Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft. Sitz in Lübecdc, Karlstraße. Gegründet: 31./3. 1873; eingetragen 10./4. 1873. Zweck: Maschinenbau, Eisen- und Metallgießerei. und Schiffsbau. Spezialitäten: Fluß-, See- und Trocken- bagger, Absetzapparate, Kohlen-Bagger, Bagger- und Klappschuten, Taucherglocken, Frachtdampfer, Exkava- toren, stationäre Dampfmaschinen u. Schiffsmaschinen, Dampfkessel, Coquillenhartguß, Rotguß. Vorstand: Baurat Dr. Dr. Hinko Fischer, Sieg fried Prausnitz, Dipl.-Ing. J. Schiml. Aufsichtsrat: Vors.: Dir. Wilhelm Peitsch, Ber- lin-Lichterfelde; Stellv.: Dir. Hugo Schröder, Berlin- Dahlem; Reeder K. Blumenthal, Hamburg; Bank- Dir. H. Kehl, Lübeck; Rechtsanw. Georg Haller, Pots- dam; Konsul Albert Heilmann, Berlin; Konsul R. Janus, Lübeck; Dir. John A. Rheder, Lübeck; Dir. Walter Thilo, Lübeck. Bilanzprüfer für 1935: Treuhand-Vereini- gung Akt.-Ges., Berlin. Besitztum: Die Grundstücke der Ges. liegen in Lübeck an der Carlstr. 60/72, an der Einsiedelstraße u. an der neuen Ringstr., jetzt nach Austausch u. Neu- erwerbung von Areal 153 369 qm umfassend, davon 30 615 qm bebaut. Außerdem besitzt die Ges. ein Grund- stück: Beamtenwohnhaus Brockesstr. 54–64: 2776 qm, davon 402.5 qm bebaut. Anlagen: Die Gebäude bestehen aus Kontor-, Gießerei-, Tischlerei-, Zimmereigebäude, Schiffbauwerk- stätten mit Schnürboden, elektr. Kraftzentrale, Maschi- nenwerkstatt und Montagehalle, Hammerschmiede, Kesselschmiede, Glühofenanlage, Gebäude für Acetylen- schweißerei, diverse Modellschuppen, Gebäude für Ma- terialienlagerung, Unterkunftsraum für Arbeiter, Por- tiergebäude mit Kantine usw. Die Ges. hat bei Lübeck ein größeres Terrain erworben, auf dem die Errichtung eines Werftunternehm. geplant ist, und zwar sollen Baggerschiffe, Handelsschiffe mittlerer und kleinerer Größe hergestellt sow. Reparaturen ausgeführt werden. Interessengemeinschaft besteht seit 1911 mit Orenstein & Koppel A.-G. in Berlin. U. a. haben sich die Ges. verpflichtet, daß die Ges., die mit Aufträgen im Vorteil ist, der notleidenden Ges. abgibt. Verbandszugehörigkeit: Fachgruppe Schiff- bau, Eisengießerei, Metallgießerei, Dampfkessel, Behäl- ter- u. Rohrleitungsbau, Bezirksgruppe des Wirtschafts- bezirkes Nordmark, Bezirksorganisation der gewerbl. Wirtschaft, Fachgruppe Aufbereitungs- u. Baumaschi- nen, Wirtschaftsgruppe Maschinenbau. Kapital: 3 900 000 RM in 7800 gleichberechtigten Aktien zu 500 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. A.-K. 600 000 M in 1000 Aktien zu 200 Tlr. Nach mehrfachen Wandlungen sowie Sanierung i. J. 1912 betrug das A.-K. 4 300 000 M. 1918 Erhöh. um 3 500 000 M in 3500 Akt., übernommen von Orenstein & Koppel – Ar- thur Koppel. –— Die G.-V. v. 10./1. 1925 beschloß Umstel- lung von 7 800 000 M auf 3 900 000 RM durch Herabsetz. der 7800 Aktien zu 1000 M auf 500 RM. Großaktionär: 92.3 % des A.-K. sind im Besitz der Orenstein & Koppel A.-G. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. — Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., evtl. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (garantierte Vergütung: Vors. 1000 RM, Mitglieder je 500 RM), Ueberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 6 453 192 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 934 910): Grundstücke ohne Berück- sichtigung von Baulichkeiten 732 000, Gebäude: Wohn- gebäude 78 710, Geschäftsgebäude 173 786, Fabrikgeb. u. andere Baulichkeiten 718 192, Masch. u. maschin. An- lagen 232 214, Hellinganlage 1, Werkzeuge 1, Mobil. 1, Modelle 1, Anschlußgleis 1, Fuhrpark 1; Umlaufsver- mögen (3 748 014): Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 694 228, halbfert. Erzeugn. 964 798, fert. Erzeugn. 