude: in Strausberg: 1 Wellblechhaus; in Hennickendorf: 1 Bahnhofsgebäude; in Herzfelde: 1 Stationsgebäude, 1 Güterschuppen, 1 Lokomotivschuppen mit Wasserturm und Auf- enthaltsraum. 6113