219 977, For- derungen auf Grund von Warenliefer. und Leistungen 1 114 189, sonst. Forder. 561 204, Forder. an Konzern- gesellschaften 111 401, Wechsel 6883, Kassenbestand einschl. Guth. bei Notenbanken u. Postscheckguthaben 12 429, andere Bankguth. 62 901; Rechnungsabgrenzung 1645. (Bürgschaften 150 000), Verlustvortrag aus 1934: 372 243, Verlust in 1935: 396 379. – Passiva: A.-K. 3 900 000, gesetzl. Res. (390 000, Verwendung gemäß Be- schluß der G.-V. v. 23./7. 1935: 390 000) –, Rückstell. 286 558, Wertberichtigungsposten 9803; Verbindlich- keiten (2 215 310): Anzahl. von Kunden 1 153 941, auf Grund von Warenliefer, u. Leist. 385 968, sonstige Ver- bindlichkeiten 54 432, Verbindlichk. gegenüber Banken 570 867, für nicht abgehobene Div. 100, Beamten- u. Ar- beiter-Unterstütz.-F. 50 000; Rechnungsabgrenz. 41 519, (Bürgschaften 150 000). Obligo aus begebenen Kundenwechseln am 31./12. 1935: 229 816 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: ZSa. 4 980 469 RM. Soll: Verlustvortrag aus 1934;: 372 242, Löhne u. Gehälter 2 856 967, soz. Abgaben 232 634, Abschreib. auf Anlagen 137 643, Zinsen 17 268, Besitzsteuern 90 773, sonst. Aufwend. 1 272 938. – Haben: Ertrag nach Ab- zug der Aufwend. für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4 006 853, ao. Erträge 119 778, sonstige Erträge 85 215, Verlustvortrag aus 1934: 372 243, Verlust in 1935: 396 379. 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 Beschäftigte . 1482 1091 426 618 527 1110 1411 Dividenden 1926–1935: 8. 8, 10, 10, 10, 5, 0, 0, 0. 0 %. Zahlstellen: Lübeck: Eigene Kasse. Dresdner Bank, Commerzbank in Lübeck; Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Letzte o. G.-V.: 16./7. 1936. Bemerkung zum Abschluß 1935: Die Summe der Auf- tragseingänge im Berichtsjahre übertraf diejenige des Jahres 1934 um rund 75 %. Infolgedessen war die Ges. in der Lage, ihre Werkstätten besser als im Vorjahre zu beschäftigen und die Gefolgschaft nicht unerheblich zu vermehren. Sie war im Durchschnitt des Berichts- jahres um 36 % höher als im Jahre 1934. – Im Zu- sammenhang mit der eingetretenen Geschäftsbelebung wurde im Berichtsjahr ein fakturierter Umsatz erzielt, der um annähernd 40 % höher war als der Umsatz des Jahres 1934. Dieser gesteigerte Umsatz liegt aber noch weit zurück hinter den Jahresumsätzen vor Beginn der Krise und ermöglichte nicht eine angemessene Aus- nutzung der Anlagen. Dies gilt besonders von der Werft, welche in den ersten 8 Monaten des Berichts- jahres von der eingetretenen Geschäftsbelebung nur geringen Nutzen ziehen konnte. Dazu kommt. daß die Ges. im Interesse einer einigermaßen gleichmäßigen Be- schäftigung oft Aufträge zu unzulänglichen Preisen hereinnehmen mußte. Deutsche Zentraldruckerei Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin SW 11, Dessauer Straße 6–8. Gegründet: 28./11. bzw. 21./12. 1894. – Firma bis 16./1. 1933 Deutsche Tageszeitung, Druckerei u. Ver- lag, A.-G Zweck: Betrieb einer Buchdruckerei und Tief- druckanstalt. Es werden an 70 Zeitungen und Zeit- schriften hergestellt. Die Ges. ist berechtigt, Verlags- rechte, Immobilien, Anlagen u. dergl. zu erwerben u. zu verwerten. Vorstand: Dr. H. Rauschenbusch, Berlin. 384 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Aufsichtsrat: Vors.: Freiherr v. Wangenheim, Berlin; Stellv.: Richard v. Flemming. Paatzig; Land- rat a. D. Freiherr v. Wilmowsky, Marienthal; Staats- rat Dr. Kutscher, Falkenhain; Landesökonomierat Weiln- böck, Altenfelderhof. Bilanzprüfer für 1936: Wirtschaftsprüfer E. Ohme, Berlin. Grundbesitz: Grundstücke Bernburger Str, 10, 11, 12/13 und Dessauer Straße 6/7, 8, 37 u. 38; insges. 4871.72 qm, davon 3483.74 qm bebaut. 6129